bey tieferm Eingreifen der Hand über den Schambogen, Nei- gung zu Kreuzschmerzen, vermehrte oder zu sehr verminderte Schleimabsonderung aus der Vagina, gespannter Puls, öftere leichte Fieberbewegungen und belegte Zunge zurück, so wie denn die monatlichen Perioden leicht selbst in ihrer Ordnung gestört werden. -- Zufälle, welche dann oft noch mit allge- meinen hysterischen Leiden sich verbinden oder gleichsam da- durch maskirt werden.
§. 334.
Verlauf und Ausgänge der Krankheit. Be- fällt die acute Gebärmutterentzündung junge kräftige Indivi- duen, wird sie nicht durch allzugewaltsam einwirkende Ursachen bedingt und richtig geleitet, so bemerkt man zwar, daß Schmerz und Fieber oft bis gegen den siebenten oder neun- ten Tag anhalten, ja gesteigert werden, und dabey zugleich die Störungen des Gemeingefühls, Beängstigung, Ueblichkei- ten, Erbrechen, Durchfall, Angegriffenseyn des Kopfs, also Schwindel, Ohrenbrausen, Delirien u. s. w. zunehmen; allein am Ende dieser Periode, und zwar gewöhnlich nach reichlich ausbrechenden Schweißen, reichlichem Harnabgange, vermehr- tem Abgange aus den Geburtstheilen, vorzüglich aber mit dem Wiedereintritt der vielleicht gehemmt gewesenen Men- struation, läßt der Schmerz nach, die Zeichen des Fiebers mä- ßigen sich, ruhiger Schlaf, reinere Zunge u. s. w. erfolgt, die Zertheilung der Entzündung und die Reconvalescenz hebt an. -- Je robuster übrigens der Körper, um so heftiger und acuter pflegt dieser Krankheitsverlauf zu seyn, je schwächlicher und reizbarer, um so anhaltender, wobey zugleich der Ueber- gang in die chronische Entzündung sehr leicht erfolgt, indem bey weniger bemerklichen kritischen Erscheinungen zwar das Fieber allmählig abnimmt und der Schmerz nachläßt, allein dagegen die §. 333. erörterten Symptome eintreten.
§. 335.
Der Ausgang der Metritis in Eiterung wird wohl über- haupt nur sehr selten bemerkt, denn selbst in der Metritis der Wöchnerinnen gehören Eiteransammlungen in dem Gewebe
bey tieferm Eingreifen der Hand uͤber den Schambogen, Nei- gung zu Kreuzſchmerzen, vermehrte oder zu ſehr verminderte Schleimabſonderung aus der Vagina, geſpannter Puls, oͤftere leichte Fieberbewegungen und belegte Zunge zuruͤck, ſo wie denn die monatlichen Perioden leicht ſelbſt in ihrer Ordnung geſtoͤrt werden. — Zufaͤlle, welche dann oft noch mit allge- meinen hyſteriſchen Leiden ſich verbinden oder gleichſam da- durch maskirt werden.
§. 334.
Verlauf und Ausgaͤnge der Krankheit. Be- faͤllt die acute Gebaͤrmutterentzuͤndung junge kraͤftige Indivi- duen, wird ſie nicht durch allzugewaltſam einwirkende Urſachen bedingt und richtig geleitet, ſo bemerkt man zwar, daß Schmerz und Fieber oft bis gegen den ſiebenten oder neun- ten Tag anhalten, ja geſteigert werden, und dabey zugleich die Stoͤrungen des Gemeingefuͤhls, Beaͤngſtigung, Ueblichkei- ten, Erbrechen, Durchfall, Angegriffenſeyn des Kopfs, alſo Schwindel, Ohrenbrauſen, Delirien u. ſ. w. zunehmen; allein am Ende dieſer Periode, und zwar gewoͤhnlich nach reichlich ausbrechenden Schweißen, reichlichem Harnabgange, vermehr- tem Abgange aus den Geburtstheilen, vorzuͤglich aber mit dem Wiedereintritt der vielleicht gehemmt geweſenen Men- ſtruation, laͤßt der Schmerz nach, die Zeichen des Fiebers maͤ- ßigen ſich, ruhiger Schlaf, reinere Zunge u. ſ. w. erfolgt, die Zertheilung der Entzuͤndung und die Reconvaleſcenz hebt an. — Je robuſter uͤbrigens der Koͤrper, um ſo heftiger und acuter pflegt dieſer Krankheitsverlauf zu ſeyn, je ſchwaͤchlicher und reizbarer, um ſo anhaltender, wobey zugleich der Ueber- gang in die chroniſche Entzuͤndung ſehr leicht erfolgt, indem bey weniger bemerklichen kritiſchen Erſcheinungen zwar das Fieber allmaͤhlig abnimmt und der Schmerz nachlaͤßt, allein dagegen die §. 333. eroͤrterten Symptome eintreten.
