Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.bin, denn ich eröffne Ihnen offenbar eine neue Gestalten der alten Zeit traten vor meine bin, denn ich eroͤffne Ihnen offenbar eine neue Geſtalten der alten Zeit traten vor meine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0121" n="101"/> bin, denn ich eroͤffne Ihnen offenbar eine neue<lb/> Kraft — O dieſer Saͤckel! — Und haͤtten gleich<lb/> die Motten Ihren Schatten ſchon aufgefreſſen,<lb/> der wuͤrde noch ein ſtarkes Band zwiſchen uns<lb/> ſeyn. Genug, Sie haben mich an meinem Gold,<lb/> befehlen Sie auch in der Ferne uͤber Ihren Knecht,<lb/> Sie wiſſen, daß ich mich meinen Freunden<lb/> dienſtfertig genug erweiſen kann, und daß die<lb/> Reichen beſonders gut mit mir ſtehen; Sie ha¬<lb/> ben es ſelbſt geſehen, — nur Ihren Schatten,<lb/> mein Herr — das laſſen Sie Sich geſagt<lb/> ſeyn — nie wieder, als unter einer einzigen<lb/> Bedingung.„</p><lb/> <p>Geſtalten der alten Zeit traten vor meine<lb/> Seele. Ich frug ihn ſchnell: “Hatten Sie eine<lb/> Unterſchrift vom Herrn <hi rendition="#g">John</hi>?„ — Er laͤchel¬<lb/> te. — “Mit einem ſo guten Freund, hab' ich<lb/> es keinesweges noͤthig gehabt.„ — “Wo iſt<lb/> er? bei Gott, ich will es wiſſen!„ Er ſteckte<lb/> zoͤgernd die Hand in die Taſche, und daraus bei<lb/> den Haaren hervorgezogen erſchien <hi rendition="#g">Thomas<lb/> John's</hi> bleiche entſtellte Geſtalt, und die blauen<lb/> Leichenlippen bewegten ſich zu ſchweren Worten:<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [101/0121]
bin, denn ich eroͤffne Ihnen offenbar eine neue
Kraft — O dieſer Saͤckel! — Und haͤtten gleich
die Motten Ihren Schatten ſchon aufgefreſſen,
der wuͤrde noch ein ſtarkes Band zwiſchen uns
ſeyn. Genug, Sie haben mich an meinem Gold,
befehlen Sie auch in der Ferne uͤber Ihren Knecht,
Sie wiſſen, daß ich mich meinen Freunden
dienſtfertig genug erweiſen kann, und daß die
Reichen beſonders gut mit mir ſtehen; Sie ha¬
ben es ſelbſt geſehen, — nur Ihren Schatten,
mein Herr — das laſſen Sie Sich geſagt
ſeyn — nie wieder, als unter einer einzigen
Bedingung.„
Geſtalten der alten Zeit traten vor meine
Seele. Ich frug ihn ſchnell: “Hatten Sie eine
Unterſchrift vom Herrn John?„ — Er laͤchel¬
te. — “Mit einem ſo guten Freund, hab' ich
es keinesweges noͤthig gehabt.„ — “Wo iſt
er? bei Gott, ich will es wiſſen!„ Er ſteckte
zoͤgernd die Hand in die Taſche, und daraus bei
den Haaren hervorgezogen erſchien Thomas
John's bleiche entſtellte Geſtalt, und die blauen
Leichenlippen bewegten ſich zu ſchweren Worten:
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