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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.

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lich aber, im Falle einer größern Hartnäckigkeit und bei ein-
tretender Gefahr für Mutter oder Kind, das Eintreten der
operativen Kunsthülfe.

3) Krankhafte Muskularthätigkeit im Uterus
während der Geburt (abnorme Wehen)
.
§. 1361.

Schwäche des Uterus. Sie giebt sich zu erkennen
durch selten eintretende, wenig wirkende Zusammenziehungen
(Wehen), durch Weichheit der Uterinsubstanz welche bei äuße-
rer Untersuchung während der Wehen bemerkt wird, und folg-
lich durch Trägheit des Geburtsverlaufs. Uebrigens kann
diese Schwäche entweder gleich im Beginn der Geburt sich
zeigen, oder erst in den spätern Perioden eintreten. -- Die
Ursachen dieser Schwäche können theils im Allgemeinbefinden,
theils im Uterus selbst liegen, theils auch von der Frucht be-
dingt werden.

§. 1362.

Ursachen der ersten Art geben ab: allgemeiner Kräfte-
mangel in Folge von Krankheiten, Blutverlust, ungünstigen
Lebensverhältnissen; und ferner unweiblicher Körperbau, zu
wenig oder zu weit vorgerücktes Alter. Ursachen der zweiten
Art geben ab: örtliche Krankheiten des Geschlechtssystems wel-
che entweder früher Statt gehabt haben oder noch fortdauern,
als Leukorrhöe, Blutungen, Ausartung der Gebärmuttersub-
stanz u. s. w., oder auch Erschöpfung durch viele frühere
Schwangerschaften und Geburten, oder durch langwierige hef-
tige Geburtsanstrengung. -- Ursachen der dritten Art endlich
sind: sehr große Anhäufung des Fruchtwassers, ein sehr gro-
ßes Kind, Zwillinge oder Drillinge, indem in allen diesen Fäl-
len die zu starke Ausdehnung der Gebärmutterwände die Con-
traktilität derselben mindert.


lich aber, im Falle einer groͤßern Hartnaͤckigkeit und bei ein-
tretender Gefahr fuͤr Mutter oder Kind, das Eintreten der
operativen Kunſthuͤlfe.

3) Krankhafte Muſkularthaͤtigkeit im Uterus
waͤhrend der Geburt (abnorme Wehen)
.
§. 1361.

Schwaͤche des Uterus. Sie giebt ſich zu erkennen
durch ſelten eintretende, wenig wirkende Zuſammenziehungen
(Wehen), durch Weichheit der Uterinſubſtanz welche bei aͤuße-
rer Unterſuchung waͤhrend der Wehen bemerkt wird, und folg-
lich durch Traͤgheit des Geburtsverlaufs. Uebrigens kann
dieſe Schwaͤche entweder gleich im Beginn der Geburt ſich
zeigen, oder erſt in den ſpaͤtern Perioden eintreten. — Die
Urſachen dieſer Schwaͤche koͤnnen theils im Allgemeinbefinden,
theils im Uterus ſelbſt liegen, theils auch von der Frucht be-
dingt werden.

§. 1362.

Urſachen der erſten Art geben ab: allgemeiner Kraͤfte-
mangel in Folge von Krankheiten, Blutverluſt, unguͤnſtigen
Lebensverhaͤltniſſen; und ferner unweiblicher Koͤrperbau, zu
wenig oder zu weit vorgeruͤcktes Alter. Urſachen der zweiten
Art geben ab: oͤrtliche Krankheiten des Geſchlechtsſyſtems wel-
che entweder fruͤher Statt gehabt haben oder noch fortdauern,
als Leukorrhoͤe, Blutungen, Ausartung der Gebaͤrmutterſub-
ſtanz u. ſ. w., oder auch Erſchoͤpfung durch viele fruͤhere
Schwangerſchaften und Geburten, oder durch langwierige hef-
tige Geburtsanſtrengung. — Urſachen der dritten Art endlich
ſind: ſehr große Anhaͤufung des Fruchtwaſſers, ein ſehr gro-
ßes Kind, Zwillinge oder Drillinge, indem in allen dieſen Faͤl-
len die zu ſtarke Ausdehnung der Gebaͤrmutterwaͤnde die Con-
traktilitaͤt derſelben mindert.


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[425/0451] lich aber, im Falle einer groͤßern Hartnaͤckigkeit und bei ein- tretender Gefahr fuͤr Mutter oder Kind, das Eintreten der operativen Kunſthuͤlfe. 3) Krankhafte Muſkularthaͤtigkeit im Uterus waͤhrend der Geburt (abnorme Wehen). §. 1361. Schwaͤche des Uterus. Sie giebt ſich zu erkennen durch ſelten eintretende, wenig wirkende Zuſammenziehungen (Wehen), durch Weichheit der Uterinſubſtanz welche bei aͤuße- rer Unterſuchung waͤhrend der Wehen bemerkt wird, und folg- lich durch Traͤgheit des Geburtsverlaufs. Uebrigens kann dieſe Schwaͤche entweder gleich im Beginn der Geburt ſich zeigen, oder erſt in den ſpaͤtern Perioden eintreten. — Die Urſachen dieſer Schwaͤche koͤnnen theils im Allgemeinbefinden, theils im Uterus ſelbſt liegen, theils auch von der Frucht be- dingt werden. §. 1362. Urſachen der erſten Art geben ab: allgemeiner Kraͤfte- mangel in Folge von Krankheiten, Blutverluſt, unguͤnſtigen Lebensverhaͤltniſſen; und ferner unweiblicher Koͤrperbau, zu wenig oder zu weit vorgeruͤcktes Alter. Urſachen der zweiten Art geben ab: oͤrtliche Krankheiten des Geſchlechtsſyſtems wel- che entweder fruͤher Statt gehabt haben oder noch fortdauern, als Leukorrhoͤe, Blutungen, Ausartung der Gebaͤrmutterſub- ſtanz u. ſ. w., oder auch Erſchoͤpfung durch viele fruͤhere Schwangerſchaften und Geburten, oder durch langwierige hef- tige Geburtsanſtrengung. — Urſachen der dritten Art endlich ſind: ſehr große Anhaͤufung des Fruchtwaſſers, ein ſehr gro- ßes Kind, Zwillinge oder Drillinge, indem in allen dieſen Faͤl- len die zu ſtarke Ausdehnung der Gebaͤrmutterwaͤnde die Con- traktilitaͤt derſelben mindert.

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/451>, abgerufen am 22.11.2024.