Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820.bildungen, welche nothwendig Unfruchtbarkeit zur Folge ha- *) S. davon ein Beyspiel in Eisenmann Tab. quat. uteri duplicis. 1752. Fol. Tab. I. Fig. 1. **) S. Walter Betrachtungen über d. Geburtstheile d. weibl. Geschl. Fig. III. ***) S. Böhmer observation. anat. Fasc. II. T. VI. u. Eisenmann I. c. Tab. II. +) S. Meckel a. a. O. S. 683. ++) Von der letztern Verbildung findet sich ein merkwürdiges Präparat
in der Sammlung unserer Akademie, wo über die Ursprünglichkeit der Verwachsung die Totalform des Uterus keinen Zweifel gestattet, demohnerachtet aber Conception Statt gefunden hat, die Frucht jedoch in der Bauchhöhle sich entwickelte, späterhin abstarb und als Lithopaedion nach dem erst im hohen Alter erfolgten Tode dort gefunden wurde. bildungen, welche nothwendig Unfruchtbarkeit zur Folge ha- *) S. davon ein Beyſpiel in Eisenmann Tab. quat. uteri duplicis. 1752. Fol. Tab. I. Fig. 1. **) S. Walter Betrachtungen uͤber d. Geburtstheile d. weibl. Geſchl. Fig. III. ***) S. Böhmer observation. anat. Fasc. II. T. VI. u. Eisenmann I. c. Tab. II. †) S. Meckel a. a. O. S. 683. ††) Von der letztern Verbildung findet ſich ein merkwuͤrdiges Praͤparat
in der Sammlung unſerer Akademie, wo uͤber die Urſpruͤnglichkeit der Verwachſung die Totalform des Uterus keinen Zweifel geſtattet, demohnerachtet aber Conception Statt gefunden hat, die Frucht jedoch in der Bauchhoͤhle ſich entwickelte, ſpaͤterhin abſtarb und als Lithopaedion nach dem erſt im hohen Alter erfolgten Tode dort gefunden wurde. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <p><pb facs="#f0125" n="105"/> bildungen, welche nothwendig Unfruchtbarkeit zur Folge ha-<lb/> hen, und unheilbar ſeyn muͤſſen. Ferner findet man nicht<lb/> ſelten den der Groͤße nach normal entwickelten Uterus, der<lb/> Geſtalt nach ganz auf dieſelbe Weiſe gebildet, wie er ſonſt<lb/> nur in fruͤhern Perioden des Foͤtuslebens oder in niedern<lb/> Thieren getroffen wird (§. 27. u. 28.). Man findet daher<lb/> ſowohl die Hoͤhle von oben herab durch eine Scheidewand<lb/> getheilt (<hi rendition="#aq">Uterus divisus</hi>) <note place="foot" n="*)">S. davon ein Beyſpiel in <hi rendition="#aq">Eisenmann Tab. quat. uteri duplicis.<lb/> 1752. Fol. Tab. I. Fig.</hi> 1.</note> als den Uterus nach beyden<lb/> Fallopiſchen Roͤhren hin gehoͤrnt (<hi rendition="#aq">Uterus bicornis</hi>) <note place="foot" n="**)">S. Walter Betrachtungen uͤber d. Geburtstheile d. weibl. Geſchl.<lb/><hi rendition="#aq">Fig. III.</hi></note> oder<lb/> denſelben, zuweilen zugleich mit dem Scheidenkanale voll-<lb/> kommen doppelt (<hi rendition="#aq">Uterus duplex</hi>) <note place="foot" n="***)">S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Böhmer</hi> observation. anat. Fasc. II. T. VI.</hi> u. <hi rendition="#aq">Eisenmann I.<lb/> c. Tab. II.</hi></note>, Mißbildungen, welche<lb/> uͤbrigens Empfaͤngniß, Schwangerſchaft und Geburt zwar kei-<lb/> neswegs unmoͤglich machen, wie mehrere Faͤlle beweiſen,<lb/> allein doch den regelmaͤßigen Verlauf dieſer Perioden mehr<lb/> oder weniger ſtoͤren, ja ſogar in der Mehrzahl aͤhnlicher<lb/> Faͤlle <note place="foot" n="†)">S. <hi rendition="#g">Meckel</hi> a. a. O. S. 683.