schlossene Blättchen, stehet in einer etwas tiefen Einsen- kung und ist mit feinen Rippen umgeben, wovon einige in sanften und ganz flachen Erhöhungen über die Frucht sich ausdehnen. Der Stiel ist meist 1 Zoll lang und stehet in einer ziemlich tiefen, etwas engen Höhle. -- Die Schale ist bey besonnten Früchten ganz mit einer dunklen Röthe überzogen, die auf der Schattenseite nur blässer wird; beschattete Früchte aber zeigen die zitronen- gelbe Grundfarbe und haben nur auf der einen Seite eine trübe Röthe. Die Puncte sind sehr fein und oft un- merklich, im Rothen gelblich und im Gelben grün. -- Die Frucht hat einen feinen und angenehmen Geruch. Das Fleisch ist schön weiß, unter der Schale ins Röthliche spielend, fein, weich und locker, saftvoll, von einem zuckerartigen angenehmen Geschmack mit einem feinen Rosenparfüm. Das Kernhaus ist geräumig und hat nicht viele vollkommene Kerne; die Kelchröhre gehet bis an dasselbe -- Die Frucht reift Ende Octo- bers und hält sich etliche Monate.
Der Baum wächst lebhaft und ist sehr fruchtbar. Seine Triebe sind schlank, violet braunroth, sehr wollig, wenig und fein punctirt: die Augen sehr klein, wollig und haben starke Träger: das Blatt groß, oval, grasgrün, unten sehr wollig, stumpf gezähnt.
69. Der rothe Herbst-Paßpomm. Passe- pomme rouge d'Automne. Fig. 69.
Dieser bekannte vortreffliche Apfel ist zwar keiner von den großen, aber doch eine Zierde der Obstschule und ein Leckerbissen für den Obstgaumen. Seine Ge-
B. Herbſt-Roſenäpfel. Taf. 5.
ſchloſſene Blättchen, ſtehet in einer etwas tiefen Einſen- kung und iſt mit feinen Rippen umgeben, wovon einige in ſanften und ganz flachen Erhöhungen über die Frucht ſich ausdehnen. Der Stiel iſt meiſt 1 Zoll lang und ſtehet in einer ziemlich tiefen, etwas engen Höhle. — Die Schale iſt bey beſonnten Früchten ganz mit einer dunklen Röthe überzogen, die auf der Schattenſeite nur bläſſer wird; beſchattete Früchte aber zeigen die zitronen- gelbe Grundfarbe und haben nur auf der einen Seite eine trübe Röthe. Die Puncte ſind ſehr fein und oft un- merklich, im Rothen gelblich und im Gelben grün. — Die Frucht hat einen feinen und angenehmen Geruch. Das Fleiſch iſt ſchön weiß, unter der Schale ins Röthliche ſpielend, fein, weich und locker, ſaftvoll, von einem zuckerartigen angenehmen Geſchmack mit einem feinen Roſenparfüm. Das Kernhaus iſt geräumig und hat nicht viele vollkommene Kerne; die Kelchröhre gehet bis an daſſelbe — Die Frucht reift Ende Octo- bers und hält ſich etliche Monate.
Der Baum wächſt lebhaft und iſt ſehr fruchtbar. Seine Triebe ſind ſchlank, violet braunroth, ſehr wollig, wenig und fein punctirt: die Augen ſehr klein, wollig und haben ſtarke Träger: das Blatt groß, oval, grasgrün, unten ſehr wollig, ſtumpf gezähnt.
