80. Der holländische Agatapfel. Adges apple. Fig. 80.
Ein kleiner, schöner, vortrefflicher Tafelapfel, 2 Zoll breit und 11/2 Zoll hoch. Seine Form ist platt- rund, und seine Wölbung von der Mitte nach dem Stiel, ist eben dieselbe nach der Blume, ob es schon auch viele gibt, die hochaussehend sind. Es gibt aber bey dieser Sorte desto mehrere Verschiedenheit der Formen, da sie sich oft wie Zwiebelgebund voll hängen und 4 bis 6 an einem Fruchtspieß -- Die Blume sitzt oben in einer ganz unbedeutenden Einsenkung in Falten und Fleisch- perlen: der kurze Stiel aber in einer engen, nicht tie- fen Höhle. -- Die Schale, welche auf dem Baum einen feinen Duft bekommt, ist bey der Reife glänzend zitronengelb, und auf der Sonnenseite schön roth ver- waschen. Die Puncte im Roth sind fein und weiß, und die im Gelben sind bräunlich. -- Das Fleisch ist sehr weiß, fein und vest, saftvoll und von einem recht angenehmen süßweinigten Geschmack. -- Die Frucht reifet im November, und hält sich fast den ganzen Winter durch.
Der Baum wächst lebhaft und wird außerordent- lich fruchtbar, wie bereits erwähnet worden. Seine Sommertriebe sind lang und schlank, grünbräun- lich und auf der andern Seite olivengrün, wollig, un- punctirt oder wenigstens ganz unmerklich: die Augen klein, spitz, wollig, haben platte Augenträger, und 2 Afterblättchen. Das Blatt ist klein, oval, mit einer kurzen Spitze, dunkelgrün, oben und unten wollig, grob und ungleich gezähnt.
C. Winter-Roſenäpfel. Taf. 5.
80. Der holländiſche Agatapfel. Adges apple. Fig. 80.
Ein kleiner, ſchöner, vortrefflicher Tafelapfel, 2 Zoll breit und 1½ Zoll hoch. Seine Form iſt platt- rund, und ſeine Wölbung von der Mitte nach dem Stiel, iſt eben dieſelbe nach der Blume, ob es ſchon auch viele gibt, die hochausſehend ſind. Es gibt aber bey dieſer Sorte deſto mehrere Verſchiedenheit der Formen, da ſie ſich oft wie Zwiebelgebund voll hängen und 4 bis 6 an einem Fruchtſpieß — Die Blume ſitzt oben in einer ganz unbedeutenden Einſenkung in Falten und Fleiſch- perlen: der kurze Stiel aber in einer engen, nicht tie- fen Höhle. — Die Schale, welche auf dem Baum einen feinen Duft bekommt, iſt bey der Reife glänzend zitronengelb, und auf der Sonnenſeite ſchön roth ver- waſchen. Die Puncte im Roth ſind fein und weiß, und die im Gelben ſind bräunlich. — Das Fleiſch iſt ſehr weiß, fein und veſt, ſaftvoll und von einem recht angenehmen ſüßweinigten Geſchmack. — Die Frucht reifet im November, und hält ſich faſt den ganzen Winter durch.
