Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.men, wo ich künftig ärnten wollte -- ich stand Ich trat bei den Herkules-Säulen nach Eu¬ der
men, wo ich kuͤnftig aͤrnten wollte — ich ſtand Ich trat bei den Herkules-Saͤulen nach Eu¬ der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0132" n="112"/> men, wo ich kuͤnftig aͤrnten wollte — ich ſtand<lb/> auf den Hoͤhen des Tibet, und die Sonne, die<lb/> mir vor wenigen Stunden aufgegangen war, neig¬<lb/> te ſich hier ſchon am Abendhimmel, ich durchwan¬<lb/> derte Aſien von Oſten gegen Weſten, ſie in ih¬<lb/> rem Lauf einholend, und trat in Afrika ein. Ich<lb/> ſah mich neugierig darin um, indem ich es wie¬<lb/> derholt in allen Richtungen durchmaß. Wie ich<lb/> durch Ägypten die alten Pyramiden und Tempel<lb/> angafte, erblickte ich in der Wuͤſte, unfern des<lb/> hundertthorigen Theben, die Hoͤlen, wo chriſtliche<lb/> Einſiedler ſonſt wohnten. Es ſtand ploͤtzlich feſt<lb/> und klar in mir: hier iſt dein Haus. — Ich<lb/> erkor eine der verborgenſten, die zugleich geraͤu¬<lb/> mig, bequem und den Schakalen unzugaͤnglich<lb/> war, zu meinem kuͤnftigen Aufenthalte, und ſetzte<lb/> meinen Stab weiter.</p><lb/> <p>Ich trat bei den Herkules-Saͤulen nach Eu¬<lb/> ropa uͤber, und nachdem ich ſeine ſuͤdlichen und noͤrd¬<lb/> lichen Provinzen in Augenſchein genommen, trat<lb/> ich von Nordaſien uͤber den Polarglaͤtſcher nach<lb/> Groͤnland und Amerika uͤber, durchſchweifte die<lb/> beiden Theile dieſes Kontinents, und der Winter,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [112/0132]
men, wo ich kuͤnftig aͤrnten wollte — ich ſtand
auf den Hoͤhen des Tibet, und die Sonne, die
mir vor wenigen Stunden aufgegangen war, neig¬
te ſich hier ſchon am Abendhimmel, ich durchwan¬
derte Aſien von Oſten gegen Weſten, ſie in ih¬
rem Lauf einholend, und trat in Afrika ein. Ich
ſah mich neugierig darin um, indem ich es wie¬
derholt in allen Richtungen durchmaß. Wie ich
durch Ägypten die alten Pyramiden und Tempel
angafte, erblickte ich in der Wuͤſte, unfern des
hundertthorigen Theben, die Hoͤlen, wo chriſtliche
Einſiedler ſonſt wohnten. Es ſtand ploͤtzlich feſt
und klar in mir: hier iſt dein Haus. — Ich
erkor eine der verborgenſten, die zugleich geraͤu¬
mig, bequem und den Schakalen unzugaͤnglich
war, zu meinem kuͤnftigen Aufenthalte, und ſetzte
meinen Stab weiter.
Ich trat bei den Herkules-Saͤulen nach Eu¬
ropa uͤber, und nachdem ich ſeine ſuͤdlichen und noͤrd¬
lichen Provinzen in Augenſchein genommen, trat
ich von Nordaſien uͤber den Polarglaͤtſcher nach
Groͤnland und Amerika uͤber, durchſchweifte die
beiden Theile dieſes Kontinents, und der Winter,
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBeigebunden im Anhang des für das DTA gewählten E… [mehr] Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |