Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.Periode der Systematik. leichtere und sicherere Methode des ichthyologischen Studiums gemachthatte, wenigstens theilweise aus. Das von Schäffer, welcher auch die Regensburger Fische verzeichnet hat, selbst aufgestellte System schließt sich am meisten dem Klein'schen an; es ist indeß nur angedeutet, nicht speciell ausgeführt und umfaßt Wale und Knorpelfische. Schäf- fer's Vorschläge beziehn sich auf Terminologie und auf Erläuterung der Systeme durch Abbildungen. Duhamel und Broussonet gaben sorgfältige Schilderungen und Abbildungen von Fischen. Vor Allen war es Mark Eliezer Bloch (geb. 1723 in Ansbach, lebte in Berlin, gest. 1799 in Karlsbad), welcher durch eingehende Beschreibungen und Abbildungen, zum Theil mit Berücksichtigung des Baues, sowohl der deutschen als ausländischen Fische (1782-1795) einen Ausgangspunkt für die späteren Studien schuf. Rühmlich hervorzuheben ist auch die "Abbildung und Beschreibung der Fische", welche Joh. Christoph Heppe von 1787 an (in fünf, Ausgaben genannten Heften) bis 1800 erscheinen ließ. Sie zeichnen sich durch sorgfältige Zeichnung wie durch gutes Colorit und handliches Format aus. In ähnlicher Weise wie Bloch, indessen das System mehr in den Vordergrund stellend, wurde später die im Anschluß an Buffon gegebene Ichthyologie Lacepede's (1798-1805) für die französischen Forscher das maßgebende Werk. -- Neben den bis jetzt genannten, mehr oder weniger der Detailschilde- Regensburg, Verfasser der medicinischen Ortsbeschreibung
Regensburgs) hatte keine Söhne; eine seiner Töchter, Sophie, heirathete Adam Elias von Siebold (geb. 1775 in Würzburg, Sohn des 1736 zu Nideggen im Jülichschen geborenen, 1801 in den österreichischen Adelsstand erhobenen und 1808 verstorbenen Professors Carl Caspar Siebold; starb in Berlin 1828); deren in Würzburg geborene Söhne sind Eduard Carl Casp. (geb. 1801, gest. 1861 in Göttingen) und Carl Theodor Ernst, geb. 1804, Zoolog in München. Der andere Sohn Joh. Gtlieb. Schäffer's war Joh. Ulrich Gottlieb (geb. 1753, gest. 1829, Arzt in Regensburg). Auch dieser hatte nur Töchter. Eine derselben heirathete den praktischen Arzt Dr. Herrich in Regensburg. Ihre Söhne, beide Aerzte in Regensburg, waren Gott- lieb August Wilhelm (geb. 1799, gest. 1861, der Entomolog) und Carl Herrich (geb. 1808, gest. 1854). Auf den Wunsch ihrer Großväter nahmen diese, wie die Männer zweier Enkelinnen Jak. Christian's nach deren Tode noch den Namen Schäffer an; daher der Name Herrich-Schäffer. -- Nach diesen auf Mittheilun- gen des verstorbenen Eduard von Siebold beruhenden Angaben sind die die Schäffer's betreffenden Notizen in Hagen's Bibliotheca entomologica zu berichtigen. Periode der Syſtematik. leichtere und ſicherere Methode des ichthyologiſchen Studiums gemachthatte, wenigſtens theilweiſe aus. Das von Schäffer, welcher auch die Regensburger Fiſche verzeichnet hat, ſelbſt aufgeſtellte Syſtem ſchließt ſich am meiſten dem Klein'ſchen an; es iſt indeß nur angedeutet, nicht ſpeciell ausgeführt und umfaßt Wale und Knorpelfiſche. Schäf- fer's Vorſchläge beziehn ſich auf Terminologie und auf Erläuterung der Syſteme durch Abbildungen. Duhamel und Brouſſonet gaben ſorgfältige Schilderungen und Abbildungen von Fiſchen. Vor Allen war es Mark Eliezer Bloch (geb. 1723 in Ansbach, lebte in Berlin, geſt. 1799 in Karlsbad), welcher durch eingehende Beſchreibungen und Abbildungen, zum Theil mit Berückſichtigung des Baues, ſowohl der deutſchen als ausländiſchen Fiſche (1782-1795) einen Ausgangspunkt für die ſpäteren Studien ſchuf. Rühmlich hervorzuheben iſt auch die „Abbildung und Beſchreibung der Fiſche“, welche Joh. Chriſtoph Heppe von 1787 an (in fünf, Ausgaben genannten Heften) bis 1800 erſcheinen ließ. Sie zeichnen ſich durch ſorgfältige Zeichnung wie durch gutes Colorit und handliches Format aus. In ähnlicher Weiſe wie Bloch, indeſſen das Syſtem mehr in den Vordergrund ſtellend, wurde ſpäter die im Anſchluß an Buffon gegebene Ichthyologie Lacépède's (1798-1805) für die franzöſiſchen Forſcher das maßgebende Werk. — Neben den bis jetzt genannten, mehr oder weniger der Detailſchilde- Regensburg, Verfaſſer der mediciniſchen Ortsbeſchreibung
