obwohl man gerade der Behauptung des verewigten Rich- ters, *) es lasse sich eine solche Zurückbeugung außer der Schwangerschaft kaum gedenken, nicht füglich beypflichten kann. Ich selbst beobachtete einen Fall, wo stete, mit der Wiederkehr der monatlichen Reinigung verknüpfte Krämpfe und heftige Hämorrhoidalbeschwerden mit einer solchen falschen Lage des Uterus sich verbunden hatten, und schon v. Sie- bold bemerkt, daß diese Lage gewiß oft bloß wegen unter- lassener geburtshülflicher Untersuchung nicht erkannt, sondern mit aus andern Ursachen entstandenen Hämorrhoidalzufällen verwechselt werde.
§. 501.
Veranlassungen zu dieser abnormen Lage werden vor- züglich geben können: ein weites, wenig geneigtes und ge- krümmtes Becken, heftiges Drängen beym Stuhlgange, Aus- artungen der Gebärmuttersubstanz, längere Urinverhaltungen u. s. w. Die Folgen müssen in Druck auf den Mastdarm, Obstructionen, Kreuzschmerzen u. s. w. bestehen, und die Be- handlung wird auf ähnliche Weise, wie bey der Vorwärts- neigung, vollzogen werden müssen, nur daß man hier der Kranken die Lage auf Kniee und Ellenbogen gestützt, giebt, und die zwey eingeführten Finger gegen den Gebärmutter- grund anstemmt und diesen gegen den Vorberg hinauf schiebt, dann aber den Uterus durch längere Zeit beybehaltene Bauch- lage, Einbringen eines Schwammes in den vordern Theil des Scheidengewölbes oder durch einen eingelegten Mutter- kranz in der angewiesenen Lage zu erhalten sucht.
§. 502.
Außer diesen beiden Schieflagen könnten endlich auch die Senkungen der Gebärmutter in Leisten-, Bauch-,
*) Anfangsgründe d. Wundarzneyk. Th. 7. S. 47.
obwohl man gerade der Behauptung des verewigten Rich- ters, *) es laſſe ſich eine ſolche Zuruͤckbeugung außer der Schwangerſchaft kaum gedenken, nicht fuͤglich beypflichten kann. Ich ſelbſt beobachtete einen Fall, wo ſtete, mit der Wiederkehr der monatlichen Reinigung verknuͤpfte Kraͤmpfe und heftige Haͤmorrhoidalbeſchwerden mit einer ſolchen falſchen Lage des Uterus ſich verbunden hatten, und ſchon v. Sie- bold bemerkt, daß dieſe Lage gewiß oft bloß wegen unter- laſſener geburtshuͤlflicher Unterſuchung nicht erkannt, ſondern mit aus andern Urſachen entſtandenen Haͤmorrhoidalzufaͤllen verwechſelt werde.
§. 501.
Veranlaſſungen zu dieſer abnormen Lage werden vor- zuͤglich geben koͤnnen: ein weites, wenig geneigtes und ge- kruͤmmtes Becken, heftiges Draͤngen beym Stuhlgange, Aus- artungen der Gebaͤrmutterſubſtanz, laͤngere Urinverhaltungen u. ſ. w. Die Folgen muͤſſen in Druck auf den Maſtdarm, Obſtructionen, Kreuzſchmerzen u. ſ. w. beſtehen, und die Be- handlung wird auf aͤhnliche Weiſe, wie bey der Vorwaͤrts- neigung, vollzogen werden muͤſſen, nur daß man hier der Kranken die Lage auf Kniee und Ellenbogen geſtuͤtzt, giebt, und die zwey eingefuͤhrten Finger gegen den Gebaͤrmutter- grund anſtemmt und dieſen gegen den Vorberg hinauf ſchiebt, dann aber den Uterus durch laͤngere Zeit beybehaltene Bauch- lage, Einbringen eines Schwammes in den vordern Theil des Scheidengewoͤlbes oder durch einen eingelegten Mutter- kranz in der angewieſenen Lage zu erhalten ſucht.
§. 502.
Außer dieſen beiden Schieflagen koͤnnten endlich auch die Senkungen der Gebaͤrmutter in Leiſten-, Bauch-,
*) Anfangsgruͤnde d. Wundarzneyk. Th. 7. S. 47.
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obwohl man gerade der Behauptung des verewigten Rich-
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Schwangerſchaft kaum gedenken, nicht fuͤglich beypflichten
kann. Ich ſelbſt beobachtete einen Fall, wo ſtete, mit der
Wiederkehr der monatlichen Reinigung verknuͤpfte Kraͤmpfe
und heftige Haͤmorrhoidalbeſchwerden mit einer ſolchen falſchen
Lage des Uterus ſich verbunden hatten, und ſchon v. Sie-
bold bemerkt, daß dieſe Lage gewiß oft bloß wegen unter-
laſſener geburtshuͤlflicher Unterſuchung nicht erkannt, ſondern
mit aus andern Urſachen entſtandenen Haͤmorrhoidalzufaͤllen
verwechſelt werde.
§. 501.
Veranlaſſungen zu dieſer abnormen Lage werden vor-
zuͤglich geben koͤnnen: ein weites, wenig geneigtes und ge-
kruͤmmtes Becken, heftiges Draͤngen beym Stuhlgange, Aus-
artungen der Gebaͤrmutterſubſtanz, laͤngere Urinverhaltungen
u. ſ. w. Die Folgen muͤſſen in Druck auf den Maſtdarm,
Obſtructionen, Kreuzſchmerzen u. ſ. w. beſtehen, und die Be-
handlung wird auf aͤhnliche Weiſe, wie bey der Vorwaͤrts-
neigung, vollzogen werden muͤſſen, nur daß man hier der
Kranken die Lage auf Kniee und Ellenbogen geſtuͤtzt, giebt,
und die zwey eingefuͤhrten Finger gegen den Gebaͤrmutter-
grund anſtemmt und dieſen gegen den Vorberg hinauf ſchiebt,
dann aber den Uterus durch laͤngere Zeit beybehaltene Bauch-
lage, Einbringen eines Schwammes in den vordern Theil
des Scheidengewoͤlbes oder durch einen eingelegten Mutter-
kranz in der angewieſenen Lage zu erhalten ſucht.
§. 502.
Außer dieſen beiden Schieflagen koͤnnten endlich auch
die Senkungen der Gebaͤrmutter in Leiſten-, Bauch-,
*) Anfangsgruͤnde d. Wundarzneyk. Th. 7. S. 47.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/402>, abgerufen am 24.11.2024.
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