69. Der rothe Herbſt-Paßpomm. Passe- pomme rouge d'Automne. Fig. 69.
Dieſer bekannte vortreffliche Apfel iſt zwar keiner von den großen, aber doch eine Zierde der Obſtſchule und ein Leckerbiſſen für den Obſtgaumen. Seine Ge-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0143"n="95"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">B</hi>. <hirendition="#g">Herbſt</hi>-<hirendition="#g">Roſenäpfel</hi>. Taf. 5.</fw><lb/>ſchloſſene Blättchen, ſtehet in einer etwas tiefen Einſen-<lb/>
kung und iſt mit feinen Rippen umgeben, wovon einige<lb/>
in ſanften und ganz flachen Erhöhungen über die Frucht<lb/>ſich ausdehnen. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt meiſt 1 Zoll lang und<lb/>ſtehet in einer ziemlich tiefen, etwas engen Höhle. —<lb/>
Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt bey beſonnten Früchten ganz mit einer<lb/>
dunklen Röthe überzogen, die auf der Schattenſeite nur<lb/>
bläſſer wird; beſchattete Früchte aber zeigen die zitronen-<lb/>
gelbe Grundfarbe und haben nur auf der einen Seite eine<lb/>
trübe Röthe. Die <hirendition="#g">Puncte</hi>ſind ſehr fein und oft un-<lb/>
merklich, im Rothen gelblich und im Gelben grün. —<lb/>
Die Frucht hat einen feinen und angenehmen <hirendition="#g">Geruch</hi>.<lb/>
Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt ſchön weiß, unter der Schale ins<lb/>
Röthliche ſpielend, fein, weich und locker, ſaftvoll, von<lb/>
einem zuckerartigen angenehmen Geſchmack mit einem<lb/>
feinen Roſenparfüm. Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt geräumig<lb/>
und hat nicht viele vollkommene Kerne; die Kelchröhre<lb/>
gehet bis an daſſelbe — Die Frucht <hirendition="#g">reift</hi> Ende Octo-<lb/>
bers und hält ſich etliche Monate.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wächſt lebhaft und iſt ſehr fruchtbar.<lb/>
Seine <hirendition="#g">Triebe</hi>ſind ſchlank, violet braunroth, ſehr<lb/>
wollig, wenig und fein punctirt: die <hirendition="#g">Augen</hi>ſehr klein,<lb/>
wollig und haben ſtarke Träger: das <hirendition="#g">Blatt</hi> groß, oval,<lb/>
grasgrün, unten ſehr wollig, ſtumpf gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>69. <hirendition="#g">Der rothe Herbſt</hi>-<hirendition="#g">Paßpomm</hi>. <hirendition="#aq">Passe-<lb/>
pomme rouge d'Automne.</hi> Fig. 69.</head><lb/><p>Dieſer bekannte vortreffliche Apfel iſt zwar keiner<lb/>
von den großen, aber doch eine Zierde der Obſtſchule<lb/>
und ein Leckerbiſſen für den Obſtgaumen. Seine <hirendition="#g">Ge</hi>-<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[95/0143]
B. Herbſt-Roſenäpfel. Taf. 5.
ſchloſſene Blättchen, ſtehet in einer etwas tiefen Einſen-
kung und iſt mit feinen Rippen umgeben, wovon einige
in ſanften und ganz flachen Erhöhungen über die Frucht
ſich ausdehnen. Der Stiel iſt meiſt 1 Zoll lang und
ſtehet in einer ziemlich tiefen, etwas engen Höhle. —
Die Schale iſt bey beſonnten Früchten ganz mit einer
dunklen Röthe überzogen, die auf der Schattenſeite nur
bläſſer wird; beſchattete Früchte aber zeigen die zitronen-
gelbe Grundfarbe und haben nur auf der einen Seite eine
trübe Röthe. Die Puncte ſind ſehr fein und oft un-
merklich, im Rothen gelblich und im Gelben grün. —
Die Frucht hat einen feinen und angenehmen Geruch.
Das Fleiſch iſt ſchön weiß, unter der Schale ins
Röthliche ſpielend, fein, weich und locker, ſaftvoll, von
einem zuckerartigen angenehmen Geſchmack mit einem
feinen Roſenparfüm. Das Kernhaus iſt geräumig
und hat nicht viele vollkommene Kerne; die Kelchröhre
gehet bis an daſſelbe — Die Frucht reift Ende Octo-
bers und hält ſich etliche Monate.
Der Baum wächſt lebhaft und iſt ſehr fruchtbar.
Seine Triebe ſind ſchlank, violet braunroth, ſehr
wollig, wenig und fein punctirt: die Augen ſehr klein,
wollig und haben ſtarke Träger: das Blatt groß, oval,
grasgrün, unten ſehr wollig, ſtumpf gezähnt.
69. Der rothe Herbſt-Paßpomm. Passe-
pomme rouge d'Automne. Fig. 69.
Dieſer bekannte vortreffliche Apfel iſt zwar keiner
von den großen, aber doch eine Zierde der Obſtſchule
und ein Leckerbiſſen für den Obſtgaumen. Seine Ge-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/143>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.