Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

C. Winter-Renetten. Taf. 10.
Sommertriebe sind lang, groß, feinwollig, dun-
kelrothbraun, mit meist kleinen Puncten besetzt: die
Augen breitherzförmig, groß, wollig, auf stark vor-
stehenden gerippten Trägern. Das Blatt ist sehr
groß, rund eyförmig, brauschig oder mit aufgeworfe-
nen Falten, gebogt gezähnt und hat Afterblättchen.

180. Die überstrickte Renette. Rein. filee.
Fig. 180.

Dieses ist auch eine edle Frucht, nach ihrer Gestalt
plattrund, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll 4 Linien
hoch. Die stärkste Wölbung ist in der Mitte, von da
sie sich gegen den Stiel platt und breit zurundet, gegen
die Blume aber etwas abnimmt. Die Blume selbst
sitzet in einer tiefen Einsenkung mit Rippchen umgeben,
die nicht nur flache, oft starke Erhöhungen über die
Frucht führen, sondern sie auch öfters ungleich und eine
Seite höher, als die andere machen; doch gibt es auch
manche, die ganz unmerkliche Rippen haben und regu-
lären Renetten gleichen. Der Stiel ist kurz, und stehet
in einer engen, tiefen, mit braunem Rost gewöhnlich aus-
gefütterten Höhle. -- Die Grundfarbe der Schale ist
goldgelb, und auf der Sonnenseite oft über die Hälfte
der Frucht blutroth, und die beschatteten röthlich gold-
farbig: allein die Frucht ist meist stark mit einem grauen
Rost, besonders auf der Sonnenseite, jedoch fast immer
etwas maschenartig überzogen, das Gelbe aber ist voll
grauer, maschenartiger Linien und Figuren. Auch gibt
es öfters Warzen auf der Schale, wie bey dem Bors-

C. Winter-Renetten. Taf. 10.
Sommertriebe ſind lang, groß, feinwollig, dun-
kelrothbraun, mit meiſt kleinen Puncten beſetzt: die
Augen breitherzförmig, groß, wollig, auf ſtark vor-
ſtehenden gerippten Trägern. Das Blatt iſt ſehr
groß, rund eyförmig, brauſchig oder mit aufgeworfe-
nen Falten, gebogt gezähnt und hat Afterblättchen.

