säet, die sich im Rothen sehr herausheben, im Gelben aber etwas grünlich scheinen. -- Das Fleisch ist etwas gelblicher als des edlen Borsdörfers, aber eben so zart, vest, saftreich und von demselben angenehmen Geschmack und Borsdörferparfüm, daß der Apfel blos im Genuß nicht von jenem zu unterscheiden ist. -- Seine Lager- reife fällt auf Weihnachten, wenn der edle Borsdör- fer anfängt zu passiren, und hält sich vollkommen gut bis Pfingsten. Er ist außer dem trefflichen frischen Ge- nuß, auch, wie jener, zum Kochen, Schnitzen und allem wirthschaftlichen Gebrauch vorzüglich.
Der Baum wird mittelmäßig groß, und macht eine kugelförmige Krone, die nicht nur außerordentlich fruchtbar ist, sondern auch sehr bald tragbar, schon in den ersten Paar Jahren. Der Baum erwächst auch bälder, als jener. Uebrigens hat er eben die schwanke, bräunlichrothe Triebe, die eine sehr zarte Wolle wie versilbert macht. Die wenige weiße Puncte sind sehr fein. Die Augen sind sehr klein, spitz, liegen veste an, und haben hohe Augenträger. Das Blatt ist fast rund, mit einer kleinen Spitze, und scharf gezähnt. Die Blüte wird schön roth.
150. Die Forellenrenette. Rein. tachete. Fig. 150.
Ein schätzbarer, ob schon nicht großer Apfel, und von langer Dauer. Seine Höhe hat so, wie die Breite, gewöhnlich 2 Zoll 2 Linien; siehet aber doch hoch aus, weil er von der Wölbung ober dem Stiel gegen die
III. Cl. II. Ordn Irreg. Ren. A. Hochgeb. Taf. 9.
ſäet, die ſich im Rothen ſehr herausheben, im Gelben aber etwas grünlich ſcheinen. — Das Fleiſch iſt etwas gelblicher als des edlen Borsdörfers, aber eben ſo zart, veſt, ſaftreich und von demſelben angenehmen Geſchmack und Borsdörferparfüm, daß der Apfel blos im Genuß nicht von jenem zu unterſcheiden iſt. — Seine Lager- reife fällt auf Weihnachten, wenn der edle Borsdör- fer anfängt zu paſſiren, und hält ſich vollkommen gut bis Pfingſten. Er iſt außer dem trefflichen friſchen Ge- nuß, auch, wie jener, zum Kochen, Schnitzen und allem wirthſchaftlichen Gebrauch vorzüglich.
Der Baum wird mittelmäßig groß, und macht eine kugelförmige Krone, die nicht nur außerordentlich fruchtbar iſt, ſondern auch ſehr bald tragbar, ſchon in den erſten Paar Jahren. Der Baum erwächſt auch bälder, als jener. Uebrigens hat er eben die ſchwanke, bräunlichrothe Triebe, die eine ſehr zarte Wolle wie verſilbert macht. Die wenige weiße Puncte ſind ſehr fein. Die Augen ſind ſehr klein, ſpitz, liegen veſte an, und haben hohe Augenträger. Das Blatt iſt faſt rund, mit einer kleinen Spitze, und ſcharf gezähnt. Die Blüte wird ſchön roth.
150. Die Forellenrenette. Rein. tacheté. Fig. 150.
Ein ſchätzbarer, ob ſchon nicht großer Apfel, und von langer Dauer. Seine Höhe hat ſo, wie die Breite, gewöhnlich 2 Zoll 2 Linien; ſiehet aber doch hoch aus, weil er von der Wölbung ober dem Stiel gegen die
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III. Cl. II. Ordn Irreg. Ren. A. Hochgeb. Taf. 9.
ſäet, die ſich im Rothen ſehr herausheben, im Gelben
aber etwas grünlich ſcheinen. — Das Fleiſch iſt etwas
gelblicher als des edlen Borsdörfers, aber eben ſo zart,
veſt, ſaftreich und von demſelben angenehmen Geſchmack
und Borsdörferparfüm, daß der Apfel blos im Genuß
nicht von jenem zu unterſcheiden iſt. — Seine Lager-
reife fällt auf Weihnachten, wenn der edle Borsdör-
fer anfängt zu paſſiren, und hält ſich vollkommen gut
bis Pfingſten. Er iſt außer dem trefflichen friſchen Ge-
nuß, auch, wie jener, zum Kochen, Schnitzen und allem
wirthſchaftlichen Gebrauch vorzüglich.
Der Baum wird mittelmäßig groß, und macht
eine kugelförmige Krone, die nicht nur außerordentlich
fruchtbar iſt, ſondern auch ſehr bald tragbar, ſchon in
den erſten Paar Jahren. Der Baum erwächſt auch
bälder, als jener. Uebrigens hat er eben die ſchwanke,
bräunlichrothe Triebe, die eine ſehr zarte Wolle wie
verſilbert macht. Die wenige weiße Puncte ſind ſehr
fein. Die Augen ſind ſehr klein, ſpitz, liegen veſte
an, und haben hohe Augenträger. Das Blatt iſt faſt
rund, mit einer kleinen Spitze, und ſcharf gezähnt. Die
Blüte wird ſchön roth.
150. Die Forellenrenette. Rein. tacheté.
Fig. 150.
Ein ſchätzbarer, ob ſchon nicht großer Apfel, und
von langer Dauer. Seine Höhe hat ſo, wie die Breite,
gewöhnlich 2 Zoll 2 Linien; ſiehet aber doch hoch aus,
weil er von der Wölbung ober dem Stiel gegen die
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/248>, abgerufen am 22.11.2024.
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