Der Baum wächſt lebhaft und wird außerordent- lich fruchtbar, wie bereits erwähnet worden. Seine Sommertriebe ſind lang und ſchlank, grünbräun- lich und auf der andern Seite olivengrün, wollig, un- punctirt oder wenigſtens ganz unmerklich: die Augen klein, ſpitz, wollig, haben platte Augenträger, und 2 Afterblättchen. Das Blatt iſt klein, oval, mit einer kurzen Spitze, dunkelgrün, oben und unten wollig, grob und ungleich gezähnt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0157"n="109"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Roſenäpfel</hi>. Taf. 5.</fw><lb/><divn="5"><head>80. <hirendition="#g">Der holländiſche Agatapfel</hi>. <hirendition="#aq">Adges apple.</hi><lb/>
Fig. 80.</head><lb/><p>Ein kleiner, ſchöner, vortrefflicher Tafelapfel,<lb/>
2 Zoll breit und 1½ Zoll hoch. Seine Form iſt platt-<lb/>
rund, und ſeine Wölbung von der Mitte nach dem Stiel,<lb/>
iſt eben dieſelbe nach der Blume, ob es ſchon auch viele<lb/>
gibt, die hochausſehend ſind. Es gibt aber bey dieſer<lb/>
Sorte deſto mehrere Verſchiedenheit der Formen, da ſie<lb/>ſich oft wie Zwiebelgebund voll hängen und 4 bis 6 an<lb/><hirendition="#g">einem</hi> Fruchtſpieß — Die <hirendition="#g">Blume</hi>ſitzt oben in einer<lb/>
ganz unbedeutenden Einſenkung in Falten und Fleiſch-<lb/>
perlen: der kurze <hirendition="#g">Stiel</hi> aber in einer engen, nicht tie-<lb/>
fen Höhle. — Die <hirendition="#g">Schale</hi>, welche auf dem Baum<lb/>
einen feinen Duft bekommt, iſt bey der Reife glänzend<lb/>
zitronengelb, und auf der Sonnenſeite ſchön roth ver-<lb/>
waſchen. Die <hirendition="#g">Puncte</hi> im Roth ſind fein und weiß,<lb/>
und die im Gelben ſind bräunlich. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt<lb/>ſehr weiß, fein und veſt, ſaftvoll und von einem recht<lb/>
angenehmen ſüßweinigten Geſchmack. — Die Frucht<lb/><hirendition="#g">reifet</hi> im November, und hält ſich faſt den ganzen<lb/>
Winter durch.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wächſt lebhaft und wird außerordent-<lb/>
lich fruchtbar, wie bereits erwähnet worden. Seine<lb/><hirendition="#g">Sommertriebe</hi>ſind lang und ſchlank, grünbräun-<lb/>
lich und auf der andern Seite olivengrün, wollig, un-<lb/>
punctirt oder wenigſtens ganz unmerklich: die <hirendition="#g">Augen</hi><lb/>
klein, ſpitz, wollig, haben platte Augenträger, und<lb/>
2 Afterblättchen. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt klein, oval, mit<lb/>
einer kurzen Spitze, dunkelgrün, oben und unten wollig,<lb/>
grob und ungleich gezähnt.</p></div><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[109/0157]
C. Winter-Roſenäpfel. Taf. 5.
80. Der holländiſche Agatapfel. Adges apple.
Fig. 80.
Ein kleiner, ſchöner, vortrefflicher Tafelapfel,
2 Zoll breit und 1½ Zoll hoch. Seine Form iſt platt-
rund, und ſeine Wölbung von der Mitte nach dem Stiel,
iſt eben dieſelbe nach der Blume, ob es ſchon auch viele
gibt, die hochausſehend ſind. Es gibt aber bey dieſer
Sorte deſto mehrere Verſchiedenheit der Formen, da ſie
ſich oft wie Zwiebelgebund voll hängen und 4 bis 6 an
einem Fruchtſpieß — Die Blume ſitzt oben in einer
ganz unbedeutenden Einſenkung in Falten und Fleiſch-
perlen: der kurze Stiel aber in einer engen, nicht tie-
fen Höhle. — Die Schale, welche auf dem Baum
einen feinen Duft bekommt, iſt bey der Reife glänzend
zitronengelb, und auf der Sonnenſeite ſchön roth ver-
waſchen. Die Puncte im Roth ſind fein und weiß,
und die im Gelben ſind bräunlich. — Das Fleiſch iſt
ſehr weiß, fein und veſt, ſaftvoll und von einem recht
angenehmen ſüßweinigten Geſchmack. — Die Frucht
reifet im November, und hält ſich faſt den ganzen
Winter durch.
Der Baum wächſt lebhaft und wird außerordent-
lich fruchtbar, wie bereits erwähnet worden. Seine
Sommertriebe ſind lang und ſchlank, grünbräun-
lich und auf der andern Seite olivengrün, wollig, un-
punctirt oder wenigſtens ganz unmerklich: die Augen
klein, ſpitz, wollig, haben platte Augenträger, und
2 Afterblättchen. Das Blatt iſt klein, oval, mit
einer kurzen Spitze, dunkelgrün, oben und unten wollig,
grob und ungleich gezähnt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/157>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.