180. Die überſtrickte Renette. Rein. filée.
Fig. 180.

Dieſes iſt auch eine edle Frucht, nach ihrer Geſtalt
plattrund, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll 4 Linien
hoch. Die ſtärkſte Wölbung iſt in der Mitte, von da
ſie ſich gegen den Stiel platt und breit zurundet, gegen
die Blume aber etwas abnimmt. Die Blume ſelbſt
ſitzet in einer tiefen Einſenkung mit Rippchen umgeben,
die nicht nur flache, oft ſtarke Erhöhungen über die
Frucht führen, ſondern ſie auch öfters ungleich und eine
Seite höher, als die andere machen; doch gibt es auch
manche, die ganz unmerkliche Rippen haben und regu-
lären Renetten gleichen. Der Stiel iſt kurz, und ſtehet
in einer engen, tiefen, mit braunem Roſt gewöhnlich aus-
gefütterten Höhle. — Die Grundfarbe der Schale iſt
goldgelb, und auf der Sonnenſeite oft über die Hälfte
der Frucht blutroth, und die beſchatteten röthlich gold-
farbig: allein die Frucht iſt meiſt ſtark mit einem grauen
Roſt, beſonders auf der Sonnenſeite, jedoch faſt immer
etwas maſchenartig überzogen, das Gelbe aber iſt voll
grauer, maſchenartiger Linien und Figuren. Auch gibt
es öfters Warzen auf der Schale, wie bey dem Bors-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <p><pb facs="#f0285" n="237"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Winter</hi>-<hi rendition="#g">Renetten</hi>. Taf. 10.</fw><lb/><hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind lang, groß, feinwollig, dun-<lb/>
kelrothbraun, mit mei&#x017F;t kleinen Puncten be&#x017F;etzt: die<lb/><hi rendition="#g">Augen</hi> breitherzförmig, groß, wollig, auf &#x017F;tark vor-<lb/>
&#x017F;tehenden gerippten Trägern. Das <hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t &#x017F;ehr<lb/>
groß, rund eyförmig, brau&#x017F;chig oder mit aufgeworfe-<lb/>
nen Falten, gebogt gezähnt und hat Afterblättchen.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head>180. <hi rendition="#g">Die über&#x017F;trickte Renette</hi>. <hi rendition="#aq">Rein</hi>. <hi rendition="#aq">filée.</hi><lb/>
Fig. 180.</head><lb/>
                  <p>Die&#x017F;es i&#x017F;t auch eine edle Frucht, nach ihrer Ge&#x017F;talt<lb/>
plattrund, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll 4 Linien<lb/>
hoch. Die &#x017F;tärk&#x017F;te Wölbung i&#x017F;t in der Mitte, von da<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ich gegen den Stiel platt und breit zurundet, gegen<lb/>
die Blume aber etwas abnimmt. Die <hi rendition="#g">Blume</hi> &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
&#x017F;itzet in einer tiefen Ein&#x017F;enkung mit Rippchen umgeben,<lb/>
die nicht nur flache, oft &#x017F;tarke Erhöhungen über die<lb/>
Frucht führen, &#x017F;ondern &#x017F;ie auch öfters ungleich und eine<lb/>
Seite höher, als die andere machen; doch gibt es auch<lb/>
manche, die ganz unmerkliche Rippen haben und regu-<lb/>
lären Renetten gleichen. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t kurz, und &#x017F;tehet<lb/>
in einer engen, tiefen, mit braunem Ro&#x017F;t gewöhnlich aus-<lb/>
gefütterten Höhle. &#x2014; Die Grundfarbe der <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t<lb/>
goldgelb, und auf der Sonnen&#x017F;eite oft über die Hälfte<lb/>
der Frucht blutroth, und die be&#x017F;chatteten röthlich gold-<lb/>
farbig: allein die Frucht i&#x017F;t mei&#x017F;t &#x017F;tark mit einem grauen<lb/>
Ro&#x017F;t, be&#x017F;onders auf der Sonnen&#x017F;eite, jedoch fa&#x017F;t immer<lb/>
etwas ma&#x017F;chenartig überzogen, das Gelbe aber i&#x017F;t voll<lb/>
grauer, ma&#x017F;chenartiger Linien und Figuren. Auch gibt<lb/>
es öfters Warzen auf der Schale, wie bey dem Bors-<lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[237/0285] C. Winter-Renetten. Taf. 10. Sommertriebe ſind lang, groß, feinwollig, dun- kelrothbraun, mit meiſt kleinen Puncten beſetzt: die Augen breitherzförmig, groß, wollig, auf ſtark vor- ſtehenden gerippten Trägern. Das Blatt iſt ſehr groß, rund eyförmig, brauſchig oder mit aufgeworfe- nen Falten, gebogt gezähnt und hat Afterblättchen. 180. Die überſtrickte Renette. Rein. filée. Fig. 180. Dieſes iſt auch eine edle Frucht, nach ihrer Geſtalt plattrund, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll 4 Linien hoch. Die ſtärkſte Wölbung iſt in der Mitte, von da ſie ſich gegen den Stiel platt und breit zurundet, gegen die Blume aber etwas abnimmt. Die Blume ſelbſt ſitzet in einer tiefen Einſenkung mit Rippchen umgeben, die nicht nur flache, oft ſtarke Erhöhungen über die Frucht führen, ſondern ſie auch öfters ungleich und eine Seite höher, als die andere machen; doch gibt es auch manche, die ganz unmerkliche Rippen haben und regu- lären Renetten gleichen. Der Stiel iſt kurz, und ſtehet in einer engen, tiefen, mit braunem Roſt gewöhnlich aus- gefütterten Höhle. — Die Grundfarbe der Schale iſt goldgelb, und auf der Sonnenſeite oft über die Hälfte der Frucht blutroth, und die beſchatteten röthlich gold- farbig: allein die Frucht iſt meiſt ſtark mit einem grauen Roſt, beſonders auf der Sonnenſeite, jedoch faſt immer etwas maſchenartig überzogen, das Gelbe aber iſt voll grauer, maſchenartiger Linien und Figuren. Auch gibt es öfters Warzen auf der Schale, wie bey dem Bors-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/285
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/285>, abgerufen am 24.11.2024.