Ein kleiner, plattrunder, sehr guter Tafelapfel, von der Größe eines mittelmäßigen Borsdörfers, 2 Zoll 2 Linien breit und 13/4 Zoll hoch. Seine größte Wölbung ist in der Mitte, von da er sich gegen den Stiel ziemlich stark abrundet, jedoch gegen die Blume mehr abnimmt und oben schmäler ist. -- Die stark offene Blume sitzet in einer ziemlich tiefen Einsenkung, mit Rippchen umgeben, die zum Theil weiterhin kantartig über die Frucht hinlaufen. Der Stiel ist bis 3/4 Zoll lang und stehet in einer tiefen, etwas engen Höhle, die mit Rost bekleidet ist. -- Die Schale ist fein, glänzend gelb mit etwas Roth vermischt, wie marmorirt. Die Puncte sind nicht häufig, aber deutlich fein und grün- lichweiß. -- Das Fleisch ist weiß, ins Grünliche spielend, locker, saftig, von einem zuckerhaft, wein- säuerlichen Geschmack und einem Borsdörfer ähnlichen Parfüm. Das Kernhaus ist geschlossen, aber ge- räumig und hat viele vollkommene Kerne. -- Die Frucht zeitigt in der letzten Hälfte des Septembers bis An- fang October, und hält sich 5 bis 8 Wochen.
Der Baum wächst lebhaft und läßt seine Aeste gerade in die Luft gehen, wie der englische Goldpepping. Seine Sommertriebe sind braunroth, mit feinen Puncten sparsam besetzt: die Augen klein und haben subtile Augenträger. Das Blatt ist mittelmäßig groß, länglich oval und scharf gezähnt.
A. Sommer-Peppinge. Taf. 10.
185. Der marmorirte Sommer-Pepping. Fig. 185.
Ein kleiner, plattrunder, ſehr guter Tafelapfel, von der Größe eines mittelmäßigen Borsdörfers, 2 Zoll 2 Linien breit und 1¾ Zoll hoch. Seine größte Wölbung iſt in der Mitte, von da er ſich gegen den Stiel ziemlich ſtark abrundet, jedoch gegen die Blume mehr abnimmt und oben ſchmäler iſt. — Die ſtark offene Blume ſitzet in einer ziemlich tiefen Einſenkung, mit Rippchen umgeben, die zum Theil weiterhin kantartig über die Frucht hinlaufen. Der Stiel iſt bis ¾ Zoll lang und ſtehet in einer tiefen, etwas engen Höhle, die mit Roſt bekleidet iſt. — Die Schale iſt fein, glänzend gelb mit etwas Roth vermiſcht, wie marmorirt. Die Puncte ſind nicht häufig, aber deutlich fein und grün- lichweiß. — Das Fleiſch iſt weiß, ins Grünliche ſpielend, locker, ſaftig, von einem zuckerhaft, wein- ſäuerlichen Geſchmack und einem Borsdörfer ähnlichen Parfüm. Das Kernhaus iſt geſchloſſen, aber ge- räumig und hat viele vollkommene Kerne. — Die Frucht zeitigt in der letzten Hälfte des Septembers bis An- fang October, und hält ſich 5 bis 8 Wochen.
