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Chladni, Ernst Florens Friedrich: Entdeckungen über die Theorie des Klanges. Leipzig, 1787.

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setzte Bewegung, durch welche diese Erscheinung bewirkt wird, recht deut-
lich wahrzunehmen, spanne man einen eisernen oder stählernen Stab, der
lang und dünn genug ist, um langsame Schwingungen zu machen, an dem
einen Ende in einen Schraubenstock, biege ihn etwas, und lasse ihn un-
ter einem schiefen Winkel mit der Mündung des Schraubenstockes los-
schnellen. Den Weg, welchen der Stab bey der dadurch entstehenden
zusammengesetzten Bewegung beschreibt, wenn man alle Schwingungen
als gleich weit annimmt, habe ich in der 81sten Figur einigermaßen vor-
gestellt. Wenn man nämlich den Stab, dessen natürliche Stelle in der
Mitte der Figur ist, nach C gebogen hat, und nach der Richtung C D los-
schnellen läßt, so wird er ungefähr folgenden Weg gehen können: C D x C
u D t C s D r C q D p C o D n C m D B C A a B b A c B d A e B f A g B h A i B k A;

sodann wird sich etlichemal in dem Durchmesser dieser zusammengesetzten Be-
wegung A B hin und her bewegen, und nachher auf dem nämlichen Wege,
auf welchem er vormärts gegangen ist, wieder rückwärts gehen, wenn er sol-
chergestalt durch A k B i A h B g A f B e A d B c A b B a A C B D m C n D o C p D
q C r D s C t D u C x D C
wieder zurückgegangen ist, wird er in dem zweyten
Durchmesser dieser Bewegung C D einigemal hin und her schwingen, und
sodann den schon beschriebenen Weg C D x C u D t C s D etc. von neuem an-
treten u. s. f. Die beyden Durchmesser A B und C D machen bey fig. 81.
mit einander rechte Winkel, sie können aber auch unter jedem andern Win-
kel einander durchschneiden. Wenn das Auge sich in der Richtung des einen
Durchmessers A B befindet, so erblickt man, während daß sich der Weg
des Stabes durch A a B b A c B d etc. diesem Durchmesser nähert, zwey
langsam gegen einander sich bewegende Bilder des Stabes; während
daß er in dem Durchmesser A B einigemal hin und her schwingt, scheint
er sich gar nicht zu bewegen; während daß er sich von diesem Durchmes-
ser durch A k B i A h B g A f etc. entfernt, siehet man zwey sich langsam

aus

ſetzte Bewegung, durch welche dieſe Erſcheinung bewirkt wird, recht deut-
lich wahrzunehmen, ſpanne man einen eiſernen oder ſtaͤhlernen Stab, der
lang und duͤnn genug iſt, um langſame Schwingungen zu machen, an dem
einen Ende in einen Schraubenſtock, biege ihn etwas, und laſſe ihn un-
ter einem ſchiefen Winkel mit der Muͤndung des Schraubenſtockes los-
ſchnellen. Den Weg, welchen der Stab bey der dadurch entſtehenden
zuſammengeſetzten Bewegung beſchreibt, wenn man alle Schwingungen
als gleich weit annimmt, habe ich in der 81ſten Figur einigermaßen vor-
geſtellt. Wenn man naͤmlich den Stab, deſſen natuͤrliche Stelle in der
Mitte der Figur iſt, nach C gebogen hat, und nach der Richtung C D los-
ſchnellen laͤßt, ſo wird er ungefaͤhr folgenden Weg gehen koͤnnen: C D x C
u D t C s D r C q D p C o D n C m D B C A a B b A c B d A e B f A g B h A i B k A;

