Kräfte und Außenbleiben der Milch, tiefgehende Eiterungen und selbst lebensgefährliche Zustände zur Folge haben.
§. 1580.
Die Behandlung der erstgenannten Zufälle muß zunächst auf Entfernung der Gelegenheitsursachen Rücksicht nehmen, eine dem Körper angemessene Temperatur herstellen, bei plötz- lichen Unterdrückungen der Hautfunktion den entstandenen Zu- fällen die ihrer Natur angemessenen Heilmittel entgegensetzen, bei rheumatischen Schmerzen warme, trockne Fomentationen, Einwickelungen, Friktionen, bei Diarrhöen demulcirende Ge- tränke u. s. w. anordnen, vorzüglich aber durch eine gelind diaphoretische Methode vermehrte Hautthätigkeit anregen. Eben so fordern zu heftige Schweiße und Frieselausschläge, nebst einem vorsichtig und allmälig eingeleiteten kühleren Verhalten, säuerliche Getränke, und, bei nachbleibender Schwäche, Unter- stützung der Reproduktion. -- Was die Behandlung des Milchschorfs anbelangt, so sind auch hier vorzüglich die ur- sachlichen Verhältnisse ins Auge zu fassen. Krankhafte Zu- stände des lymphatischen Systems, gastrische Zustände, man- gelhafte Hautthätigkeit sind aber in der Regel die Quellen dieses Uebels: man giebt deßhalb zuerst einige Abführungen, läßt die Abkochungen der Hb. Jaceae, Stip. Dulcamar., Rad. Caric. ar. u. s. w. trinken, Bäder gebrauchen, die lei- denden Stellen mit dem Dekokt der Jacea und der Stip. Dulcam., bei bösartigen Crusten mit China- und Cicuta-Ab- sud waschen, sorgt für regelmäßige Unterhaltung der übrigen Wochenfunktionen, und sucht eine kräftigere Stimmung des Verdauungssystems und der gesammten Reproduktion durch bittere Extrakte, China u. s. w. herbeizuführen.
3. Regelwidrige Zustände der Milchabsonderung.
§. 1581.
Die Brüste, welche außer der Zeit des Wochenbettes [ - 1 Zeichen fehlt]m Ganzen selten krankhafte Zustände zeigen, werden während
Kraͤfte und Außenbleiben der Milch, tiefgehende Eiterungen und ſelbſt lebensgefaͤhrliche Zuſtaͤnde zur Folge haben.
§. 1580.
Die Behandlung der erſtgenannten Zufaͤlle muß zunaͤchſt auf Entfernung der Gelegenheitsurſachen Ruͤckſicht nehmen, eine dem Koͤrper angemeſſene Temperatur herſtellen, bei ploͤtz- lichen Unterdruͤckungen der Hautfunktion den entſtandenen Zu- faͤllen die ihrer Natur angemeſſenen Heilmittel entgegenſetzen, bei rheumatiſchen Schmerzen warme, trockne Fomentationen, Einwickelungen, Friktionen, bei Diarrhoͤen demulcirende Ge- traͤnke u. ſ. w. anordnen, vorzuͤglich aber durch eine gelind diaphoretiſche Methode vermehrte Hautthaͤtigkeit anregen. Eben ſo fordern zu heftige Schweiße und Frieſelausſchlaͤge, nebſt einem vorſichtig und allmaͤlig eingeleiteten kuͤhleren Verhalten, ſaͤuerliche Getraͤnke, und, bei nachbleibender Schwaͤche, Unter- ſtuͤtzung der Reproduktion. — Was die Behandlung des Milchſchorfs anbelangt, ſo ſind auch hier vorzuͤglich die ur- ſachlichen Verhaͤltniſſe ins Auge zu faſſen. Krankhafte Zu- ſtaͤnde des lymphatiſchen Syſtems, gaſtriſche Zuſtaͤnde, man- gelhafte Hautthaͤtigkeit ſind aber in der Regel die Quellen dieſes Uebels: man giebt deßhalb zuerſt einige Abfuͤhrungen, laͤßt die Abkochungen der Hb. Jaceae, Stip. Dulcamar., Rad. Caric. ar. u. ſ. w. trinken, Baͤder gebrauchen, die lei- denden Stellen mit dem Dekokt der Jacea und der Stip. Dulcam., bei boͤsartigen Cruſten mit China- und Cicuta-Ab- ſud waſchen, ſorgt fuͤr regelmaͤßige Unterhaltung der uͤbrigen Wochenfunktionen, und ſucht eine kraͤftigere Stimmung des Verdauungsſyſtems und der geſammten Reproduktion durch bittere Extrakte, China u. ſ. w. herbeizufuͤhren.
3. Regelwidrige Zuſtaͤnde der Milchabſonderung.
§. 1581.
Die Bruͤſte, welche außer der Zeit des Wochenbettes [ – 1 Zeichen fehlt]m Ganzen ſelten krankhafte Zuſtaͤnde zeigen, werden waͤhrend
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Kraͤfte und Außenbleiben der Milch, tiefgehende Eiterungen
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Die Behandlung der erſtgenannten Zufaͤlle muß zunaͤchſt
auf Entfernung der Gelegenheitsurſachen Ruͤckſicht nehmen,
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faͤllen die ihrer Natur angemeſſenen Heilmittel entgegenſetzen,
bei rheumatiſchen Schmerzen warme, trockne Fomentationen,
Einwickelungen, Friktionen, bei Diarrhoͤen demulcirende Ge-
traͤnke u. ſ. w. anordnen, vorzuͤglich aber durch eine gelind
diaphoretiſche Methode vermehrte Hautthaͤtigkeit anregen. Eben
ſo fordern zu heftige Schweiße und Frieſelausſchlaͤge, nebſt
einem vorſichtig und allmaͤlig eingeleiteten kuͤhleren Verhalten,
ſaͤuerliche Getraͤnke, und, bei nachbleibender Schwaͤche, Unter-
ſtuͤtzung der Reproduktion. — Was die Behandlung des
Milchſchorfs anbelangt, ſo ſind auch hier vorzuͤglich die ur-
ſachlichen Verhaͤltniſſe ins Auge zu faſſen. Krankhafte Zu-
ſtaͤnde des lymphatiſchen Syſtems, gaſtriſche Zuſtaͤnde, man-
gelhafte Hautthaͤtigkeit ſind aber in der Regel die Quellen
dieſes Uebels: man giebt deßhalb zuerſt einige Abfuͤhrungen,
laͤßt die Abkochungen der Hb. Jaceae, Stip. Dulcamar.,
Rad. Caric. ar. u. ſ. w. trinken, Baͤder gebrauchen, die lei-
denden Stellen mit dem Dekokt der Jacea und der Stip.
Dulcam., bei boͤsartigen Cruſten mit China- und Cicuta-Ab-
ſud waſchen, ſorgt fuͤr regelmaͤßige Unterhaltung der uͤbrigen
Wochenfunktionen, und ſucht eine kraͤftigere Stimmung des
Verdauungsſyſtems und der geſammten Reproduktion durch
bittere Extrakte, China u. ſ. w. herbeizufuͤhren.
3.
Regelwidrige Zuſtaͤnde der Milchabſonderung.
§. 1581.
Die Bruͤſte, welche außer der Zeit des Wochenbettes
_m Ganzen ſelten krankhafte Zuſtaͤnde zeigen, werden waͤhrend
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/581>, abgerufen am 22.11.2024.
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