so wie sie zum Einschneiden kommen, von unten nach oben über das Perinäum hervor rollen.
Anmerkung. Nicht selten ist es der Fall, daß bei sehr leichten Geburten mehrere dieser Drehungen wegbleiben. Vorzüglich gilt dieses von den beiden Drehungen der Hüften, als welche bei nicht starken Kindern oft durch das ganze Becken ohne sich zu wenden (also im geraden Durchmesser) hindurch gehen. Seltner fällt auch die Drehung der Schul- tern weg, und man sieht die Schultern im Querdurchmesser zum Durchschneiden kommen. Fast nie jedoch pflegt die Dre- hung des Kopfs zu mangeln, und das Durchschneiden desselben im schiefen Durchmesser erfolgt nur bei sehr weitem Becken, und doch oft zum Nachtheil der äußern Geschlechtstheile, welche dabei leicht einreißen.
II. Klasse. Geburten mit vorausgehendem un- term Ende des Rumpfs.
§. 837.
Bei einer jeden Geburt, wo der Kopf zuletzt durch das Becken hindurch gedrängt wird, ist das Kind in Gefahr, durch den Druck, welchen der hier nothwendig neben dem Kopfe im Becken liegende Nabelstrang erfährt, abzusterben, indem der Kreislauf durch die Placenta gehemmt wird, be- vor der Kreislauf durch die Lungen in Gang treten kann. Diese Gefahr kann indeß bedeutend vermindert werden: 1) durch eine hinlängliche Eröffnung der weichen Geburts- theile, welche am besten durch einen oder beide heraufgeschla- gene Schenkel bewirkt wird, wodurch dann auch ein schneller Durchgang des Kopfs vorbereitet ist; 2) durch gute Stel- lung der Arme, welche an der Brust liegen bleiben, den Nabelstrang bei dem Durchgange der Brust schützen, und ebenfalls den Durchgang des Kopfs erleichtern; 3) durch gute Stellung des Kindeskopfs, welcher um so besser durch das Becken geht, a) je mehr das Kinn auf die Brust ge-
ſo wie ſie zum Einſchneiden kommen, von unten nach oben uͤber das Perinaͤum hervor rollen.
Anmerkung. Nicht ſelten iſt es der Fall, daß bei ſehr leichten Geburten mehrere dieſer Drehungen wegbleiben. Vorzuͤglich gilt dieſes von den beiden Drehungen der Huͤften, als welche bei nicht ſtarken Kindern oft durch das ganze Becken ohne ſich zu wenden (alſo im geraden Durchmeſſer) hindurch gehen. Seltner faͤllt auch die Drehung der Schul- tern weg, und man ſieht die Schultern im Querdurchmeſſer zum Durchſchneiden kommen. Faſt nie jedoch pflegt die Dre- hung des Kopfs zu mangeln, und das Durchſchneiden deſſelben im ſchiefen Durchmeſſer erfolgt nur bei ſehr weitem Becken, und doch oft zum Nachtheil der aͤußern Geſchlechtstheile, welche dabei leicht einreißen.
II. Klaſſe. Geburten mit vorausgehendem un- term Ende des Rumpfs.
§. 837.
Bei einer jeden Geburt, wo der Kopf zuletzt durch das Becken hindurch gedraͤngt wird, iſt das Kind in Gefahr, durch den Druck, welchen der hier nothwendig neben dem Kopfe im Becken liegende Nabelſtrang erfaͤhrt, abzuſterben, indem der Kreislauf durch die Placenta gehemmt wird, be- vor der Kreislauf durch die Lungen in Gang treten kann. Dieſe Gefahr kann indeß bedeutend vermindert werden: 1) durch eine hinlaͤngliche Eroͤffnung der weichen Geburts- theile, welche am beſten durch einen oder beide heraufgeſchla- gene Schenkel bewirkt wird, wodurch dann auch ein ſchneller Durchgang des Kopfs vorbereitet iſt; 2) durch gute Stel- lung der Arme, welche an der Bruſt liegen bleiben, den Nabelſtrang bei dem Durchgange der Bruſt ſchuͤtzen, und ebenfalls den Durchgang des Kopfs erleichtern; 3) durch gute Stellung des Kindeskopfs, welcher um ſo beſſer durch das Becken geht, a) je mehr das Kinn auf die Bruſt ge-
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ſo wie ſie zum Einſchneiden kommen, von unten nach oben
uͤber das Perinaͤum hervor rollen.
Anmerkung. Nicht ſelten iſt es der Fall, daß bei
ſehr leichten Geburten mehrere dieſer Drehungen wegbleiben.
Vorzuͤglich gilt dieſes von den beiden Drehungen der Huͤften,
als welche bei nicht ſtarken Kindern oft durch das ganze
Becken ohne ſich zu wenden (alſo im geraden Durchmeſſer)
hindurch gehen. Seltner faͤllt auch die Drehung der Schul-
tern weg, und man ſieht die Schultern im Querdurchmeſſer
zum Durchſchneiden kommen. Faſt nie jedoch pflegt die Dre-
hung des Kopfs zu mangeln, und das Durchſchneiden deſſelben
im ſchiefen Durchmeſſer erfolgt nur bei ſehr weitem Becken,
und doch oft zum Nachtheil der aͤußern Geſchlechtstheile,
welche dabei leicht einreißen.
II. Klaſſe. Geburten mit vorausgehendem un-
term Ende des Rumpfs.
§. 837.
Bei einer jeden Geburt, wo der Kopf zuletzt durch das
Becken hindurch gedraͤngt wird, iſt das Kind in Gefahr,
durch den Druck, welchen der hier nothwendig neben dem
Kopfe im Becken liegende Nabelſtrang erfaͤhrt, abzuſterben,
indem der Kreislauf durch die Placenta gehemmt wird, be-
vor der Kreislauf durch die Lungen in Gang treten
kann. Dieſe Gefahr kann indeß bedeutend vermindert werden:
1) durch eine hinlaͤngliche Eroͤffnung der weichen Geburts-
theile, welche am beſten durch einen oder beide heraufgeſchla-
gene Schenkel bewirkt wird, wodurch dann auch ein ſchneller
Durchgang des Kopfs vorbereitet iſt; 2) durch gute Stel-
lung der Arme, welche an der Bruſt liegen bleiben, den
Nabelſtrang bei dem Durchgange der Bruſt ſchuͤtzen, und
ebenfalls den Durchgang des Kopfs erleichtern; 3) durch
gute Stellung des Kindeskopfs, welcher um ſo beſſer durch
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/144>, abgerufen am 23.11.2024.
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