§. 335.
Der Ausgang der Metritis in Eiterung wird wohl uͤber- haupt nur ſehr ſelten bemerkt, denn ſelbſt in der Metritis der Woͤchnerinnen gehoͤren Eiteranſammlungen in dem Gewebe
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bey tieferm Eingreifen der Hand uͤber den Schambogen, Nei-
gung zu Kreuzſchmerzen, vermehrte oder zu ſehr verminderte
Schleimabſonderung aus der Vagina, geſpannter Puls, oͤftere
leichte Fieberbewegungen und belegte Zunge zuruͤck, ſo wie
denn die monatlichen Perioden leicht ſelbſt in ihrer Ordnung
geſtoͤrt werden. — Zufaͤlle, welche dann oft noch mit allge-
meinen hyſteriſchen Leiden ſich verbinden oder gleichſam da-
durch maskirt werden.
§. 334.
Verlauf und Ausgaͤnge der Krankheit. Be-
faͤllt die acute Gebaͤrmutterentzuͤndung junge kraͤftige Indivi-
duen, wird ſie nicht durch allzugewaltſam einwirkende Urſachen
bedingt und richtig geleitet, ſo bemerkt man zwar, daß
Schmerz und Fieber oft bis gegen den ſiebenten oder neun-
ten Tag anhalten, ja geſteigert werden, und dabey zugleich
die Stoͤrungen des Gemeingefuͤhls, Beaͤngſtigung, Ueblichkei-
ten, Erbrechen, Durchfall, Angegriffenſeyn des Kopfs, alſo
Schwindel, Ohrenbrauſen, Delirien u. ſ. w. zunehmen; allein
am Ende dieſer Periode, und zwar gewoͤhnlich nach reichlich
ausbrechenden Schweißen, reichlichem Harnabgange, vermehr-
tem Abgange aus den Geburtstheilen, vorzuͤglich aber mit
dem Wiedereintritt der vielleicht gehemmt geweſenen Men-
ſtruation, laͤßt der Schmerz nach, die Zeichen des Fiebers maͤ-
ßigen ſich, ruhiger Schlaf, reinere Zunge u. ſ. w. erfolgt, die
Zertheilung der Entzuͤndung und die Reconvaleſcenz hebt an.
— Je robuſter uͤbrigens der Koͤrper, um ſo heftiger und
acuter pflegt dieſer Krankheitsverlauf zu ſeyn, je ſchwaͤchlicher
und reizbarer, um ſo anhaltender, wobey zugleich der Ueber-
gang in die chroniſche Entzuͤndung ſehr leicht erfolgt, indem
bey weniger bemerklichen kritiſchen Erſcheinungen zwar das
Fieber allmaͤhlig abnimmt und der Schmerz nachlaͤßt, allein
dagegen die §. 333. eroͤrterten Symptome eintreten.
§. 335.
Der Ausgang der Metritis in Eiterung wird wohl uͤber-
haupt nur ſehr ſelten bemerkt, denn ſelbſt in der Metritis
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/280>, abgerufen am 22.11.2024.
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