Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.Bewegung geschieht abwechselnd von den Enden nach der Mitte, und von der Mitte nach den 92. Wenn der Stab an einem Ende in einen Schraubenstock eingespannt, oder auf 93. Wenn der Stab an beyden Enden befestigt ist, welches am besten geschieht, O
Bewegung geſchieht abwechſelnd von den Enden nach der Mitte, und von der Mitte nach den 92. Wenn der Stab an einem Ende in einen Schraubenſtock eingeſpannt, oder auf 93. Wenn der Stab an beyden Enden befeſtigt iſt, welches am beſten geſchieht, O
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0139" n="105"/> Bewegung geſchieht abwechſelnd von den Enden nach der Mitte, und von der Mitte nach den<lb/> Enden, ſo daß der Stab ſich abwechſelnd verlaͤngert und verkuͤrzt; in der 28ſten Figur <hi rendition="#aq">a</hi> und <hi rendition="#aq">b</hi><lb/> habe ich dieſe Schwingungsart auszudruͤcken geſucht. Es laͤßt ſich dieſe Bewegungsart leicht<lb/> hervorbringen, wenn der Stab in ſeiner Mitte gehalten, und nicht allzuweit von einem Ende<lb/> der Laͤnge nach auf die vorher erwaͤhnte Art gerieben wird. Bey dem folgenden Klange <hi rendition="#aq">Fig. 29.<lb/> a</hi> und <hi rendition="#aq">b,</hi> wo der Ton um eine Octave hoͤher iſt, ſind zwey Schwingungsknoten vorhanden, die<lb/> ungefaͤhr um den vierten Theil der Laͤnge des Stabes von den Enden entfernt ſind; der Stab<lb/> wird an einem von dieſen beyden Schwingungsknoten gehalten, und entweder zwiſchen dieſen<lb/> beyden, oder allenfalls naͤher an dem Ende, als bey der vorigen Bewegungsart, gerieben.<lb/> Bey der dritten Bewegungsart, <hi rendition="#aq">Fig. 30. a</hi> und <hi rendition="#aq">b,</hi> ſind drey Schwingungsknoten, einer in<lb/> der Mitten, die beyden andern in der Entfernung des ſechsten Theils von den Enden, der<lb/> Ton iſt wieder um eine Quinte hoͤher, als der zweyte u. ſ. w. Dieſe Reihe von Toͤnen<lb/> kommt mit der natuͤrlichen Zahlenfolge 1, 2, 3, 4 u. ſ. w. uͤberein, oder vielmehr, wenn<lb/> man ſie mit der folgenden zuſammenſtellt, mit den geraden Zahlen 2, 4, 6, 8 u. ſ. w.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>92.</head><lb/> <p>Wenn der Stab <hi rendition="#g">an einem Ende</hi> in einen Schraubenſtock eingeſpannt, oder auf<lb/> andere Art <hi rendition="#g">befeſtigt,</hi> und <hi rendition="#g">an dem andern frey</hi> iſt, ſo verlaͤngert und verkuͤrzt ſich bey<lb/> der einfachſten Bewegungsart <hi rendition="#aq">Fig. 31. a</hi> und <hi rendition="#aq">b</hi> der ganze Stab, ſo daß er abwechſelnd nach<lb/> dem feſten Ende und von demſelben abwaͤrts ſtrebt. Man ſtreicht ihn der Laͤnge nach in einer<lb/> nicht allzugroßen Entfernung von dem freyen Ende, ohne ihn ſonſt irgendwo zu beruͤhren.<lb/> Der Ton iſt um eine Octave tiefer, als in dem vorigen Falle der tiefſte war. Bey dem fol-<lb/> genden Klange <hi rendition="#aq">Fig. 32. a</hi> und <hi rendition="#aq">b</hi> iſt in der Entfernung des dritten Theils von dem freyen Ende<lb/> ein Schwingungsknoten, der Ton iſt um eine Octave und eine Quinte hoͤher, als der vorige;<lb/> bey der dritten Bewegungsart, <hi rendition="#aq">Fig. 33. a</hi> und <hi rendition="#aq">b,</hi> wo der Ton wieder um eine große Sexte<lb/> hoͤher wird, ſind zwey Schwingungsknoten vorhanden, wovon der aͤußerſte um den fuͤnften<lb/> Theil der Laͤnge des Stabes von dem freyen Ende entfernt iſt, u. ſ. w. Dieſe Reihe von<lb/> Toͤnen verhaͤlt ſich, wie die ungeraden Zahlen 1, 3, 5, 7 u. ſ. w.