Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844.Sei denn getauft im Namen des Dreieinen, Den wir als Ausgang, Weg und Heimkunft kennen, Und der als jedes Dieses alle Drei ist, Wie Größe sich und Grenze niemals trennen, Und sollte Solches dir einst dunkel scheinen, Mein Sohn, wenn deine Kindeszeit vorbei ist, So wisse daß da frei ist Und bleibt in Gott wer in der Liebe bleibet, Und habe Christum lieb in allem Leben, Und selig süßes Beben Wird dir bezeugen daß der Geist dich treibet Und daß an dir erfüllt ist was dem Glauben Verheißen und kein Schicksal dir wird rauben. Ihr aber, Murmelquellen dieser Erde,
Ihr Brunnen Gottes, sel'ger Ruhe Stätten, Ihr Ströme die ihr hohe Rede tauschet, Ihr Alpenseeen in den Felsenbetten Wo stolz euch bettete der Allmacht Werde, Und du o Weltmeer das da tiefaufrauschet, Wenn einst mein Jüngling lauschet Dem Zauber eurer ew'gen Melodeien, Dann laßt ihn still sich in sich selbst versenken Und kindlich fromm gedenken Der Tropfen die ihr gabet ihn zu weihen. Erzählt ihm von der Menschen Wehethume Das ihr gesehen, und von Jesu Ruhme. 4
Sei denn getauft im Namen des Dreieinen, Den wir als Ausgang, Weg und Heimkunft kennen, Und der als jedes Dieſes alle Drei iſt, Wie Größe ſich und Grenze niemals trennen, Und ſollte Solches dir einſt dunkel ſcheinen, Mein Sohn, wenn deine Kindeszeit vorbei iſt, So wiſſe daß da frei iſt Und bleibt in Gott wer in der Liebe bleibet, Und habe Chriſtum lieb in allem Leben, Und ſelig ſüßes Beben Wird dir bezeugen daß der Geiſt dich treibet Und daß an dir erfüllt iſt was dem Glauben Verheißen und kein Schickſal dir wird rauben. Ihr aber, Murmelquellen dieſer Erde,
Ihr Brunnen Gottes, ſel'ger Ruhe Stätten, Ihr Ströme die ihr hohe Rede tauſchet, Ihr Alpenſeeen in den Felſenbetten Wo ſtolz euch bettete der Allmacht Werde, Und du o Weltmeer das da tiefaufrauſchet, Wenn einſt mein Jüngling lauſchet Dem Zauber eurer ew'gen Melodeien, Dann laßt ihn ſtill ſich in ſich ſelbſt verſenken Und kindlich fromm gedenken Der Tropfen die ihr gabet ihn zu weihen. Erzählt ihm von der Menſchen Wehethume Das ihr geſehen, und von Jeſu Ruhme. 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0087" n="73"/> <lg n="8"> <l>Sei denn getauft im Namen des Dreieinen,</l><lb/> <l>Den wir als Ausgang, Weg und Heimkunft kennen,</l><lb/> <l>Und der als jedes Dieſes alle Drei iſt,</l><lb/> <l>Wie Größe ſich und Grenze niemals trennen,</l><lb/> <l>Und ſollte Solches dir einſt dunkel ſcheinen,</l><lb/> <l>Mein Sohn, wenn deine Kindeszeit vorbei iſt,</l><lb/> <l>So wiſſe daß da frei iſt</l><lb/> <l>Und bleibt in Gott wer in der Liebe bleibet,</l><lb/> <l>Und habe Chriſtum lieb in allem Leben,</l><lb/> <l>Und ſelig ſüßes Beben</l><lb/> <l>Wird dir bezeugen daß der Geiſt dich treibet</l><lb/> <l>Und daß an dir erfüllt iſt was dem Glauben</l><lb/> <l>Verheißen und kein Schickſal dir wird rauben.</l><lb/> </lg> <lg n="9"> <l>Ihr aber, Murmelquellen dieſer Erde,</l><lb/> <l>Ihr Brunnen Gottes, ſel'ger Ruhe Stätten,</l><lb/> <l>Ihr Ströme die ihr hohe Rede tauſchet,</l><lb/> <l>Ihr Alpenſeeen in den Felſenbetten</l><lb/> <l>Wo ſtolz euch bettete der Allmacht Werde,</l><lb/> <l>Und du o Weltmeer das da tiefaufrauſchet,</l><lb/> <l>Wenn einſt mein Jüngling lauſchet</l><lb/> <l>Dem Zauber eurer ew'gen Melodeien,</l><lb/> <l>Dann laßt ihn ſtill ſich in ſich ſelbſt verſenken</l><lb/> <l>Und kindlich fromm gedenken</l><lb/> <l>Der Tropfen die ihr gabet ihn zu weihen.</l><lb/> <l>Erzählt ihm von der Menſchen Wehethume</l><lb/> <l>Das ihr geſehen, und von Jeſu Ruhme.</l><lb/> </lg> <fw place="bottom" type="sig">4<lb/></fw> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [73/0087]
Sei denn getauft im Namen des Dreieinen,
Den wir als Ausgang, Weg und Heimkunft kennen,
Und der als jedes Dieſes alle Drei iſt,
Wie Größe ſich und Grenze niemals trennen,
Und ſollte Solches dir einſt dunkel ſcheinen,
Mein Sohn, wenn deine Kindeszeit vorbei iſt,
So wiſſe daß da frei iſt
Und bleibt in Gott wer in der Liebe bleibet,
Und habe Chriſtum lieb in allem Leben,
Und ſelig ſüßes Beben
Wird dir bezeugen daß der Geiſt dich treibet
Und daß an dir erfüllt iſt was dem Glauben
Verheißen und kein Schickſal dir wird rauben.
Ihr aber, Murmelquellen dieſer Erde,
Ihr Brunnen Gottes, ſel'ger Ruhe Stätten,
Ihr Ströme die ihr hohe Rede tauſchet,
Ihr Alpenſeeen in den Felſenbetten
Wo ſtolz euch bettete der Allmacht Werde,
Und du o Weltmeer das da tiefaufrauſchet,
Wenn einſt mein Jüngling lauſchet
Dem Zauber eurer ew'gen Melodeien,
Dann laßt ihn ſtill ſich in ſich ſelbſt verſenken
Und kindlich fromm gedenken
Der Tropfen die ihr gabet ihn zu weihen.
Erzählt ihm von der Menſchen Wehethume
Das ihr geſehen, und von Jeſu Ruhme.
4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |