bewegung, oder sonstigen Veranlassung wiederkehrende Blut- ergießungen bedingen und somit die Prognose äußerst ungün- stig machen. Wahre Verblutung und plötzlicher Tod, oder gefährliche Folgekrankheiten, Wassersucht, Auszehrung, heftige Schleimflüsse können daher hier sehr leicht eintreten.
§. 357.
Was die sonstigen besondern Formen der Metrorrhagie betrifft, so ist es, ob eine oder die andere derselben vorhan- den, im Ganzen von geringerm Einfluß auf Krankheitsver- lauf und Prognose, als die vorher erwähnten Momente; nur von dem Unterschiede zwischen innerem und äußerem Blut- flusse ist zu bemerken, daß allerdings der erstere, theils we- gen der schwierigen Erkenntniß, theils wegen der beträchtli- chen Ausdehnung, so der Uterus dabey erleidet, und wodurch er zu neuen, vorzüglich passiven Blutungen immer mehr dis- ponirt wird, gefährlicher sey als der äußere. -- Daß end- lich bey Stellung der Prognose auch ganz vorzüglich auf die Constitution der Kranken, so wie auf die Quantität des aus- strömenden Blutes, auf minder oder heftiger einwirkende Ge- legenheitsursachen, auf kürzere oder längere Dauer des Ue- bels und auf die äußern Verhältnisse der Kranken Rücksicht genommen werden müsse, ergiebt sich von selbst.
§. 358.
Von der Behandlung der Metrorrhagie. -- In wiefern bey jedem Blutfluß immer die allgemeinen Zu- stände des Gefäßsystems von besonderer Wichtigkeit sind, und jeder Blutfluß, wenn auch durch ganz örtliche Veranlassun- gen hervorgerufen, doch wenigstens durch den Andrang vom allgemeinen Kreislaufe aus, fortwährend unterhalten wird, so muß es nothwendig als die erste und wichtigste Indication erscheinen, negativ zu verfahren, und alles abzuwenden, wo- wodurch der Erethismus unterhalten oder vermehrt werden könnte, ein Grundsatz, worin denn auch alle, übrigens oft von sehr verschiedenen Gesichtspunkten ausgehenden Schrift- steller über diesen Gegenstand einstimmig sind. -- Die hori-
bewegung, oder ſonſtigen Veranlaſſung wiederkehrende Blut- ergießungen bedingen und ſomit die Prognoſe aͤußerſt unguͤn- ſtig machen. Wahre Verblutung und ploͤtzlicher Tod, oder gefaͤhrliche Folgekrankheiten, Waſſerſucht, Auszehrung, heftige Schleimfluͤſſe koͤnnen daher hier ſehr leicht eintreten.
§. 357.
Was die ſonſtigen beſondern Formen der Metrorrhagie betrifft, ſo iſt es, ob eine oder die andere derſelben vorhan- den, im Ganzen von geringerm Einfluß auf Krankheitsver- lauf und Prognoſe, als die vorher erwaͤhnten Momente; nur von dem Unterſchiede zwiſchen innerem und aͤußerem Blut- fluſſe iſt zu bemerken, daß allerdings der erſtere, theils we- gen der ſchwierigen Erkenntniß, theils wegen der betraͤchtli- chen Ausdehnung, ſo der Uterus dabey erleidet, und wodurch er zu neuen, vorzuͤglich paſſiven Blutungen immer mehr dis- ponirt wird, gefaͤhrlicher ſey als der aͤußere. — Daß end- lich bey Stellung der Prognoſe auch ganz vorzuͤglich auf die Conſtitution der Kranken, ſo wie auf die Quantitaͤt des aus- ſtroͤmenden Blutes, auf minder oder heftiger einwirkende Ge- legenheitsurſachen, auf kuͤrzere oder laͤngere Dauer des Ue- bels und auf die aͤußern Verhaͤltniſſe der Kranken Ruͤckſicht genommen werden muͤſſe, ergiebt ſich von ſelbſt.
§. 358.
Von der Behandlung der Metrorrhagie. — In wiefern bey jedem Blutfluß immer die allgemeinen Zu- ſtaͤnde des Gefaͤßſyſtems von beſonderer Wichtigkeit ſind, und jeder Blutfluß, wenn auch durch ganz oͤrtliche Veranlaſſun- gen hervorgerufen, doch wenigſtens durch den Andrang vom allgemeinen Kreislaufe aus, fortwaͤhrend unterhalten wird, ſo muß es nothwendig als die erſte und wichtigſte Indication erſcheinen, negativ zu verfahren, und alles abzuwenden, wo- wodurch der Erethismus unterhalten oder vermehrt werden koͤnnte, ein Grundſatz, worin denn auch alle, uͤbrigens oft von ſehr verſchiedenen Geſichtspunkten ausgehenden Schrift- ſteller uͤber dieſen Gegenſtand einſtimmig ſind. — Die hori-
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bewegung, oder ſonſtigen Veranlaſſung wiederkehrende Blut-
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ſtig machen. Wahre Verblutung und ploͤtzlicher Tod, oder
gefaͤhrliche Folgekrankheiten, Waſſerſucht, Auszehrung, heftige
Schleimfluͤſſe koͤnnen daher hier ſehr leicht eintreten.
§. 357.
Was die ſonſtigen beſondern Formen der Metrorrhagie
betrifft, ſo iſt es, ob eine oder die andere derſelben vorhan-
den, im Ganzen von geringerm Einfluß auf Krankheitsver-
lauf und Prognoſe, als die vorher erwaͤhnten Momente;
nur von dem Unterſchiede zwiſchen innerem und aͤußerem Blut-
fluſſe iſt zu bemerken, daß allerdings der erſtere, theils we-
gen der ſchwierigen Erkenntniß, theils wegen der betraͤchtli-
chen Ausdehnung, ſo der Uterus dabey erleidet, und wodurch
er zu neuen, vorzuͤglich paſſiven Blutungen immer mehr dis-
ponirt wird, gefaͤhrlicher ſey als der aͤußere. — Daß end-
lich bey Stellung der Prognoſe auch ganz vorzuͤglich auf die
Conſtitution der Kranken, ſo wie auf die Quantitaͤt des aus-
ſtroͤmenden Blutes, auf minder oder heftiger einwirkende Ge-
legenheitsurſachen, auf kuͤrzere oder laͤngere Dauer des Ue-
bels und auf die aͤußern Verhaͤltniſſe der Kranken Ruͤckſicht
genommen werden muͤſſe, ergiebt ſich von ſelbſt.
§. 358.
Von der Behandlung der Metrorrhagie. —
In wiefern bey jedem Blutfluß immer die allgemeinen Zu-
ſtaͤnde des Gefaͤßſyſtems von beſonderer Wichtigkeit ſind, und
jeder Blutfluß, wenn auch durch ganz oͤrtliche Veranlaſſun-
gen hervorgerufen, doch wenigſtens durch den Andrang vom
allgemeinen Kreislaufe aus, fortwaͤhrend unterhalten wird, ſo
muß es nothwendig als die erſte und wichtigſte Indication
erſcheinen, negativ zu verfahren, und alles abzuwenden, wo-
wodurch der Erethismus unterhalten oder vermehrt werden
koͤnnte, ein Grundſatz, worin denn auch alle, uͤbrigens oft
von ſehr verſchiedenen Geſichtspunkten ausgehenden Schrift-
ſteller uͤber dieſen Gegenſtand einſtimmig ſind. — Die hori-
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/298>, abgerufen am 22.11.2024.
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