Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820.wicklung des Geschlechtssystems und Erscheinung der Men- §. 143. Das Lebensalter betreffend, in welchem die Erscheinung §. 144. Die Ursachen einer solchen zu frühen Geschlechtsent- Mädchen gemißbrauchten und geschwängerten Person, im Archiv Schweizerischer Aerzte. 1r Bd. 2s Hft. *) So in dem oben erwähnten und in dem von Lobstein beschriebenen Falle s. Lucina von Siebold. I. Bd. 1s St. S. 102. u. IV. Bd. 1s St. S. 163. **) Lehrbuch der Frauenzimmerkrankheiten. Thl. 1. S. 171.
wicklung des Geſchlechtsſyſtems und Erſcheinung der Men- §. 143. Das Lebensalter betreffend, in welchem die Erſcheinung §. 144. Die Urſachen einer ſolchen zu fruͤhen Geſchlechtsent- Maͤdchen gemißbrauchten und geſchwaͤngerten Perſon, im Archiv Schweizeriſcher Aerzte. 1r Bd. 2s Hft. *) So in dem oben erwaͤhnten und in dem von Lobſtein beſchriebenen Falle ſ. Lucina von Siebold. I. Bd. 1s St. S. 102. u. IV. Bd. 1s St. S. 163. **) Lehrbuch der Frauenzimmerkrankheiten. Thl. 1. S. 171.
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wicklung des Geſchlechtsſyſtems und Erſcheinung der Men-
ſtruation, wie fruͤher gezeigt wurde, nur Produkt und Bluͤthe
allgemeiner Organiſation ſeyn ſoll, ſo liegt am Tage, wie
eine ſolche theilweiſe Entwicklung nothwendig entweder hem-
mend in die allgemeine Entwicklung eingreifen, oder ſelbſt
zerſtoͤrend auf den Koͤrper wirken koͤnne.
§. 143.
Das Lebensalter betreffend, in welchem die Erſcheinung
einer krankhaft beſchleunigten Menſtruation, und der ihr ent-
ſprechenden Ausbildung der Geſchlechtstheile beobachtet wurde,
iſt ſehr verſchieden. Mitunter, obwohl ſelten, trat ſchon im
erſten oder zweiten Lebensjahre *) ein regelmaͤßig wiederkeh-
render Blutfluß aus den Geburtstheilen ein, und wenig ſpaͤ-
ter erſchien dann die Entwicklung der Bruͤſte und Scham-
haare. Haͤufig ſind die Faͤlle in den naͤchſtfolgenden Jahren.
So ſah v. Siebold **) dieſelbe im ſechſten, Andere ſahen
ſie im ſiebenten, achten oder neunten Jahre erſcheinen.
§. 144.
Die Urſachen einer ſolchen zu fruͤhen Geſchlechtsent-
wicklung koͤnnen entweder in urſpruͤnglicher Bildungsrichtung,
oder in krankhaften Zuſtaͤnden anderer Syſteme und Organe,
oder in der Lebensweiſe begruͤndet ſeyn. Was das erſtere
betrifft, ſo erſcheint hier der Organismus uͤberhaupt auf ei-
ner niedrigern Stufe, ohngefaͤhr vergleichbar den vielen Thier-
gattungen, bey denen auch die Fortpflanzungsthaͤtigkeit weit
zeitiger als im Menſchen ſich entwickelt, dieſer Zuſtand iſt
dann mehr in der Anlage des Ganzen begruͤndet, er wird
eben deßhalb weniger leicht dem Ganzen verderblich, und
man kennt Beyſpiele, wo unter dieſen Umſtaͤnden Perſonen,
*)
*) So in dem oben erwaͤhnten und in dem von Lobſtein beſchriebenen
Falle ſ. Lucina von Siebold. I. Bd. 1s St. S. 102. u. IV. Bd.
1s St. S. 163.
**) Lehrbuch der Frauenzimmerkrankheiten. Thl. 1. S. 171.
*) Maͤdchen gemißbrauchten und geſchwaͤngerten Perſon, im Archiv
Schweizeriſcher Aerzte. 1r Bd. 2s Hft.
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