Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.Gebirges führte, zu Fuße einzuschlagen, dem Schik¬ Ich begegnete im Wald einem alten Bauer, Gebirges fuͤhrte, zu Fuße einzuſchlagen, dem Schik¬ Ich begegnete im Wald einem alten Bauer, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0125" n="105"/> Gebirges fuͤhrte, zu Fuße einzuſchlagen, dem Schik¬<lb/> ſal es anheim ſtellend, was es mit mir vor hat¬<lb/> te, zu erfuͤllen. Ich ſchaute nicht hinter mich<lb/> zuruͤck, und dachte auch nicht daran, an <hi rendition="#g">Ben¬<lb/> del</hi>, den ich reich zuruͤck gelaſſen hatte, mich zu<lb/> wenden, welches ich allerdings gekonnt haͤtte. Ich<lb/> ſah mich an auf den neuen Charakter, den ich in<lb/> der Welt bekleiden ſollte: Mein Anzug war ſehr<lb/> beſcheiden. Ich hatte eine alte ſchwarze Kurtka<lb/> an, die ich ſchon in Berlin getragen, und die<lb/> mir, ich weiß nicht wie, zu dieſer Reiſe erſt wie¬<lb/> der in die Hand gekommen war. Ich hatte ſonſt<lb/> eine Reiſemuͤtze auf dem Kopf und ein Paar alte<lb/> Stiefeln an den Fuͤßen. Ich erhob mich, ſchnitt<lb/> mir an ſelbiger Stelle einen Knotenſtock zum An¬<lb/> denken, und trat ſogleich meine Wanderung an.</p><lb/> <p>Ich begegnete im Wald einem alten Bauer,<lb/> der mich freundlich begruͤßte, und mit dem ich<lb/> mich in Geſpraͤch einließ. Ich erkundigte mich,<lb/> wie ein wißbegieriger Reiſender, erſt nach dem<lb/> Wege, dann nach der Gegend und deren Bewoh¬<lb/> ner, den Erzeugniſſen des Gebirges und derlei<lb/> mehr. Er antwortete verſtaͤndig und redſelig auf<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [105/0125]
Gebirges fuͤhrte, zu Fuße einzuſchlagen, dem Schik¬
ſal es anheim ſtellend, was es mit mir vor hat¬
te, zu erfuͤllen. Ich ſchaute nicht hinter mich
zuruͤck, und dachte auch nicht daran, an Ben¬
del, den ich reich zuruͤck gelaſſen hatte, mich zu
wenden, welches ich allerdings gekonnt haͤtte. Ich
ſah mich an auf den neuen Charakter, den ich in
der Welt bekleiden ſollte: Mein Anzug war ſehr
beſcheiden. Ich hatte eine alte ſchwarze Kurtka
an, die ich ſchon in Berlin getragen, und die
mir, ich weiß nicht wie, zu dieſer Reiſe erſt wie¬
der in die Hand gekommen war. Ich hatte ſonſt
eine Reiſemuͤtze auf dem Kopf und ein Paar alte
Stiefeln an den Fuͤßen. Ich erhob mich, ſchnitt
mir an ſelbiger Stelle einen Knotenſtock zum An¬
denken, und trat ſogleich meine Wanderung an.
Ich begegnete im Wald einem alten Bauer,
der mich freundlich begruͤßte, und mit dem ich
mich in Geſpraͤch einließ. Ich erkundigte mich,
wie ein wißbegieriger Reiſender, erſt nach dem
Wege, dann nach der Gegend und deren Bewoh¬
ner, den Erzeugniſſen des Gebirges und derlei
mehr. Er antwortete verſtaͤndig und redſelig auf
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