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>93.</head><lb/> <p>Wenn der Stab <hi rendition="#g">an beyden Enden befeſtigt</hi> iſt, welches am beſten geſchieht,<lb/> wenn er an ſeinen Enden in zwey Schraubenſtoͤcke geſpannt wird, ſo ſchwingt bey der ein-<lb/> fachſten Bewegungsart <hi rendition="#aq">Fig. 34. a</hi> und <hi rendition="#aq">b</hi> der ganze Stab ſo, daß er ſich abwechſelnd nach<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0139]
Bewegung geſchieht abwechſelnd von den Enden nach der Mitte, und von der Mitte nach den
Enden, ſo daß der Stab ſich abwechſelnd verlaͤngert und verkuͤrzt; in der 28ſten Figur a und b
habe ich dieſe Schwingungsart auszudruͤcken geſucht. Es laͤßt ſich dieſe Bewegungsart leicht
hervorbringen, wenn der Stab in ſeiner Mitte gehalten, und nicht allzuweit von einem Ende
der Laͤnge nach auf die vorher erwaͤhnte Art gerieben wird. Bey dem folgenden Klange Fig. 29.
a und b, wo der Ton um eine Octave hoͤher iſt, ſind zwey Schwingungsknoten vorhanden, die
ungefaͤhr um den vierten Theil der Laͤnge des Stabes von den Enden entfernt ſind; der Stab
wird an einem von dieſen beyden Schwingungsknoten gehalten, und entweder zwiſchen dieſen
beyden, oder allenfalls naͤher an dem Ende, als bey der vorigen Bewegungsart, gerieben.
Bey der dritten Bewegungsart, Fig. 30. a und b, ſind drey Schwingungsknoten, einer in
der Mitten, die beyden andern in der Entfernung des ſechsten Theils von den Enden, der
Ton iſt wieder um eine Quinte hoͤher, als der zweyte u. ſ. w. Dieſe Reihe von Toͤnen
kommt mit der natuͤrlichen Zahlenfolge 1, 2, 3, 4 u. ſ. w. uͤberein, oder vielmehr, wenn
man ſie mit der folgenden zuſammenſtellt, mit den geraden Zahlen 2, 4, 6, 8 u. ſ. w.
92.
Wenn der Stab an einem Ende in einen Schraubenſtock eingeſpannt, oder auf
andere Art befeſtigt, und an dem andern frey iſt, ſo verlaͤngert und verkuͤrzt ſich bey
der einfachſten Bewegungsart Fig. 31. a und b der ganze Stab, ſo daß er abwechſelnd nach
dem feſten Ende und von demſelben abwaͤrts ſtrebt. Man ſtreicht ihn der Laͤnge nach in einer
nicht allzugroßen Entfernung von dem freyen Ende, ohne ihn ſonſt irgendwo zu beruͤhren.
Der Ton iſt um eine Octave tiefer, als in dem vorigen Falle der tiefſte war. Bey dem fol-
genden Klange Fig. 32. a und b iſt in der Entfernung des dritten Theils von dem freyen Ende
ein Schwingungsknoten, der Ton iſt um eine Octave und eine Quinte hoͤher, als der vorige;
bey der dritten Bewegungsart, Fig. 33. a und b, wo der Ton wieder um eine große Sexte
hoͤher wird, ſind zwey Schwingungsknoten vorhanden, wovon der aͤußerſte um den fuͤnften
Theil der Laͤnge des Stabes von dem freyen Ende entfernt iſt, u. ſ. w. Dieſe Reihe von
Toͤnen verhaͤlt ſich, wie die ungeraden Zahlen 1, 3, 5, 7 u. ſ. w.
93.
Wenn der Stab an beyden Enden befeſtigt iſt, welches am beſten geſchieht,
wenn er an ſeinen Enden in zwey Schraubenſtoͤcke geſpannt wird, ſo ſchwingt bey der ein-
fachſten Bewegungsart Fig. 34. a und b der ganze Stab ſo, daß er ſich abwechſelnd nach
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