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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.

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mehr als Du in Vermögen besitzt, ein Mann, der
mein liebes Kind glücklich machen wird. Erwie¬
dere mir nichts, widersetze Dich nicht, sei meine gute
gehorsame Tochter, laß Deinen liebenden Vater für
Dich sorgen, Deine Thränen trocknen. Versprich
mir, dem Herrn Rascal Deine Hand zu geben. --
Sage, willst Du mir dies versprechen?" --

Sie antwortete mit erstorbener Stimme:
"Ich habe keinen Willen, keinen Wunsch fürder
auf Erden. Geschehe mit mir, was mein Vater
will." Zugleich ward Herr Rascal angemeldet,
und trat frech in den Kreis. Mina lag in Ohn¬
macht. Mein verhaßter Gefährte blickte mich zor¬
nig an und flüsterte mir die schnellen Worte:
"Und das konnten Sie erdulden! was fließt Ih¬
nen denn statt des Blutes in den Adern?" Er
ritzte mir mit einer raschen Bewegung eine leichte
Wunde in die Hand, es floß Blut, er fuhr fort:
"Wahrhaftig! rothes Blut! -- So unterschrei¬
ben Sie!" Ich hatte das Pergament und die
Feder in Händen.


F

mehr als Du in Vermoͤgen beſitzt, ein Mann, der
mein liebes Kind gluͤcklich machen wird. Erwie¬
dere mir nichts, widerſetze Dich nicht, ſei meine gute
gehorſame Tochter, laß Deinen liebenden Vater fuͤr
Dich ſorgen, Deine Thraͤnen trocknen. Verſprich
mir, dem Herrn Rascal Deine Hand zu geben. —
Sage, willſt Du mir dies verſprechen?„ —

Sie antwortete mit erſtorbener Stimme:
“Ich habe keinen Willen, keinen Wunſch fuͤrder
auf Erden. Geſchehe mit mir, was mein Vater
will.„ Zugleich ward Herr Rascal angemeldet,
und trat frech in den Kreis. Mina lag in Ohn¬
macht. Mein verhaßter Gefaͤhrte blickte mich zor¬
nig an und fluͤſterte mir die ſchnellen Worte:
“Und das konnten Sie erdulden! was fließt Ih¬
nen denn ſtatt des Blutes in den Adern?„ Er
ritzte mir mit einer raſchen Bewegung eine leichte
Wunde in die Hand, es floß Blut, er fuhr fort:
“Wahrhaftig! rothes Blut! — So unterſchrei¬
ben Sie!„ Ich hatte das Pergament und die
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[81/0101] mehr als Du in Vermoͤgen beſitzt, ein Mann, der mein liebes Kind gluͤcklich machen wird. Erwie¬ dere mir nichts, widerſetze Dich nicht, ſei meine gute gehorſame Tochter, laß Deinen liebenden Vater fuͤr Dich ſorgen, Deine Thraͤnen trocknen. Verſprich mir, dem Herrn Rascal Deine Hand zu geben. — Sage, willſt Du mir dies verſprechen?„ — Sie antwortete mit erſtorbener Stimme: “Ich habe keinen Willen, keinen Wunſch fuͤrder auf Erden. Geſchehe mit mir, was mein Vater will.„ Zugleich ward Herr Rascal angemeldet, und trat frech in den Kreis. Mina lag in Ohn¬ macht. Mein verhaßter Gefaͤhrte blickte mich zor¬ nig an und fluͤſterte mir die ſchnellen Worte: “Und das konnten Sie erdulden! was fließt Ih¬ nen denn ſtatt des Blutes in den Adern?„ Er ritzte mir mit einer raſchen Bewegung eine leichte Wunde in die Hand, es floß Blut, er fuhr fort: “Wahrhaftig! rothes Blut! — So unterſchrei¬ ben Sie!„ Ich hatte das Pergament und die Feder in Haͤnden. F

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamisso_schlemihl_1814/101>, abgerufen am 21.11.2024.