ſodann wird ſich etlichemal in dem Durchmeſſer dieſer zuſammengeſetzten Be-
wegung A B hin und her bewegen, und nachher auf dem naͤmlichen Wege,
auf welchem er vormaͤrts gegangen iſt, wieder ruͤckwaͤrts gehen, wenn er ſol-
chergeſtalt durch A k B i A h B g A f B e A d B c A b B a A C B D m C n D o C p D
q C r D s C t D u C x D C
wieder zuruͤckgegangen iſt, wird er in dem zweyten
Durchmeſſer dieſer Bewegung C D einigemal hin und her ſchwingen, und
ſodann den ſchon beſchriebenen Weg C D x C u D t C s D ꝛc. von neuem an-
treten u. ſ. f. Die beyden Durchmeſſer A B und C D machen bey fig. 81.
mit einander rechte Winkel, ſie koͤnnen aber auch unter jedem andern Win-
kel einander durchſchneiden. Wenn das Auge ſich in der Richtung des einen
Durchmeſſers A B befindet, ſo erblickt man, waͤhrend daß ſich der Weg
des Stabes durch A a B b A c B d ꝛc. dieſem Durchmeſſer naͤhert, zwey
langſam gegen einander ſich bewegende Bilder des Stabes; waͤhrend
daß er in dem Durchmeſſer A B einigemal hin und her ſchwingt, ſcheint
er ſich gar nicht zu bewegen; waͤhrend daß er ſich von dieſem Durchmeſ-
ſer durch A k B i A h B g A f ꝛc. entfernt, ſiehet man zwey ſich langſam

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[74/0082] ſetzte Bewegung, durch welche dieſe Erſcheinung bewirkt wird, recht deut- lich wahrzunehmen, ſpanne man einen eiſernen oder ſtaͤhlernen Stab, der lang und duͤnn genug iſt, um langſame Schwingungen zu machen, an dem einen Ende in einen Schraubenſtock, biege ihn etwas, und laſſe ihn un- ter einem ſchiefen Winkel mit der Muͤndung des Schraubenſtockes los- ſchnellen. Den Weg, welchen der Stab bey der dadurch entſtehenden zuſammengeſetzten Bewegung beſchreibt, wenn man alle Schwingungen als gleich weit annimmt, habe ich in der 81ſten Figur einigermaßen vor- geſtellt. Wenn man naͤmlich den Stab, deſſen natuͤrliche Stelle in der Mitte der Figur iſt, nach C gebogen hat, und nach der Richtung C D los- ſchnellen laͤßt, ſo wird er ungefaͤhr folgenden Weg gehen koͤnnen: C D x C u D t C s D r C q D p C o D n C m D B C A a B b A c B d A e B f A g B h A i B k A; ſodann wird ſich etlichemal in dem Durchmeſſer dieſer zuſammengeſetzten Be- wegung A B hin und her bewegen, und nachher auf dem naͤmlichen Wege, auf welchem er vormaͤrts gegangen iſt, wieder ruͤckwaͤrts gehen, wenn er ſol- chergeſtalt durch A k B i A h B g A f B e A d B c A b B a A C B D m C n D o C p D q C r D s C t D u C x D C wieder zuruͤckgegangen iſt, wird er in dem zweyten Durchmeſſer dieſer Bewegung C D einigemal hin und her ſchwingen, und ſodann den ſchon beſchriebenen Weg C D x C u D t C s D ꝛc. von neuem an- treten u. ſ. f. Die beyden Durchmeſſer A B und C D machen bey fig. 81. mit einander rechte Winkel, ſie koͤnnen aber auch unter jedem andern Win- kel einander durchſchneiden. Wenn das Auge ſich in der Richtung des einen Durchmeſſers A B befindet, ſo erblickt man, waͤhrend daß ſich der Weg des Stabes durch A a B b A c B d ꝛc. dieſem Durchmeſſer naͤhert, zwey langſam gegen einander ſich bewegende Bilder des Stabes; waͤhrend daß er in dem Durchmeſſer A B einigemal hin und her ſchwingt, ſcheint er ſich gar nicht zu bewegen; waͤhrend daß er ſich von dieſem Durchmeſ- ſer durch A k B i A h B g A f ꝛc. entfernt, ſiehet man zwey ſich langſam aus

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Zitationshilfe: Chladni, Ernst Florens Friedrich: Entdeckungen über die Theorie des Klanges. Leipzig, 1787, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_klang_1787/82>, abgerufen am 27.11.2024.