hülfreiches Mittel. Seltner entstehen aus dieser Ursache Con- vulsionen oder Ohnmachten, welche jedoch im Ganzen dann immer eine günstigere Prognose zulassen, und der früher be- schriebenen, auch bei Ohnmachten und Convulsionen wel- che bei Schwangern oder Gebärenden im Nervensystem begrün- det sind hülfreichen Methode zu weichen pflegen (s. §. 1050 u. 51, 1038).
§. 1544.
Ferner aber zeigen sich auch bei Neuentbundenen öfters Anfälle von Frost, Convulsionen, Ohnmachten in Folge von Unordnungen im Gefäßsystem, und fast auf die- selbe Weise entstehend, wie bei den Convulsionen der Gebä- renden schon erörtert worden ist (§. 1335), nämlich indem sich ungleiche Blutvertheilung offenbart, welche durch Rück- tritt der früher in den Venenzellen aufbehaltenen, jetzt von den Lungen nicht vollständig aufgenommenen Blutmasse in das allgemeine Gefäßsystem veranlaßt wird. Zeigt sich aus solchen Ursachen das subjektive Gefühl von Frost, so ist dabei die Hautwärme äußerlich eher erhöht als vermindert, das Ge- sicht roth, der Puls hart und frequent, und Ohnmachten und Convulsionen werden gewöhnlich durch Kopfschmerz angekün- digt. -- Die Behandlung muß hiernach vorzüglich durch die antiphlogistische und ableitende Methode eingeleitet werden. Bei bloßem Frost wirkt die Beförderung des allgemeinen Schweißes durch einige Gaben Liq. C. C. oder Sp. Minder. mit Fliederthee, warme Fomentationen um die Füße u. s. w. vorzüglich wohlthätig, Ohnmachten und Zuckungen erfordern dieselbe Behandlung wie unter der Geburt, d. i. allgemeine oder örtliche Blutentziehungen, kalte Fomentationen auf den Kopf, reitzende Einreibungen in den Nacken, Rubefacientia, warme Fomentationen um die untern Extremitäten, und nach besei- tigten Congestionen die mehr die centrale Thätigkeit des Ner- vensystems aufrufenden Mittel: Moschus, Campher, Vale- riana, Liq. C. C., die Stützische Methode u. s. w.
huͤlfreiches Mittel. Seltner entſtehen aus dieſer Urſache Con- vulſionen oder Ohnmachten, welche jedoch im Ganzen dann immer eine guͤnſtigere Prognoſe zulaſſen, und der fruͤher be- ſchriebenen, auch bei Ohnmachten und Convulſionen wel- che bei Schwangern oder Gebaͤrenden im Nervenſyſtem begruͤn- det ſind huͤlfreichen Methode zu weichen pflegen (ſ. §. 1050 u. 51, 1038).
§. 1544.
Ferner aber zeigen ſich auch bei Neuentbundenen oͤfters Anfaͤlle von Froſt, Convulſionen, Ohnmachten in Folge von Unordnungen im Gefaͤßſyſtem, und faſt auf die- ſelbe Weiſe entſtehend, wie bei den Convulſionen der Gebaͤ- renden ſchon eroͤrtert worden iſt (§. 1335), naͤmlich indem ſich ungleiche Blutvertheilung offenbart, welche durch Ruͤck- tritt der fruͤher in den Venenzellen aufbehaltenen, jetzt von den Lungen nicht vollſtaͤndig aufgenommenen Blutmaſſe in das allgemeine Gefaͤßſyſtem veranlaßt wird. Zeigt ſich aus ſolchen Urſachen das ſubjektive Gefuͤhl von Froſt, ſo iſt dabei die Hautwaͤrme aͤußerlich eher erhoͤht als vermindert, das Ge- ſicht roth, der Puls hart und frequent, und Ohnmachten und Convulſionen werden gewoͤhnlich durch Kopfſchmerz angekuͤn- digt. — Die Behandlung muß hiernach vorzuͤglich durch die antiphlogiſtiſche und ableitende Methode eingeleitet werden. Bei bloßem Froſt wirkt die Befoͤrderung des allgemeinen Schweißes durch einige Gaben Liq. C. C. oder Sp. Minder. mit Fliederthee, warme Fomentationen um die Fuͤße u. ſ. w. vorzuͤglich wohlthaͤtig, Ohnmachten und Zuckungen erfordern dieſelbe Behandlung wie unter der Geburt, d. i. allgemeine oder oͤrtliche Blutentziehungen, kalte Fomentationen auf den Kopf, reitzende Einreibungen in den Nacken, Rubefacientia, warme Fomentationen um die untern Extremitaͤten, und nach beſei- tigten Congeſtionen die mehr die centrale Thaͤtigkeit des Ner- venſyſtems aufrufenden Mittel: Moschus, Campher, Vale- riana, Liq. C. C., die Stuͤtziſche Methode u. ſ. w.
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huͤlfreiches Mittel. Seltner entſtehen aus dieſer Urſache Con-
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immer eine guͤnſtigere Prognoſe zulaſſen, und der fruͤher be-
ſchriebenen, auch bei Ohnmachten und Convulſionen wel-
che bei Schwangern oder Gebaͤrenden im Nervenſyſtem begruͤn-
det ſind huͤlfreichen Methode zu weichen pflegen (ſ. §. 1050
u. 51, 1038).
§. 1544.
Ferner aber zeigen ſich auch bei Neuentbundenen oͤfters
Anfaͤlle von Froſt, Convulſionen, Ohnmachten in
Folge von Unordnungen im Gefaͤßſyſtem, und faſt auf die-
ſelbe Weiſe entſtehend, wie bei den Convulſionen der Gebaͤ-
renden ſchon eroͤrtert worden iſt (§. 1335), naͤmlich indem
ſich ungleiche Blutvertheilung offenbart, welche durch Ruͤck-
tritt der fruͤher in den Venenzellen aufbehaltenen, jetzt von
den Lungen nicht vollſtaͤndig aufgenommenen Blutmaſſe in
das allgemeine Gefaͤßſyſtem veranlaßt wird. Zeigt ſich aus
ſolchen Urſachen das ſubjektive Gefuͤhl von Froſt, ſo iſt dabei
die Hautwaͤrme aͤußerlich eher erhoͤht als vermindert, das Ge-
ſicht roth, der Puls hart und frequent, und Ohnmachten und
Convulſionen werden gewoͤhnlich durch Kopfſchmerz angekuͤn-
digt. — Die Behandlung muß hiernach vorzuͤglich durch die
antiphlogiſtiſche und ableitende Methode eingeleitet werden.
Bei bloßem Froſt wirkt die Befoͤrderung des allgemeinen
Schweißes durch einige Gaben Liq. C. C. oder Sp. Minder.
mit Fliederthee, warme Fomentationen um die Fuͤße u. ſ. w.
vorzuͤglich wohlthaͤtig, Ohnmachten und Zuckungen erfordern
dieſelbe Behandlung wie unter der Geburt, d. i. allgemeine oder
oͤrtliche Blutentziehungen, kalte Fomentationen auf den Kopf,
reitzende Einreibungen in den Nacken, Rubefacientia, warme
Fomentationen um die untern Extremitaͤten, und nach beſei-
tigten Congeſtionen die mehr die centrale Thaͤtigkeit des Ner-
venſyſtems aufrufenden Mittel: Moschus, Campher, Vale-
riana, Liq. C. C., die Stuͤtziſche Methode u. ſ. w.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/559>, abgerufen am 22.11.2024.
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