der untern Extremitäten, Erkältungen der Unterleibsfläche, welche bei Hochschwangern, wegen dem überhängenden, die Kleider von den Schenkeln entfernenden Unterleibe so leicht mög- lich werden, ja oft Erkältungen der Geburtstheile selbst, vor- züglich auf kalten und ziehenden Abtritten. -- Wir reihen hieran sogleich noch, was über Prognose und Behandlung die- ses rheumatischen Zustandes zu erwähnen ist. Im Ganzen nämlich ist allerdings der rheumatisch entzündliche Zustand kei- nesweges von der Gefahr für Mutter und Kind, wie die vollkommen ausgebildete Metritis, demohnerachtet kann die längere Dauer desselben nicht nur überhaupt Veranlaßung zu einer Frühgeburt werden, sondern wird auch insbesondere, überall wo er sich bis zur beginnenden Geburt fortsetzt, nachtheilig auf die Wehen wirken und Unregelmäßigkeiten derselben her- beiführen.
§. 1061.
Die Behandlung des Rheumatismus der Gebärmutter fordert ein leichtes antiphlogistisches Verfahren, verbunden mit Rücksicht auf Beförderung der Hautthätigkeit so wie auf Ver- minderung der aufgeregten Sensibilität. -- Ein hinlänglich warmes Verhalten, Genuß sehr leichter Diät, der Fliederblu- menaufguß, warme trockene Kräuterfomentationen, eröffnende Lavements, innerlich Emulsionen mit Nitrum, Spiritus Min- dereri, Liq. C. C. und vorzüglich der von Wigand und Schmidtmüller mit Recht gerühmte Gebrauch des Opi- ums, reichen hier gewöhnlich hin, um die Krankheit zu he- ben, wobei die Besserung meistens mit außerordentlich starken Schweißen eintritt. --
§. 1062.
Was die Prognose und Behandlung der ausgebildeten Metritis im Zustande der Schwangerschaft betrifft, so unter- scheidet sie sich im Wesentlichen durchaus nicht von der im ersten Theile §. 340. u. f. abgehandelten, nur rücksichtlich der Prog- nose ist zu bemerken, daß diese hier in Hinsicht auf die Frucht durchgängig verschlimmert wird, da nie die Entzündung hier
der untern Extremitaͤten, Erkaͤltungen der Unterleibsflaͤche, welche bei Hochſchwangern, wegen dem uͤberhaͤngenden, die Kleider von den Schenkeln entfernenden Unterleibe ſo leicht moͤg- lich werden, ja oft Erkaͤltungen der Geburtstheile ſelbſt, vor- zuͤglich auf kalten und ziehenden Abtritten. — Wir reihen hieran ſogleich noch, was uͤber Prognoſe und Behandlung die- ſes rheumatiſchen Zuſtandes zu erwaͤhnen iſt. Im Ganzen naͤmlich iſt allerdings der rheumatiſch entzuͤndliche Zuſtand kei- nesweges von der Gefahr fuͤr Mutter und Kind, wie die vollkommen ausgebildete Metritis, demohnerachtet kann die laͤngere Dauer deſſelben nicht nur uͤberhaupt Veranlaßung zu einer Fruͤhgeburt werden, ſondern wird auch insbeſondere, uͤberall wo er ſich bis zur beginnenden Geburt fortſetzt, nachtheilig auf die Wehen wirken und Unregelmaͤßigkeiten derſelben her- beifuͤhren.
§. 1061.
Die Behandlung des Rheumatismus der Gebaͤrmutter fordert ein leichtes antiphlogiſtiſches Verfahren, verbunden mit Ruͤckſicht auf Befoͤrderung der Hautthaͤtigkeit ſo wie auf Ver- minderung der aufgeregten Senſibilitaͤt. — Ein hinlaͤnglich warmes Verhalten, Genuß ſehr leichter Diaͤt, der Fliederblu- menaufguß, warme trockene Kraͤuterfomentationen, eroͤffnende Lavements, innerlich Emulſionen mit Nitrum, Spiritus Min- dereri, Liq. C. C. und vorzuͤglich der von Wigand und Schmidtmuͤller mit Recht geruͤhmte Gebrauch des Opi- ums, reichen hier gewoͤhnlich hin, um die Krankheit zu he- ben, wobei die Beſſerung meiſtens mit außerordentlich ſtarken Schweißen eintritt. —
§. 1062.
Was die Prognoſe und Behandlung der ausgebildeten Metritis im Zuſtande der Schwangerſchaft betrifft, ſo unter- ſcheidet ſie ſich im Weſentlichen durchaus nicht von der im erſten Theile §. 340. u. f. abgehandelten, nur ruͤckſichtlich der Prog- noſe iſt zu bemerken, daß dieſe hier in Hinſicht auf die Frucht durchgaͤngig verſchlimmert wird, da nie die Entzuͤndung hier
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der untern Extremitaͤten, Erkaͤltungen der Unterleibsflaͤche,
welche bei Hochſchwangern, wegen dem uͤberhaͤngenden, die
Kleider von den Schenkeln entfernenden Unterleibe ſo leicht moͤg-
lich werden, ja oft Erkaͤltungen der Geburtstheile ſelbſt, vor-
zuͤglich auf kalten und ziehenden Abtritten. — Wir reihen
hieran ſogleich noch, was uͤber Prognoſe und Behandlung die-
ſes rheumatiſchen Zuſtandes zu erwaͤhnen iſt. Im Ganzen
naͤmlich iſt allerdings der rheumatiſch entzuͤndliche Zuſtand kei-
nesweges von der Gefahr fuͤr Mutter und Kind, wie die
vollkommen ausgebildete Metritis, demohnerachtet kann die
laͤngere Dauer deſſelben nicht nur uͤberhaupt Veranlaßung zu
einer Fruͤhgeburt werden, ſondern wird auch insbeſondere, uͤberall
wo er ſich bis zur beginnenden Geburt fortſetzt, nachtheilig
auf die Wehen wirken und Unregelmaͤßigkeiten derſelben her-
beifuͤhren.
§. 1061.
Die Behandlung des Rheumatismus der Gebaͤrmutter
fordert ein leichtes antiphlogiſtiſches Verfahren, verbunden mit
Ruͤckſicht auf Befoͤrderung der Hautthaͤtigkeit ſo wie auf Ver-
minderung der aufgeregten Senſibilitaͤt. — Ein hinlaͤnglich
warmes Verhalten, Genuß ſehr leichter Diaͤt, der Fliederblu-
menaufguß, warme trockene Kraͤuterfomentationen, eroͤffnende
Lavements, innerlich Emulſionen mit Nitrum, Spiritus Min-
dereri, Liq. C. C. und vorzuͤglich der von Wigand und
Schmidtmuͤller mit Recht geruͤhmte Gebrauch des Opi-
ums, reichen hier gewoͤhnlich hin, um die Krankheit zu he-
ben, wobei die Beſſerung meiſtens mit außerordentlich ſtarken
Schweißen eintritt. —
§. 1062.
Was die Prognoſe und Behandlung der ausgebildeten
Metritis im Zuſtande der Schwangerſchaft betrifft, ſo unter-
ſcheidet ſie ſich im Weſentlichen durchaus nicht von der im
erſten Theile §. 340. u. f. abgehandelten, nur ruͤckſichtlich der Prog-
noſe iſt zu bemerken, daß dieſe hier in Hinſicht auf die Frucht
durchgaͤngig verſchlimmert wird, da nie die Entzuͤndung hier
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/270>, abgerufen am 24.11.2024.
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