fördernde Mittel innerlich den Gebrauch des Eisens, an- fänglich als Tinktur, später in Substanz an, verbindet da- mit den Gebrauch aromatischer Kräuterbäder, welchen bey mehr phlegmatischen Subjekten etwas Wein oder Brandtwein beygemischt wird, empfiehlt die fleißige Bewegung in freier Luft, Reisen, Gebrauch eisenhaltiger Mineralbäder und eine leicht verdauliche nahrhafte Diät, verbunden mit dem Ge- branche eines guten alten Weins.
§. 164.
Zeigt sich indeß entweder allein oder in Verbindung mit jener allgemeinen Unthätigkeit noch eine örtliche Schwäche des Geschlechtssystems, welche durch Schlaffheit der äußern und innern Genitalien, sehr geringe Temperatur derselben, gänzlich mangelnde Geschlechtsneigung, ja wohl auch durch Atonie der benachbarten Harnwege und des Dickdarms sich zu erkennen giebt, so werden auch noch außer und nach jenen allgemeinen, mehrere örtlich das Geschlechtssystem in Anspruch nehmende Mittel angewendet werden müssen. -- Innerlich giebt man daher die Zimmtrinde im Aufguß oder als Tinktur, die Cascarillenrinde, die Aqua Melissae vinosa u. s. w., von Zeit zu Zeit läßt man, namentlich bey trä- gen Stuhlausleerungen, eine Abführung aus mehr drastischen Stoffen, den Fol. Sennae, der Rad. Jalappae, der Aloe u. s. w. gebrauchen, und kann denn endlich bey torpiden phlegmatischen Subjekten auch mit Nutzen die Gummiharze, ja selbst das Decoct. Sabinae (etwa zu ßII auf IV Colat. mit dem Syrup. Cort. aur. vermischt) oder die aus ähnlichen Stoffen bestehenden Präparate, z. B. die Pilulae balsamicae Stahlii, ferner ähnliche Mischungen mit zuge- setztem Eisen (z. B. aus dem Gum. ammoniaci ßI, der Aloe lucida und dem ferr. oxydulat. nigr. von jedem ßb zu 3gran. Pillen, wovon 3--4 Stück früh und Abends zu nehmen) in Anwendung ziehen. Aeußerlich aber verordnet man diesen Personen flüchtig reitzende Einreibungen in die regio hypogastrica, Tragen eines aromatischen Pflasters daselbst, Anwendung der Elektrizität oder des Galvanismus, wobey die Strömungen durch das Becken geleitet werden,
foͤrdernde Mittel innerlich den Gebrauch des Eiſens, an- faͤnglich als Tinktur, ſpaͤter in Subſtanz an, verbindet da- mit den Gebrauch aromatiſcher Kraͤuterbaͤder, welchen bey mehr phlegmatiſchen Subjekten etwas Wein oder Brandtwein beygemiſcht wird, empfiehlt die fleißige Bewegung in freier Luft, Reiſen, Gebrauch eiſenhaltiger Mineralbaͤder und eine leicht verdauliche nahrhafte Diaͤt, verbunden mit dem Ge- branche eines guten alten Weins.
§. 164.