</note> den Tod der Schwangern, Gebaͤrenden oder Woͤch-<lb/> nerinnen herbeyfuͤhrten. — Außerdem bemerkte man zuweilen,<lb/> als nicht minder unheilbare Mißbildung, Einmuͤnden der Ge-<lb/> baͤrmutter in den Maſtdarm. Endlich kommen wohl auch<lb/> fleiſchige Verwachſung <note place="foot" n="††)">Von der letztern Verbildung findet ſich ein merkwuͤrdiges Praͤparat<lb/> in der Sammlung unſerer Akademie, wo uͤber die Urſpruͤnglichkeit<lb/> der Verwachſung die Totalform des Uterus keinen Zweifel geſtattet,<lb/> demohnerachtet aber Conception Statt gefunden hat, die Frucht<lb/> jedoch <hi rendition="#g">in der Bauchhoͤhle</hi> ſich entwickelte, ſpaͤterhin abſtarb und<lb/> als <hi rendition="#aq">Lithopaedion</hi> nach dem erſt im hohen Alter erfolgten Tode dort<lb/> gefunden wurde.</note> oder haͤutige Verſchließungen des<lb/> Muttermundes vor, welche gleichwie die <hi rendition="#aq">Atresia hymenaica</hi><lb/> das Ausfließen der Menſtruation und die Conception hindern,<lb/> und dann bey bloß haͤutiger Verſchließung durch Einfuͤhren<lb/> und Durchſtoßen einer geknoͤpften Sonde gehoben werden<lb/> koͤnnen.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0125]
bildungen, welche nothwendig Unfruchtbarkeit zur Folge ha-
hen, und unheilbar ſeyn muͤſſen. Ferner findet man nicht
ſelten den der Groͤße nach normal entwickelten Uterus, der
Geſtalt nach ganz auf dieſelbe Weiſe gebildet, wie er ſonſt
nur in fruͤhern Perioden des Foͤtuslebens oder in niedern
Thieren getroffen wird (§. 27. u. 28.). Man findet daher
ſowohl die Hoͤhle von oben herab durch eine Scheidewand
getheilt (Uterus divisus) *) als den Uterus nach beyden
Fallopiſchen Roͤhren hin gehoͤrnt (Uterus bicornis) **) oder
denſelben, zuweilen zugleich mit dem Scheidenkanale voll-
kommen doppelt (Uterus duplex) ***), Mißbildungen, welche
uͤbrigens Empfaͤngniß, Schwangerſchaft und Geburt zwar kei-
neswegs unmoͤglich machen, wie mehrere Faͤlle beweiſen,
allein doch den regelmaͤßigen Verlauf dieſer Perioden mehr
oder weniger ſtoͤren, ja ſogar in der Mehrzahl aͤhnlicher
Faͤlle †) den Tod der Schwangern, Gebaͤrenden oder Woͤch-
nerinnen herbeyfuͤhrten. — Außerdem bemerkte man zuweilen,
als nicht minder unheilbare Mißbildung, Einmuͤnden der Ge-
baͤrmutter in den Maſtdarm. Endlich kommen wohl auch
fleiſchige Verwachſung ††) oder haͤutige Verſchließungen des
Muttermundes vor, welche gleichwie die Atresia hymenaica
das Ausfließen der Menſtruation und die Conception hindern,
und dann bey bloß haͤutiger Verſchließung durch Einfuͤhren
und Durchſtoßen einer geknoͤpften Sonde gehoben werden
koͤnnen.
*) S. davon ein Beyſpiel in Eisenmann Tab. quat. uteri duplicis.
1752. Fol. Tab. I. Fig. 1.
**) S. Walter Betrachtungen uͤber d. Geburtstheile d. weibl. Geſchl.
Fig. III.
***) S. Böhmer observation. anat. Fasc. II. T. VI. u. Eisenmann I.
c. Tab. II.
†) S. Meckel a. a. O. S. 683.
††) Von der letztern Verbildung findet ſich ein merkwuͤrdiges Praͤparat
in der Sammlung unſerer Akademie, wo uͤber die Urſpruͤnglichkeit
der Verwachſung die Totalform des Uterus keinen Zweifel geſtattet,
demohnerachtet aber Conception Statt gefunden hat, die Frucht
jedoch in der Bauchhoͤhle ſich entwickelte, ſpaͤterhin abſtarb und
als Lithopaedion nach dem erſt im hohen Alter erfolgten Tode dort
gefunden wurde.
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