Caselius, Martin: Christliche Leich-Predigt über die thewre werthe Wort S. Pauli/ die Er uns in seiner ersten Epistel an Timotheum Cap. 1/ 12. seqq. hinterlassen hat. Altenburg, 1649.
Weil denn Gott der HErr auch auff arme gebrech- Herrn D iij
Weil denn Gott der HErr auch auff arme gebrech- Herrn D iij
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Chriſtliche Leich-Predigt.
auch Chriſtus! Er beweiſet die Krafft ſeiner Goͤtt-
lichen Artzney (welche iſt ſein allerheiligſtes Wort) an
Saulo/ damit alle hernach wiſſen koͤnten/ daß Er de-
rer aller Seelen-Kranckheiten und Gebrechlig-
keiten heilien koͤnte/ welche (mit bußfertigen/ glaͤubi-
gen und demuͤtigen Hertzen) zu Jhm flihen wuͤrden.
Dannenhero auch unſer nunmehr ſeliger Michael Neuber
auff Chriſtum ſeine Hoffnung und Zuflucht geſetzet/ und
ſich verſichert/ daß weil Er Saulum zu Gnaden auff und
angenommen/ Er ſich auch ſeiner werde erbarmen/ und
Jhn nicht Huͤlff und Troſtloß von ſeinem Angeſicht ver-
ſtoſſen; bevorab weil Er Jhm und uns ingeſambt zuruffe/
und ſpreche: Kommet herzu Mir alle/ die Jhr muͤhſelig
und beladen ſeyd/ Jch wil Euch erqvicken; Matth. 11/ 28.
auch gar troͤſtlich Sich verlauten laſſe/ daß wer zu Jhm
mit Bußfertigen/ Glaͤubigen und Demuͤtigen Hertzen
komme/ den wolle und werde Er nicht von Sich hinaus
ſtoſſen. Joh. 6/ 37.
Weil denn Gott der HErr auch auff arme gebrech-
liche Leute ein wachſames Auge hat/ ſollen wir dieſelben
nicht verachten/ ſondern vielmehr ein Mitleiden mit Jhnen
haben/ bevorab weil wir wiſſen/ daß ſie von Gott auch ge-
ſchaffen/ 2. B. Moſ. 4/ 11. und von dem HErrn Chriſto
erloͤſet ſind/ ja auch wol in die Zahl der Außerwehlten gehoͤ-
ren/ und Gottes liebe Kinder ſeyn koͤnnen/ wie an jenem ge-
brechlichen Weibe zuſehen/ Luc. 13/ 11. und S. Paulus
erinnert/ wenn Er ſchreibt: Was thoͤricht iſt fuͤr der Welt/
das hat Gott erwehlet. 1. Cor. 1/ 27. Wir ſollen auch dieſel-
be nicht vexiren und zum Zorn und andern Suͤnden irriti-
ren und reitzen. Denn ſo man den Tauben nicht fluchen/
und den Blinden keinen Anſtoß ſetzen/ ſondern ſich fuͤr dem
Herrn
D iij
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