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Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

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Osmanische Geschichte
"die Gelehrten zu Ehrenstellen: auf diese Weise muß das göttliche Gesetz be-
"festiget werden. Wann du einen gelehrten Mann hörest: so wende ihm
"Ehre, Ansehen und Gnade zu. Dünke dich nicht groß mit deinen Heeren,
"und sey nicht stolz mit deinen Reichthümern. Leute, welche in den Gesetzen
"erfahren sind, lasse nahe um deine Person seyn: und da die Gerechtigkeit
"die Stütze der Reiche ist; so wende dich von allem demjenigen ab, was der-
"selben entgegen stehet. Das göttliche Gesetz ist unser einziges Augenmerk,
"und unser Fortgang geschiehet bloß in den Pfaden des Herrn. Mische dich
"nicht in eitele Unternehmungen oder unnütze Streitigkeiten. Denn unser
"Ehrgeiz war es nicht, der uns antrieb, damit wir die Reiche der Welt ge-
"nießen möchten: sondern die Fortpflanzung des Glaubens war mein vor-
"nehmstes Verlangen; und es gebühret dir nunmehr, dasselbe zu erfüllen.
"Befleißige dich ohne iemandes Ansehen, dich gegen iedermann gnädig zu
"erzeigen, und trage Sorge, daß du die öffentlichen Pflichten deines Amtes
"erfüllest: denn ein König, der sich nicht durch Gütigkeit und Gnadenbezei-
"gungen hervorthut, verdienet den Namen eines Königes nicht. Lasse die
"Beschützung deiner Unterthanen deine beständige Bemühung seyn: so wirst
"du Gnade und Schutz bey Gott finden." Nachdem Osman, die Zuflucht
der Glaubigen, diese Ermahnungen geendiget hatte: so schied seine Seele in
die Länder der Ewigkeit.

In England

Eduard der I, 1272 - 1307.
Eduard der II, 1307 - 27.

In Frankreich

Ludwig der VIII, 1223 - 26.
Ludwig der VIIII, 1226 - 70.
Ludwig der X, 1313 - 15.
Philipp der Lange, 1315 - 21.
Carl der Schöne, 1321 - 27.


Geschichte

Osmaniſche Geſchichte
“die Gelehrten zu Ehrenſtellen: auf dieſe Weiſe muß das goͤttliche Geſetz be-
“feſtiget werden. Wann du einen gelehrten Mann hoͤreſt: ſo wende ihm
“Ehre, Anſehen und Gnade zu. Duͤnke dich nicht groß mit deinen Heeren,
“und ſey nicht ſtolz mit deinen Reichthuͤmern. Leute, welche in den Geſetzen
“erfahren ſind, laſſe nahe um deine Perſon ſeyn: und da die Gerechtigkeit
“die Stuͤtze der Reiche iſt; ſo wende dich von allem demjenigen ab, was der-
“ſelben entgegen ſtehet. Das goͤttliche Geſetz iſt unſer einziges Augenmerk,
“und unſer Fortgang geſchiehet bloß in den Pfaden des Herrn. Miſche dich
“nicht in eitele Unternehmungen oder unnuͤtze Streitigkeiten. Denn unſer
“Ehrgeiz war es nicht, der uns antrieb, damit wir die Reiche der Welt ge-
“nießen moͤchten: ſondern die Fortpflanzung des Glaubens war mein vor-
“nehmſtes Verlangen; und es gebuͤhret dir nunmehr, daſſelbe zu erfuͤllen.
“Befleißige dich ohne iemandes Anſehen, dich gegen iedermann gnaͤdig zu
“erzeigen, und trage Sorge, daß du die oͤffentlichen Pflichten deines Amtes
“erfuͤlleſt: denn ein Koͤnig, der ſich nicht durch Guͤtigkeit und Gnadenbezei-
“gungen hervorthut, verdienet den Namen eines Koͤniges nicht. Laſſe die
“Beſchuͤtzung deiner Unterthanen deine beſtaͤndige Bemuͤhung ſeyn: ſo wirſt
“du Gnade und Schutz bey Gott finden.„ Nachdem Osman, die Zuflucht
der Glaubigen, dieſe Ermahnungen geendiget hatte: ſo ſchied ſeine Seele in
die Laͤnder der Ewigkeit.

In England

Eduard der I‚ 1272 - 1307.
Eduard der II‚ 1307 - 27.

In Frankreich

Ludwig der VIII‚ 1223 - 26.
Ludwig der VIIII‚ 1226 - 70.
Ludwig der X‚ 1313 - 15.
Philipp der Lange, 1315 - 21.
Carl der Schoͤne, 1321 - 27.


Geſchichte
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[32/0104] Osmaniſche Geſchichte “die Gelehrten zu Ehrenſtellen: auf dieſe Weiſe muß das goͤttliche Geſetz be- “feſtiget werden. Wann du einen gelehrten Mann hoͤreſt: ſo wende ihm “Ehre, Anſehen und Gnade zu. Duͤnke dich nicht groß mit deinen Heeren, “und ſey nicht ſtolz mit deinen Reichthuͤmern. Leute, welche in den Geſetzen “erfahren ſind, laſſe nahe um deine Perſon ſeyn: und da die Gerechtigkeit “die Stuͤtze der Reiche iſt; ſo wende dich von allem demjenigen ab, was der- “ſelben entgegen ſtehet. Das goͤttliche Geſetz iſt unſer einziges Augenmerk, “und unſer Fortgang geſchiehet bloß in den Pfaden des Herrn. Miſche dich “nicht in eitele Unternehmungen oder unnuͤtze Streitigkeiten. Denn unſer “Ehrgeiz war es nicht, der uns antrieb, damit wir die Reiche der Welt ge- “nießen moͤchten: ſondern die Fortpflanzung des Glaubens war mein vor- “nehmſtes Verlangen; und es gebuͤhret dir nunmehr, daſſelbe zu erfuͤllen. “Befleißige dich ohne iemandes Anſehen, dich gegen iedermann gnaͤdig zu “erzeigen, und trage Sorge, daß du die oͤffentlichen Pflichten deines Amtes “erfuͤlleſt: denn ein Koͤnig, der ſich nicht durch Guͤtigkeit und Gnadenbezei- “gungen hervorthut, verdienet den Namen eines Koͤniges nicht. Laſſe die “Beſchuͤtzung deiner Unterthanen deine beſtaͤndige Bemuͤhung ſeyn: ſo wirſt “du Gnade und Schutz bey Gott finden.„ Nachdem Osman, die Zuflucht der Glaubigen, dieſe Ermahnungen geendiget hatte: ſo ſchied ſeine Seele in die Laͤnder der Ewigkeit. Geſchichte In England Eduard der I‚ 1272 - 1307. Eduard der II‚ 1307 - 27. In Frankreich Ludwig der VIII‚ 1223 - 26. Ludwig der VIIII‚ 1226 - 70. Ludwig der X‚ 1313 - 15. Philipp der Lange, 1315 - 21. Carl der Schoͤne, 1321 - 27.

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Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/104>, abgerufen am 21.11.2024.