stalt ist erhaben rundlich, 2 Zoll 9 Linien breit und 21/2 Zoll hoch. Die größte Wölbung ist in der Mitte, von da er sich gegen den Stiel flach zurundet, gegen die Blume aber sich etwas verjüngt und breitstumpf schließt. -- Die Blume stehet in einer tiefen, etwas engen Ein- senkung, die mit Fältchen und Rippen besetzet ist, welche über die Frucht calvillartig hinlaufen. Der Stiel ist stark, über einen halben Zoll lang, und stehet in einer tiefen und glatten Höhle. -- Die am Baum mit blau- lichtem Duft belaufene Schale ist bey der Lagerreife zitronengelb und rund um den Stiel und dessen Wölbung herauf roth gestreift. -- Die Frucht bekommt auf dem Lager einen Violengeruch. Das Fleisch ist gelb- lich, locker, nicht sehr saftig, etwas grobkörnicht, und hat einen Quittenparfüm. Das Kernhaus ist enge. -- Die Frucht wird lagerreif im Februar und hält sich fast den ganzen Sommer hindurch.
Der Baum wird nur mittelmäßig groß, da er sich frühe zur Fruchtbarkeit anläßt. Seine Triebe sind schlank, braunroth und wollig: die Augen klein, und die Träger wenig vorstehend: das Blatt klein, am Rande gekräuselt, trübgrün und stumpf gezähnt.
77. Der grüne Blumensüßer. Fig. 77.
Er heißt sonst auch der Herbstblumensüßer; weil er aber bis Weihnachten dauert, so kann er auch unter den Winteräpfeln stehen, und ist Herbst, und Win- terfrucht zugleich. -- Der Apfel ist sehr ansehnlich groß, 21/2 Zoll hoch und eben so breit, hochaussehend, weil er
C. Winter-Roſenäpfel. Taf. 5.
ſtalt iſt erhaben rundlich, 2 Zoll 9 Linien breit und 2½ Zoll hoch. Die größte Wölbung iſt in der Mitte, von da er ſich gegen den Stiel flach zurundet, gegen die Blume aber ſich etwas verjüngt und breitſtumpf ſchließt. — Die Blume ſtehet in einer tiefen, etwas engen Ein- ſenkung, die mit Fältchen und Rippen beſetzet iſt, welche über die Frucht calvillartig hinlaufen. Der Stiel iſt ſtark, über einen halben Zoll lang, und ſtehet in einer tiefen und glatten Höhle. — Die am Baum mit blau- lichtem Duft belaufene Schale iſt bey der Lagerreife zitronengelb und rund um den Stiel und deſſen Wölbung herauf roth geſtreift. — Die Frucht bekommt auf dem Lager einen Violengeruch. Das Fleiſch iſt gelb- lich, locker, nicht ſehr ſaftig, etwas grobkörnicht, und hat einen Quittenparfüm. Das Kernhaus iſt enge. — Die Frucht wird lagerreif im Februar und hält ſich faſt den ganzen Sommer hindurch.
Der Baum wird nur mittelmäßig groß, da er ſich frühe zur Fruchtbarkeit anläßt. Seine Triebe ſind ſchlank, braunroth und wollig: die Augen klein, und die Träger wenig vorſtehend: das Blatt klein, am Rande gekräuſelt, trübgrün und ſtumpf gezähnt.
77. Der grüne Blumenſüßer. Fig. 77.
Er heißt ſonſt auch der Herbſtblumenſüßer; weil er aber bis Weihnachten dauert, ſo kann er auch unter den Winteräpfeln ſtehen, und iſt Herbſt, und Win- terfrucht zugleich. — Der Apfel iſt ſehr anſehnlich groß, 2½ Zoll hoch und eben ſo breit, hochausſehend, weil er
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C. Winter-Roſenäpfel. Taf. 5.
ſtalt iſt erhaben rundlich, 2 Zoll 9 Linien breit und
2½ Zoll hoch. Die größte Wölbung iſt in der Mitte,
von da er ſich gegen den Stiel flach zurundet, gegen die
Blume aber ſich etwas verjüngt und breitſtumpf ſchließt. —
Die Blume ſtehet in einer tiefen, etwas engen Ein-
ſenkung, die mit Fältchen und Rippen beſetzet iſt, welche
über die Frucht calvillartig hinlaufen. Der Stiel iſt
ſtark, über einen halben Zoll lang, und ſtehet in einer
tiefen und glatten Höhle. — Die am Baum mit blau-
lichtem Duft belaufene Schale iſt bey der Lagerreife
zitronengelb und rund um den Stiel und deſſen Wölbung
herauf roth geſtreift. — Die Frucht bekommt auf dem
Lager einen Violengeruch. Das Fleiſch iſt gelb-
lich, locker, nicht ſehr ſaftig, etwas grobkörnicht, und
hat einen Quittenparfüm. Das Kernhaus iſt enge. —
Die Frucht wird lagerreif im Februar und hält ſich
faſt den ganzen Sommer hindurch.
Der Baum wird nur mittelmäßig groß, da er
ſich frühe zur Fruchtbarkeit anläßt. Seine Triebe ſind
ſchlank, braunroth und wollig: die Augen klein, und
die Träger wenig vorſtehend: das Blatt klein, am
Rande gekräuſelt, trübgrün und ſtumpf gezähnt.
77. Der grüne Blumenſüßer. Fig. 77.
Er heißt ſonſt auch der Herbſtblumenſüßer;
weil er aber bis Weihnachten dauert, ſo kann er auch
unter den Winteräpfeln ſtehen, und iſt Herbſt, und Win-
terfrucht zugleich. — Der Apfel iſt ſehr anſehnlich groß,
2½ Zoll hoch und eben ſo breit, hochausſehend, weil er
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/153>, abgerufen am 24.11.2024.
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