Der Baum wächſt lebhaft und läßt ſeine Aeſte gerade in die Luft gehen, wie der engliſche Goldpepping. Seine Sommertriebe ſind braunroth, mit feinen Puncten ſparſam beſetzt: die Augen klein und haben ſubtile Augenträger. Das Blatt iſt mittelmäßig groß, länglich oval und ſcharf gezähnt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0293"n="245"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">A</hi>. <hirendition="#g">Sommer</hi>-<hirendition="#g">Peppinge</hi>. Taf. 10.</fw><lb/><divn="5"><head>185. <hirendition="#g">Der marmorirte Sommer</hi>-<hirendition="#g">Pepping</hi>.<lb/>
Fig. 185.</head><lb/><p>Ein kleiner, plattrunder, ſehr guter Tafelapfel,<lb/>
von der Größe eines mittelmäßigen Borsdörfers, 2 Zoll<lb/>
2 Linien breit und 1¾ Zoll hoch. Seine größte Wölbung<lb/>
iſt in der Mitte, von da er ſich gegen den Stiel ziemlich<lb/>ſtark abrundet, jedoch gegen die Blume mehr abnimmt<lb/>
und oben ſchmäler iſt. — Die ſtark offene <hirendition="#g">Blume</hi><lb/>ſitzet in einer ziemlich tiefen Einſenkung, mit Rippchen<lb/>
umgeben, die zum Theil weiterhin kantartig über die<lb/>
Frucht hinlaufen. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt bis ¾ Zoll lang und<lb/>ſtehet in einer tiefen, etwas engen Höhle, die mit Roſt<lb/>
bekleidet iſt. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt fein, glänzend gelb<lb/>
mit etwas Roth vermiſcht, wie marmorirt. Die<lb/><hirendition="#g">Puncte</hi>ſind nicht häufig, aber deutlich fein und grün-<lb/>
lichweiß. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt weiß, ins Grünliche<lb/>ſpielend, locker, ſaftig, von einem zuckerhaft, wein-<lb/>ſäuerlichen Geſchmack und einem Borsdörfer ähnlichen<lb/>
Parfüm. Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt geſchloſſen, aber ge-<lb/>
räumig und hat viele vollkommene Kerne. — Die Frucht<lb/><hirendition="#g">zeitigt</hi> in der letzten Hälfte des Septembers bis An-<lb/>
fang October, und hält ſich 5 bis 8 Wochen.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wächſt lebhaft und läßt ſeine Aeſte<lb/>
gerade in die Luft gehen, wie der engliſche Goldpepping.<lb/>
Seine <hirendition="#g">Sommertriebe</hi>ſind braunroth, mit feinen<lb/>
Puncten ſparſam beſetzt: die <hirendition="#g">Augen</hi> klein und haben<lb/>ſubtile Augenträger. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt mittelmäßig<lb/>
groß, länglich oval und ſcharf gezähnt.</p></div></div><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[245/0293]
A. Sommer-Peppinge. Taf. 10.
185. Der marmorirte Sommer-Pepping.
Fig. 185.
Ein kleiner, plattrunder, ſehr guter Tafelapfel,
von der Größe eines mittelmäßigen Borsdörfers, 2 Zoll
2 Linien breit und 1¾ Zoll hoch. Seine größte Wölbung
iſt in der Mitte, von da er ſich gegen den Stiel ziemlich
ſtark abrundet, jedoch gegen die Blume mehr abnimmt
und oben ſchmäler iſt. — Die ſtark offene Blume
ſitzet in einer ziemlich tiefen Einſenkung, mit Rippchen
umgeben, die zum Theil weiterhin kantartig über die
Frucht hinlaufen. Der Stiel iſt bis ¾ Zoll lang und
ſtehet in einer tiefen, etwas engen Höhle, die mit Roſt
bekleidet iſt. — Die Schale iſt fein, glänzend gelb
mit etwas Roth vermiſcht, wie marmorirt. Die
Puncte ſind nicht häufig, aber deutlich fein und grün-
lichweiß. — Das Fleiſch iſt weiß, ins Grünliche
ſpielend, locker, ſaftig, von einem zuckerhaft, wein-
ſäuerlichen Geſchmack und einem Borsdörfer ähnlichen
Parfüm. Das Kernhaus iſt geſchloſſen, aber ge-
räumig und hat viele vollkommene Kerne. — Die Frucht
zeitigt in der letzten Hälfte des Septembers bis An-
fang October, und hält ſich 5 bis 8 Wochen.
Der Baum wächſt lebhaft und läßt ſeine Aeſte
gerade in die Luft gehen, wie der engliſche Goldpepping.
Seine Sommertriebe ſind braunroth, mit feinen
Puncten ſparſam beſetzt: die Augen klein und haben
ſubtile Augenträger. Das Blatt iſt mittelmäßig
groß, länglich oval und ſcharf gezähnt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/293>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.