vorzüglich das gebärende Weib zur größten Schonung und gewissenhaftesten Behandlung auffordern müße, doch fruchtlos seyn würden.
III. Von den Krankheiten der Wöchnerinnen und Neugeborenen, und von der Behandlung derselben.
I. Specielle Pathologie und Therapie des Zustandes der Wöchnerin.
§. 1540.
Betrachtet man im Allgemeinen die verschiedenen Krank- heitszustände, welchen die Periode des Wochenbettes unter- worfen ist, so kann man vorzüglich drei Gattungen derselben unterscheiden, welche jedoch wieder unter sich der mannigfal- tigsten Complicationen fähig sind: -- Es gehören dahin, er- stens Krankheitszustände welche als unmittelbare Folgen der Geburt zu betrachten sind; zweitens Krankheitszustände, wel- che in Störungen der im weiblichen Körper in dieser Periode vorgehenden naturgemäßen Revolutionen und eintretenden ei- genthümlichen Funktionen bestehen; drittens endlich Krankhei- ten, welche auch außer dem Zustande des Wochenbettes den weiblichen Körper oder den Menschen überhaupt befallen kön- nen, und in dieser Periode nur durch den eigenthümlichen Charakter derselben Modificationen erleiden.
I. Von den krankhaften Zuständen der Wöchnerin, welche unmittelbare Folgen der Geburt sind.
§. 1541.
Hierbei müssen wieder unterschieden werden die allge- meinen Affektionen, als: große Erschöpfung, Frost, Ohnmach-
vorzuͤglich das gebaͤrende Weib zur groͤßten Schonung und gewiſſenhafteſten Behandlung auffordern muͤße, doch fruchtlos ſeyn wuͤrden.
III. Von den Krankheiten der Woͤchnerinnen und Neugeborenen, und von der Behandlung derſelben.
I. Specielle Pathologie und Therapie des Zuſtandes der Woͤchnerin.
§. 1540.
Betrachtet man im Allgemeinen die verſchiedenen Krank- heitszuſtaͤnde, welchen die Periode des Wochenbettes unter- worfen iſt, ſo kann man vorzuͤglich drei Gattungen derſelben unterſcheiden, welche jedoch wieder unter ſich der mannigfal- tigſten Complicationen faͤhig ſind: — Es gehoͤren dahin, er- ſtens Krankheitszuſtaͤnde welche als unmittelbare Folgen der Geburt zu betrachten ſind; zweitens Krankheitszuſtaͤnde, wel- che in Stoͤrungen der im weiblichen Koͤrper in dieſer Periode vorgehenden naturgemaͤßen Revolutionen und eintretenden ei- genthuͤmlichen Funktionen beſtehen; drittens endlich Krankhei- ten, welche auch außer dem Zuſtande des Wochenbettes den weiblichen Koͤrper oder den Menſchen uͤberhaupt befallen koͤn- nen, und in dieſer Periode nur durch den eigenthuͤmlichen Charakter derſelben Modificationen erleiden.
I. Von den krankhaften Zuſtaͤnden der Woͤchnerin, welche unmittelbare Folgen der Geburt ſind.
§. 1541.
Hierbei muͤſſen wieder unterſchieden werden die allge- meinen Affektionen, als: große Erſchoͤpfung, Froſt, Ohnmach-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><divn="7"><divn="8"><p><pbfacs="#f0557"n="531"/>
vorzuͤglich das gebaͤrende Weib zur groͤßten Schonung und<lb/>
gewiſſenhafteſten Behandlung auffordern muͤße, doch fruchtlos<lb/>ſeyn wuͤrden.</p></div></div></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="5"><head><hirendition="#aq">III.</hi><lb/>
Von den Krankheiten der Woͤchnerinnen und<lb/>
Neugeborenen, und von der Behandlung derſelben.</head><lb/><divn="6"><head><hirendition="#aq">I.</hi><lb/><hirendition="#g">Specielle Pathologie und Therapie des<lb/>
Zuſtandes der Woͤchnerin</hi>.</head><lb/><divn="7"><head>§. 1540.</head><lb/><p>Betrachtet man im Allgemeinen die verſchiedenen Krank-<lb/>
heitszuſtaͤnde, welchen die Periode des Wochenbettes unter-<lb/>
worfen iſt, ſo kann man vorzuͤglich drei Gattungen derſelben<lb/>
unterſcheiden, welche jedoch wieder unter ſich der mannigfal-<lb/>
tigſten Complicationen faͤhig ſind: — Es gehoͤren dahin, er-<lb/>ſtens Krankheitszuſtaͤnde welche als unmittelbare Folgen der<lb/>
Geburt zu betrachten ſind; zweitens Krankheitszuſtaͤnde, wel-<lb/>
che in Stoͤrungen der im weiblichen Koͤrper in dieſer Periode<lb/>
vorgehenden naturgemaͤßen Revolutionen und eintretenden ei-<lb/>
genthuͤmlichen Funktionen beſtehen; drittens endlich Krankhei-<lb/>
ten, welche auch außer dem Zuſtande des Wochenbettes den<lb/>
weiblichen Koͤrper oder den Menſchen uͤberhaupt befallen koͤn-<lb/>
nen, und in dieſer Periode nur durch den eigenthuͤmlichen<lb/>
Charakter derſelben Modificationen erleiden.</p></div><lb/><divn="7"><head><hirendition="#aq">I.</hi> Von den krankhaften Zuſtaͤnden der Woͤchnerin,<lb/>
welche unmittelbare Folgen der Geburt ſind.</head><lb/><divn="8"><head>§. 1541.</head><lb/><p>Hierbei muͤſſen wieder unterſchieden werden die allge-<lb/>
meinen Affektionen, als: große Erſchoͤpfung, Froſt, Ohnmach-<lb/></p></div></div></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[531/0557]
vorzuͤglich das gebaͤrende Weib zur groͤßten Schonung und
gewiſſenhafteſten Behandlung auffordern muͤße, doch fruchtlos
ſeyn wuͤrden.
III.
Von den Krankheiten der Woͤchnerinnen und
Neugeborenen, und von der Behandlung derſelben.
I.
Specielle Pathologie und Therapie des
Zuſtandes der Woͤchnerin.
§. 1540.
Betrachtet man im Allgemeinen die verſchiedenen Krank-
heitszuſtaͤnde, welchen die Periode des Wochenbettes unter-
worfen iſt, ſo kann man vorzuͤglich drei Gattungen derſelben
unterſcheiden, welche jedoch wieder unter ſich der mannigfal-
tigſten Complicationen faͤhig ſind: — Es gehoͤren dahin, er-
ſtens Krankheitszuſtaͤnde welche als unmittelbare Folgen der
Geburt zu betrachten ſind; zweitens Krankheitszuſtaͤnde, wel-
che in Stoͤrungen der im weiblichen Koͤrper in dieſer Periode
vorgehenden naturgemaͤßen Revolutionen und eintretenden ei-
genthuͤmlichen Funktionen beſtehen; drittens endlich Krankhei-
ten, welche auch außer dem Zuſtande des Wochenbettes den
weiblichen Koͤrper oder den Menſchen uͤberhaupt befallen koͤn-
nen, und in dieſer Periode nur durch den eigenthuͤmlichen
Charakter derſelben Modificationen erleiden.
I. Von den krankhaften Zuſtaͤnden der Woͤchnerin,
welche unmittelbare Folgen der Geburt ſind.
§. 1541.
Hierbei muͤſſen wieder unterſchieden werden die allge-
meinen Affektionen, als: große Erſchoͤpfung, Froſt, Ohnmach-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/557>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.