nen Falle geschah) eines kurzgestielten Pessarii, oder eines Schwammes, oder beider zugleich bedienen kann.
Daß übrigens bey vollkommner Umstülpung auch Herab- sinkung der Darmwindungen in dem umgestülpten Uterus Statt finden wird, ergiebt sich von selbst (man kann dies einen Mutterdarmbruch, Enterocele hysterica, nennen); allein die Behandlung der umgestülpten Gebärmutter hebt diesen Darm- bruch zugleich.
II. Krankheiten der Mutterscheide.
§. 511.
Die Mutterscheide, in wiefern sie eigentlich wahre Fort- setzung des Uterus und von letzterem nur durch die geringere Entwickelung ihrer Wände verschieden ist, zeigt auch ganz ähnliche Krankheitszustände, wie die im Uterus bemerkten, obwohl gewöhnlich von geringerer Heftigkeit und minderer Aus- dehnung auf das allgemeine Befinden. Mehrere Krankheits- zustände der Vagina sind daher mit gleichnamigen des Uterus genau verbunden, und werden durch dieselbe Behandlung, wie jene, gehoben; dahin gehört der weiße Fluß, die Entzün- dung, die Eiterung, der krebshafte Zustand; andere sind der Mutterscheide mit der Gebärmutter gemein und fordern nur hier eine etwas andere Behandlung, wohin der Mutterschei- denvorfall und zum Theil auch die Mutterscheidenpolypen ge- hören; wenige sind diesem Organ eigenthümlich, wohin wir nur den Mutterscheidenbruch rechnen.
1. Von den Mutterscheidenpolypen.
§. 512.
Wir können uns hier der Hauptsache nach in allem, was Entstehungsweise, Erkenntniß, Prognose und Behandlung
nen Falle geſchah) eines kurzgeſtielten Peſſarii, oder eines Schwammes, oder beider zugleich bedienen kann.
Daß uͤbrigens bey vollkommner Umſtuͤlpung auch Herab- ſinkung der Darmwindungen in dem umgeſtuͤlpten Uterus Statt finden wird, ergiebt ſich von ſelbſt (man kann dies einen Mutterdarmbruch, Enterocele hysterica, nennen); allein die Behandlung der umgeſtuͤlpten Gebaͤrmutter hebt dieſen Darm- bruch zugleich.
II. Krankheiten der Mutterſcheide.
§. 511.
Die Mutterſcheide, in wiefern ſie eigentlich wahre Fort- ſetzung des Uterus und von letzterem nur durch die geringere Entwickelung ihrer Waͤnde verſchieden iſt, zeigt auch ganz aͤhnliche Krankheitszuſtaͤnde, wie die im Uterus bemerkten, obwohl gewoͤhnlich von geringerer Heftigkeit und minderer Aus- dehnung auf das allgemeine Befinden. Mehrere Krankheits- zuſtaͤnde der Vagina ſind daher mit gleichnamigen des Uterus genau verbunden, und werden durch dieſelbe Behandlung, wie jene, gehoben; dahin gehoͤrt der weiße Fluß, die Entzuͤn- dung, die Eiterung, der krebshafte Zuſtand; andere ſind der Mutterſcheide mit der Gebaͤrmutter gemein und fordern nur hier eine etwas andere Behandlung, wohin der Mutterſchei- denvorfall und zum Theil auch die Mutterſcheidenpolypen ge- hoͤren; wenige ſind dieſem Organ eigenthuͤmlich, wohin wir nur den Mutterſcheidenbruch rechnen.
1. Von den Mutterſcheidenpolypen.
§. 512.
Wir koͤnnen uns hier der Hauptſache nach in allem, was Entſtehungsweiſe, Erkenntniß, Prognoſe und Behandlung
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nen Falle geſchah) eines kurzgeſtielten Peſſarii, oder eines
Schwammes, oder beider zugleich bedienen kann.
Daß uͤbrigens bey vollkommner Umſtuͤlpung auch Herab-
ſinkung der Darmwindungen in dem umgeſtuͤlpten Uterus Statt
finden wird, ergiebt ſich von ſelbſt (man kann dies einen
Mutterdarmbruch, Enterocele hysterica, nennen); allein die
Behandlung der umgeſtuͤlpten Gebaͤrmutter hebt dieſen Darm-
bruch zugleich.
II.
Krankheiten der Mutterſcheide.
§. 511.
Die Mutterſcheide, in wiefern ſie eigentlich wahre Fort-
ſetzung des Uterus und von letzterem nur durch die geringere
Entwickelung ihrer Waͤnde verſchieden iſt, zeigt auch ganz
aͤhnliche Krankheitszuſtaͤnde, wie die im Uterus bemerkten,
obwohl gewoͤhnlich von geringerer Heftigkeit und minderer Aus-
dehnung auf das allgemeine Befinden. Mehrere Krankheits-
zuſtaͤnde der Vagina ſind daher mit gleichnamigen des Uterus
genau verbunden, und werden durch dieſelbe Behandlung, wie
jene, gehoben; dahin gehoͤrt der weiße Fluß, die Entzuͤn-
dung, die Eiterung, der krebshafte Zuſtand; andere ſind der
Mutterſcheide mit der Gebaͤrmutter gemein und fordern nur
hier eine etwas andere Behandlung, wohin der Mutterſchei-
denvorfall und zum Theil auch die Mutterſcheidenpolypen ge-
hoͤren; wenige ſind dieſem Organ eigenthuͤmlich, wohin wir
nur den Mutterſcheidenbruch rechnen.
1.
Von den Mutterſcheidenpolypen.
§. 512.
Wir koͤnnen uns hier der Hauptſache nach in allem,
was Entſtehungsweiſe, Erkenntniß, Prognoſe und Behandlung
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/408>, abgerufen am 24.11.2024.
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