eigentlichen Bestimmung der Erzeugung neuer Individuen un- fähig macht, theils öftere Reizungen des Geschlechtssystems, ohne Herbeyführung normaler Schwangerschaft (z. B. durch Onanie), ferner vorausgegangene, unvollkommen zertheilte Entzündungen, oder mechanische Erschütterungen durch Stoß oder schweres Tragen, Einflüsse, welche heftige Congestionen gegen die Geschlechtsorgane veranlassen, als Unterdrückung der Menstruation, erhitzende Getränke, oder Arzneymittel, schwere Geburten, ausschweifende Lebensweise u. s. w., endlich auch alles, wodurch die Function der rückführenden Gefäße gehemmt wird, als Drüsenanschwellungen, früher Statt gehabte syphi- litische Ansteckung u. s. w.
§. 547.
Die Prognose ist bey der Wassersucht der Eyerstöcke im Allgemeinen sehr ungünstig und die Krankheit meistens un- heilbar; demohnerachtet werden Beyspiele aufgeführt, wo die Krankheit sich theils durch Entleerung des Wassers mittelst heftigen Erbrechens, theils mittelst Ergießung aus den Ge- burtstheilen durch die Muttertrompeten glücklich gehoben haben soll. Gewöhnlich zieht sich indeß die Krankheit sehr in die Länge, und kann in geringern Graden immer, zuweilen aber selbst bey beträchtlicher Entwicklung, lange ohne allzugroße Beeinträchtigung des allgemeinen Befindens bestehen, wird in sofern wenigstens eine etwas bessere Prognose als die Bauch- wassersucht gestatten, wenn sie auch allerdings weit geringere Hoffnung für die Heilung gewährt.
§. 548.
Die Behandlung läßt bey der Natur des Uebels be- sonders günstige Resultate nicht erwarten, einmal, weil das Uebel gemeiniglich erst, nachdem es schon einen beträchtlichen Grad erreicht hat, der ärztlichen Behandlung übergeben wird; zweytens, weil die Wände, welche das Wasser umschließen, in der Regel so sehr in ihrer Struktur verändert sind, daß sie keine Hoffnung zur Resorption zulassen; drittens, weil selbst die unmittelbare Entleerung des Wassers mittelst einer
eigentlichen Beſtimmung der Erzeugung neuer Individuen un- faͤhig macht, theils oͤftere Reizungen des Geſchlechtsſyſtems, ohne Herbeyfuͤhrung normaler Schwangerſchaft (z. B. durch Onanie), ferner vorausgegangene, unvollkommen zertheilte Entzuͤndungen, oder mechaniſche Erſchuͤtterungen durch Stoß oder ſchweres Tragen, Einfluͤſſe, welche heftige Congeſtionen gegen die Geſchlechtsorgane veranlaſſen, als Unterdruͤckung der Menſtruation, erhitzende Getraͤnke, oder Arzneymittel, ſchwere Geburten, ausſchweifende Lebensweiſe u. ſ. w., endlich auch alles, wodurch die Function der ruͤckfuͤhrenden Gefaͤße gehemmt wird, als Druͤſenanſchwellungen, fruͤher Statt gehabte ſyphi- litiſche Anſteckung u. ſ. w.
§. 547.
Die Prognoſe iſt bey der Waſſerſucht der Eyerſtoͤcke im Allgemeinen ſehr unguͤnſtig und die Krankheit meiſtens un- heilbar; demohnerachtet werden Beyſpiele aufgefuͤhrt, wo die Krankheit ſich theils durch Entleerung des Waſſers mittelſt heftigen Erbrechens, theils mittelſt Ergießung aus den Ge- burtstheilen durch die Muttertrompeten gluͤcklich gehoben haben ſoll. Gewoͤhnlich zieht ſich indeß die Krankheit ſehr in die Laͤnge, und kann in geringern Graden immer, zuweilen aber ſelbſt bey betraͤchtlicher Entwicklung, lange ohne allzugroße Beeintraͤchtigung des allgemeinen Befindens beſtehen, wird in ſofern wenigſtens eine etwas beſſere Prognoſe als die Bauch- waſſerſucht geſtatten, wenn ſie auch allerdings weit geringere Hoffnung fuͤr die Heilung gewaͤhrt.
§. 548.
Die Behandlung laͤßt bey der Natur des Uebels be- ſonders guͤnſtige Reſultate nicht erwarten, einmal, weil das Uebel gemeiniglich erſt, nachdem es ſchon einen betraͤchtlichen Grad erreicht hat, der aͤrztlichen Behandlung uͤbergeben wird; zweytens, weil die Waͤnde, welche das Waſſer umſchließen, in der Regel ſo ſehr in ihrer Struktur veraͤndert ſind, daß ſie keine Hoffnung zur Reſorption zulaſſen; drittens, weil ſelbſt die unmittelbare Entleerung des Waſſers mittelſt einer
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eigentlichen Beſtimmung der Erzeugung neuer Individuen un-
faͤhig macht, theils oͤftere Reizungen des Geſchlechtsſyſtems,
ohne Herbeyfuͤhrung normaler Schwangerſchaft (z. B. durch
Onanie), ferner vorausgegangene, unvollkommen zertheilte
Entzuͤndungen, oder mechaniſche Erſchuͤtterungen durch Stoß
oder ſchweres Tragen, Einfluͤſſe, welche heftige Congeſtionen
gegen die Geſchlechtsorgane veranlaſſen, als Unterdruͤckung der
Menſtruation, erhitzende Getraͤnke, oder Arzneymittel, ſchwere
Geburten, ausſchweifende Lebensweiſe u. ſ. w., endlich auch
alles, wodurch die Function der ruͤckfuͤhrenden Gefaͤße gehemmt
wird, als Druͤſenanſchwellungen, fruͤher Statt gehabte ſyphi-
litiſche Anſteckung u. ſ. w.
§. 547.
Die Prognoſe iſt bey der Waſſerſucht der Eyerſtoͤcke
im Allgemeinen ſehr unguͤnſtig und die Krankheit meiſtens un-
heilbar; demohnerachtet werden Beyſpiele aufgefuͤhrt, wo die
Krankheit ſich theils durch Entleerung des Waſſers mittelſt
heftigen Erbrechens, theils mittelſt Ergießung aus den Ge-
burtstheilen durch die Muttertrompeten gluͤcklich gehoben haben
ſoll. Gewoͤhnlich zieht ſich indeß die Krankheit ſehr in die
Laͤnge, und kann in geringern Graden immer, zuweilen aber
ſelbſt bey betraͤchtlicher Entwicklung, lange ohne allzugroße
Beeintraͤchtigung des allgemeinen Befindens beſtehen, wird in
ſofern wenigſtens eine etwas beſſere Prognoſe als die Bauch-
waſſerſucht geſtatten, wenn ſie auch allerdings weit geringere
Hoffnung fuͤr die Heilung gewaͤhrt.
§. 548.
Die Behandlung laͤßt bey der Natur des Uebels be-
ſonders guͤnſtige Reſultate nicht erwarten, einmal, weil das
Uebel gemeiniglich erſt, nachdem es ſchon einen betraͤchtlichen
Grad erreicht hat, der aͤrztlichen Behandlung uͤbergeben wird;
zweytens, weil die Waͤnde, welche das Waſſer umſchließen,
in der Regel ſo ſehr in ihrer Struktur veraͤndert ſind, daß
ſie keine Hoffnung zur Reſorption zulaſſen; drittens, weil
ſelbſt die unmittelbare Entleerung des Waſſers mittelſt einer
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/429>, abgerufen am 24.11.2024.
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