Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.Ich erwachte. Es schien noch sehr früh zu Ich besprach mit diesem Mann die künftige B 2
Ich erwachte. Es ſchien noch ſehr fruͤh zu Ich beſprach mit dieſem Mann die kuͤnftige B 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0039" n="19"/> <p>Ich erwachte. Es ſchien noch ſehr fruͤh zu<lb/> ſeyn. Meine Uhr ſtand. Ich war wie zerſchla¬<lb/> gen, durſtig und hungrig auch noch, ich hatte<lb/> ſeit dem vorigen Morgen nichts gegeſſen. Ich ſtieß<lb/> von mir mit Unwillen und Überdruß dieſes Gold,<lb/> an dem ich kurz vorher mein thoͤrichtes Herz ge¬<lb/> ſaͤttiget: nun wußt' ich verdrießlich nicht, was ich<lb/> damit anfangen ſollte. Es durfte nicht ſo liegen<lb/> bleiben — ich verſuchte, ob es der Beutel wieder<lb/> verſchlingen wollte — Nein. Keines meiner Fen¬<lb/> ſter oͤffnete ſich uͤber die See. Ich mußte mich<lb/> bequemen, es muͤhſam und mit ſauerm Schweiß<lb/> zu einem großen Schrank, der in einem Kabinet<lb/> ſtand, zu ſchleppen, und es darin zu verpacken.<lb/> Ich ließ nur einige Handvoll da liegen. Nachdem<lb/> ich mit der Arbeit fertig geworden, legt' ich mich<lb/> erſchoͤpft in einen Lehnſtuhl, und erwartete, daß<lb/> ſich Leute im Hauſe zu regen anfingen. Ich ließ,<lb/> ſobald es moͤglich war, zu eſſen bringen, und den<lb/> Wirth zu mir kommen.</p><lb/> <p>Ich beſprach mit dieſem Mann die kuͤnftige<lb/> Einrichtung meines Hauſes. Er empfahl mir fuͤr<lb/> den naͤhern Dienſt um meine Perſon einen ge¬<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 2<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [19/0039]
Ich erwachte. Es ſchien noch ſehr fruͤh zu
ſeyn. Meine Uhr ſtand. Ich war wie zerſchla¬
gen, durſtig und hungrig auch noch, ich hatte
ſeit dem vorigen Morgen nichts gegeſſen. Ich ſtieß
von mir mit Unwillen und Überdruß dieſes Gold,
an dem ich kurz vorher mein thoͤrichtes Herz ge¬
ſaͤttiget: nun wußt' ich verdrießlich nicht, was ich
damit anfangen ſollte. Es durfte nicht ſo liegen
bleiben — ich verſuchte, ob es der Beutel wieder
verſchlingen wollte — Nein. Keines meiner Fen¬
ſter oͤffnete ſich uͤber die See. Ich mußte mich
bequemen, es muͤhſam und mit ſauerm Schweiß
zu einem großen Schrank, der in einem Kabinet
ſtand, zu ſchleppen, und es darin zu verpacken.
Ich ließ nur einige Handvoll da liegen. Nachdem
ich mit der Arbeit fertig geworden, legt' ich mich
erſchoͤpft in einen Lehnſtuhl, und erwartete, daß
ſich Leute im Hauſe zu regen anfingen. Ich ließ,
ſobald es moͤglich war, zu eſſen bringen, und den
Wirth zu mir kommen.
Ich beſprach mit dieſem Mann die kuͤnftige
Einrichtung meines Hauſes. Er empfahl mir fuͤr
den naͤhern Dienſt um meine Perſon einen ge¬
B 2
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