Zeigt ſich indeß entweder allein oder in Verbindung mit jener allgemeinen Unthaͤtigkeit noch eine oͤrtliche Schwaͤche des Geſchlechtsſyſtems, welche durch Schlaffheit der aͤußern und innern Genitalien, ſehr geringe Temperatur derſelben, gaͤnzlich mangelnde Geſchlechtsneigung, ja wohl auch durch Atonie der benachbarten Harnwege und des Dickdarms ſich zu erkennen giebt, ſo werden auch noch außer und nach jenen allgemeinen, mehrere oͤrtlich das Geſchlechtsſyſtem in Anſpruch nehmende Mittel angewendet werden muͤſſen. — Innerlich giebt man daher die Zimmtrinde im Aufguß oder als Tinktur, die Caſcarillenrinde, die Aqua Melissae vinosa u. ſ. w., von Zeit zu Zeit laͤßt man, namentlich bey traͤ- gen Stuhlausleerungen, eine Abfuͤhrung aus mehr draſtiſchen Stoffen, den Fol. Sennae, der Rad. Jalappae, der Aloe u. ſ. w. gebrauchen, und kann denn endlich bey torpiden phlegmatiſchen Subjekten auch mit Nutzen die Gummiharze, ja ſelbſt das Decoct. Sabinae (etwa zu ʒII auf ℥IV Colat. mit dem Syrup. Cort. aur. vermiſcht) oder die aus aͤhnlichen Stoffen beſtehenden Praͤparate, z. B. die Pilulae balsamicae Stahlii, ferner aͤhnliche Miſchungen mit zuge- ſetztem Eiſen (z. B. aus dem Gum. ammoniaci ʒI, der Aloe lucida und dem ferr. oxydulat. nigr. von jedem ʒβ zu 3gran. Pillen, wovon 3—4 Stuͤck fruͤh und Abends zu nehmen) in Anwendung ziehen. Aeußerlich aber verordnet man dieſen Perſonen fluͤchtig reitzende Einreibungen in die regio hypogastrica, Tragen eines aromatiſchen Pflaſters daſelbſt, Anwendung der Elektrizitaͤt oder des Galvanismus, wobey die Stroͤmungen durch das Becken geleitet werden,
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foͤrdernde Mittel innerlich den Gebrauch des Eiſens, an-
faͤnglich als Tinktur, ſpaͤter in Subſtanz an, verbindet da-
mit den Gebrauch aromatiſcher Kraͤuterbaͤder, welchen bey
mehr phlegmatiſchen Subjekten etwas Wein oder Brandtwein
beygemiſcht wird, empfiehlt die fleißige Bewegung in freier
Luft, Reiſen, Gebrauch eiſenhaltiger Mineralbaͤder und eine
leicht verdauliche nahrhafte Diaͤt, verbunden mit dem Ge-
branche eines guten alten Weins.
§. 164.
Zeigt ſich indeß entweder allein oder in Verbindung
mit jener allgemeinen Unthaͤtigkeit noch eine oͤrtliche Schwaͤche
des Geſchlechtsſyſtems, welche durch Schlaffheit der aͤußern
und innern Genitalien, ſehr geringe Temperatur derſelben,
gaͤnzlich mangelnde Geſchlechtsneigung, ja wohl auch durch
Atonie der benachbarten Harnwege und des Dickdarms ſich
zu erkennen giebt, ſo werden auch noch außer und nach
jenen allgemeinen, mehrere oͤrtlich das Geſchlechtsſyſtem in
Anſpruch nehmende Mittel angewendet werden muͤſſen. —
Innerlich giebt man daher die Zimmtrinde im Aufguß oder
als Tinktur, die Caſcarillenrinde, die Aqua Melissae vinosa
u. ſ. w., von Zeit zu Zeit laͤßt man, namentlich bey traͤ-
gen Stuhlausleerungen, eine Abfuͤhrung aus mehr draſtiſchen
Stoffen, den Fol. Sennae, der Rad. Jalappae, der Aloe
u. ſ. w. gebrauchen, und kann denn endlich bey torpiden
phlegmatiſchen Subjekten auch mit Nutzen die Gummiharze,
ja ſelbſt das Decoct. Sabinae (etwa zu ʒII auf ℥IV
Colat. mit dem Syrup. Cort. aur. vermiſcht) oder die aus
aͤhnlichen Stoffen beſtehenden Praͤparate, z. B. die Pilulae
balsamicae Stahlii, ferner aͤhnliche Miſchungen mit zuge-
ſetztem Eiſen (z. B. aus dem Gum. ammoniaci ʒI, der
Aloe lucida und dem ferr. oxydulat. nigr. von jedem ʒβ
zu 3gran. Pillen, wovon 3—4 Stuͤck fruͤh und Abends zu
nehmen) in Anwendung ziehen. Aeußerlich aber verordnet
man dieſen Perſonen fluͤchtig reitzende Einreibungen in die
regio hypogastrica, Tragen eines aromatiſchen Pflaſters
daſelbſt, Anwendung der Elektrizitaͤt oder des Galvanismus,
wobey die Stroͤmungen durch das Becken geleitet werden,
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/143>, abgerufen am 21.11.2024.
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