lung wird indeß auch nach den übrigen Operationsweisen sich nöthig machen.
§. 419.
Die Heilung durch innere oder äußere Arzneymittel ist höchstens nur da zu erwarten, wo die Ursachen des Uebels in heilbaren allgemeinen Krankheitszuständen beruhen und der Grad des Uebels nur gering ist. Namentlich ist daher bey syphilitisch Gewesenen oder noch daran Erkrankten von den Mer- kurialien Gebrauch zu machen; bey gichtischen Krankheiten ist der Gebrauch warmer Mineralbäder zu empfehlen, und außer- dem verdienen überhaupt noch diejenigen Mittel Anwendung, welche die örtlich abnorm gesteigerte Produktivität herabstim- men, wohin sonach der äußerliche Gebrauch der Sabina, des Kirschlorbeers, der Cicuta, namentlich im Aufguß als In- jection, gerechnet werden muß. Außerdem ist darauf zu sehen, daß die allgemeine Produktivität gehoben und geregelt werde, wobey die Stimmung des Nervensystems vorzüglich in sofern Berücksichtigung verdient, als bey lebendiger und kräftiger Ein- wirkung desselben auch alle ähnliche Afterorganisationen um so weniger entstehen und um so leichter verschwinden können. Man empfiehlt daher Bewegung in freyer reiner Luft, fleißige Bäder, Erheiterung des Gemüths, mäßigen Gebrauch eines guten alten Weins, bey sorgfältiger Vermeidung von allem, was Verstopfungen und Congestionen nach den innern Geni- talien erregen oder unterhalten könnte.
§. 420.
Ganz auf ähnliche Weise haben wir ferner zu verfah- ren, wo, obwohl die völlige Heilung den Umständen nach nicht mehr erwartet werden kann, es bloß darauf ankommt, das Fortschreiten des Uebels zu hindern, und es bleibt daher nur noch übrig, von der Milderung der unerläßlich mit grö- ßern Geschwülsten dieser Art verbundenen Beschwerden zu spre- chen. Auch hier vermag indeß die Kunst nur wenig. An- ordnung einer sehr mäßigen, durchaus nicht beschwerenden Diät, Vermeidung heftiger Anstrengungen und starken Pres-
lung wird indeß auch nach den uͤbrigen Operationsweiſen ſich noͤthig machen.
§. 419.
Die Heilung durch innere oder aͤußere Arzneymittel iſt hoͤchſtens nur da zu erwarten, wo die Urſachen des Uebels in heilbaren allgemeinen Krankheitszuſtaͤnden beruhen und der Grad des Uebels nur gering iſt. Namentlich iſt daher bey ſyphilitiſch Geweſenen oder noch daran Erkrankten von den Mer- kurialien Gebrauch zu machen; bey gichtiſchen Krankheiten iſt der Gebrauch warmer Mineralbaͤder zu empfehlen, und außer- dem verdienen uͤberhaupt noch diejenigen Mittel Anwendung, welche die oͤrtlich abnorm geſteigerte Produktivitaͤt herabſtim- men, wohin ſonach der aͤußerliche Gebrauch der Sabina, des Kirſchlorbeers, der Cicuta, namentlich im Aufguß als In- jection, gerechnet werden muß. Außerdem iſt darauf zu ſehen, daß die allgemeine Produktivitaͤt gehoben und geregelt werde, wobey die Stimmung des Nervenſyſtems vorzuͤglich in ſofern Beruͤckſichtigung verdient, als bey lebendiger und kraͤftiger Ein- wirkung deſſelben auch alle aͤhnliche Afterorganiſationen um ſo weniger entſtehen und um ſo leichter verſchwinden koͤnnen. Man empfiehlt daher Bewegung in freyer reiner Luft, fleißige Baͤder, Erheiterung des Gemuͤths, maͤßigen Gebrauch eines guten alten Weins, bey ſorgfaͤltiger Vermeidung von allem, was Verſtopfungen und Congeſtionen nach den innern Geni- talien erregen oder unterhalten koͤnnte.
§. 420.
Ganz auf aͤhnliche Weiſe haben wir ferner zu verfah- ren, wo, obwohl die voͤllige Heilung den Umſtaͤnden nach nicht mehr erwartet werden kann, es bloß darauf ankommt, das Fortſchreiten des Uebels zu hindern, und es bleibt daher nur noch uͤbrig, von der Milderung der unerlaͤßlich mit groͤ- ßern Geſchwuͤlſten dieſer Art verbundenen Beſchwerden zu ſpre- chen. Auch hier vermag indeß die Kunſt nur wenig. An- ordnung einer ſehr maͤßigen, durchaus nicht beſchwerenden Diaͤt, Vermeidung heftiger Anſtrengungen und ſtarken Preſ-
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lung wird indeß auch nach den uͤbrigen Operationsweiſen ſich
noͤthig machen.
§. 419.
Die Heilung durch innere oder aͤußere Arzneymittel iſt
hoͤchſtens nur da zu erwarten, wo die Urſachen des Uebels in
heilbaren allgemeinen Krankheitszuſtaͤnden beruhen und der
Grad des Uebels nur gering iſt. Namentlich iſt daher bey
ſyphilitiſch Geweſenen oder noch daran Erkrankten von den Mer-
kurialien Gebrauch zu machen; bey gichtiſchen Krankheiten iſt
der Gebrauch warmer Mineralbaͤder zu empfehlen, und außer-
dem verdienen uͤberhaupt noch diejenigen Mittel Anwendung,
welche die oͤrtlich abnorm geſteigerte Produktivitaͤt herabſtim-
men, wohin ſonach der aͤußerliche Gebrauch der Sabina, des
Kirſchlorbeers, der Cicuta, namentlich im Aufguß als In-
jection, gerechnet werden muß. Außerdem iſt darauf zu ſehen,
daß die allgemeine Produktivitaͤt gehoben und geregelt werde,
wobey die Stimmung des Nervenſyſtems vorzuͤglich in ſofern
Beruͤckſichtigung verdient, als bey lebendiger und kraͤftiger Ein-
wirkung deſſelben auch alle aͤhnliche Afterorganiſationen um ſo
weniger entſtehen und um ſo leichter verſchwinden koͤnnen.
Man empfiehlt daher Bewegung in freyer reiner Luft, fleißige
Baͤder, Erheiterung des Gemuͤths, maͤßigen Gebrauch eines
guten alten Weins, bey ſorgfaͤltiger Vermeidung von allem,
was Verſtopfungen und Congeſtionen nach den innern Geni-
talien erregen oder unterhalten koͤnnte.
§. 420.
Ganz auf aͤhnliche Weiſe haben wir ferner zu verfah-
ren, wo, obwohl die voͤllige Heilung den Umſtaͤnden nach
nicht mehr erwartet werden kann, es bloß darauf ankommt,
das Fortſchreiten des Uebels zu hindern, und es bleibt daher
nur noch uͤbrig, von der Milderung der unerlaͤßlich mit groͤ-
ßern Geſchwuͤlſten dieſer Art verbundenen Beſchwerden zu ſpre-
chen. Auch hier vermag indeß die Kunſt nur wenig. An-
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Diaͤt, Vermeidung heftiger Anſtrengungen und ſtarken Preſ-
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/345>, abgerufen am 22.11.2024.
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