Regensburgs) hatte keine Söhne; eine ſeiner Töchter, Sophie, heirathete Adam Elias von Siebold (geb. 1775 in Würzburg, Sohn des 1736 zu Nideggen im Jülichſchen geborenen, 1801 in den öſterreichiſchen Adelsſtand erhobenen und 1808 verſtorbenen Profeſſors Carl Caspar Siebold; ſtarb in Berlin 1828); deren in Würzburg geborene Söhne ſind Eduard Carl Casp. (geb. 1801, geſt. 1861 in Göttingen) und Carl Theodor Ernſt, geb. 1804, Zoolog in München. Der andere Sohn Joh. Gtlieb. Schäffer's war Joh. Ulrich Gottlieb (geb. 1753, geſt. 1829, Arzt in Regensburg). Auch dieſer hatte nur Töchter. Eine derſelben heirathete den praktiſchen Arzt Dr. Herrich in Regensburg. Ihre Söhne, beide Aerzte in Regensburg, waren Gott- lieb Auguſt Wilhelm (geb. 1799, geſt. 1861, der Entomolog) und Carl Herrich (geb. 1808, geſt. 1854). Auf den Wunſch ihrer Großväter nahmen dieſe, wie die Männer zweier Enkelinnen Jak. Chriſtian's nach deren Tode noch den Namen Schäffer an; daher der Name Herrich-Schäffer. — Nach dieſen auf Mittheilun- gen des verſtorbenen Eduard von Siebold beruhenden Angaben ſind die die Schäffer's betreffenden Notizen in Hagen's Bibliotheca entomologica zu berichtigen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0565" n="554"/><fw place="top" type="header">Periode der Syſtematik.</fw><lb/> leichtere und ſicherere Methode des ichthyologiſchen Studiums gemacht<lb/> hatte, wenigſtens theilweiſe aus. Das von <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119100673">Schäffer</persName></hi>, welcher auch<lb/> die Regensburger Fiſche verzeichnet hat, ſelbſt aufgeſtellte Syſtem<lb/> ſchließt ſich am meiſten dem <persName ref="http://d-nb.info/gnd/117523216">Klein</persName>'ſchen an; es iſt indeß nur angedeutet,<lb/> nicht ſpeciell ausgeführt und umfaßt Wale und Knorpelfiſche. 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hatte, wenigſtens theilweiſe aus. Das von Schäffer, welcher auch
die Regensburger Fiſche verzeichnet hat, ſelbſt aufgeſtellte Syſtem
ſchließt ſich am meiſten dem Klein'ſchen an; es iſt indeß nur angedeutet,
nicht ſpeciell ausgeführt und umfaßt Wale und Knorpelfiſche. Schäf-
fer's Vorſchläge beziehn ſich auf Terminologie und auf Erläuterung der
Syſteme durch Abbildungen. Duhamel und Brouſſonet gaben
ſorgfältige Schilderungen und Abbildungen von Fiſchen. Vor Allen
war es Mark Eliezer Bloch (geb. 1723 in Ansbach, lebte in Berlin,
geſt. 1799 in Karlsbad), welcher durch eingehende Beſchreibungen und
Abbildungen, zum Theil mit Berückſichtigung des Baues, ſowohl der
deutſchen als ausländiſchen Fiſche (1782-1795) einen Ausgangspunkt
für die ſpäteren Studien ſchuf. Rühmlich hervorzuheben iſt auch die
„Abbildung und Beſchreibung der Fiſche“, welche Joh. Chriſtoph
Heppe von 1787 an (in fünf, Ausgaben genannten Heften) bis 1800
erſcheinen ließ. Sie zeichnen ſich durch ſorgfältige Zeichnung wie durch
gutes Colorit und handliches Format aus. In ähnlicher Weiſe wie
Bloch, indeſſen das Syſtem mehr in den Vordergrund ſtellend, wurde
ſpäter die im Anſchluß an Buffon gegebene Ichthyologie
Lacépède's
(1798-1805) für die franzöſiſchen Forſcher das maßgebende Werk.
— Neben den bis jetzt genannten, mehr oder weniger der Detailſchilde-
66)
66) Regensburg, Verfaſſer der mediciniſchen Ortsbeſchreibung
Regensburgs) hatte keine
Söhne; eine ſeiner Töchter, Sophie, heirathete Adam Elias von Siebold
(geb. 1775 in Würzburg, Sohn des 1736 zu Nideggen im Jülichſchen geborenen,
1801 in den öſterreichiſchen Adelsſtand erhobenen und 1808 verſtorbenen
Profeſſors
Carl Caspar Siebold; ſtarb in Berlin 1828); deren in Würzburg geborene
Söhne ſind Eduard Carl Casp. (geb. 1801, geſt. 1861 in Göttingen) und
Carl
Theodor Ernſt, geb. 1804, Zoolog in München. Der andere Sohn Joh. Gtlieb.
Schäffer's war Joh. Ulrich Gottlieb (geb. 1753, geſt. 1829, Arzt in
Regensburg).
Auch dieſer hatte nur Töchter. Eine derſelben heirathete den praktiſchen Arzt
Dr.
Herrich in Regensburg. Ihre Söhne, beide Aerzte in Regensburg,
waren Gott-
lieb Auguſt Wilhelm (geb. 1799, geſt. 1861, der Entomolog) und
Carl Herrich
(geb. 1808, geſt. 1854). Auf den Wunſch ihrer Großväter nahmen dieſe, wie die
Männer zweier Enkelinnen Jak. Chriſtian's nach deren Tode noch den Namen
Schäffer an; daher der Name Herrich-Schäffer. — Nach dieſen auf
Mittheilun-
gen des verſtorbenen Eduard von Siebold beruhenden Angaben ſind die die
Schäffer's
betreffenden Notizen in Hagen's Bibliotheca entomologica zu
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