Der Baum wird mittelmäßig groß, wie der Goldpepping, trägt frühzeitig und liefert Früchte auch bey ungünstiger Witterung zur Blütezeit. Seine Som- mertriebe haben rothbraunes Holz mit vielen weißen Puncten. Die Augen sind rund, stumpf und anlie- gend und mit Wolle bedeckt. Das Blatt ist in der Mitte breit, vorne und gegen den Stiel spitz und gebogt gezähnt.
187. Der Feigen-Apfel ohne Blüte. Pomme figue sans fleurir*) Fig. 187.
Dieser Apfel ist merkwürdig, besonders wegen sei- ner Erzeugung. --
(Er wird unrecht genennet: ohne Blüte. Er blühet sowohl als ein anderer Apfel; aber seine Blüte und der Bau der Samengefäße ist verschieden, und sehr sonderbar. Er hat keine Blumenkrone, keine Blumenblätter, sondern die 5 grü- nen äußern Lappen oder Blättchen, die man auch Einschnitte nennt, deren Spitzen roth sind, umgibt eine weiße, dichte Wolle, und ist der ganze Kelch mit dichter Wolle bedeckt. Anstatt der Blumenblätter, die sonst die Stempel und Staub- fäden umgeben, stehen inwendig 5 kleine, spitze, eben so wie jene äußere, gestaltete, grüne, wolligte Blättchen. Die Staubfäden sind oben mit Nierchen behangen, die den Sa- menstaub zur Befruchtung hergeben, und bestehen in einem hervorragenden Büschgen von 14 Staubfäden, welche oben
*) Der Johannis- oder wilde Paradiesapfel hat einen Bruder, der eben so, wie der Feigenapfel ohne Blu- menblätter blühet, und sehen denselben manche für den Fei- genapfel an, ist aber ein bloßer Johannisstamm.
C. Winter-Peppinge. Taf. 10.
Der Baum wird mittelmäßig groß, wie der Goldpepping, trägt frühzeitig und liefert Früchte auch bey ungünſtiger Witterung zur Blütezeit. Seine Som- mertriebe haben rothbraunes Holz mit vielen weißen Puncten. Die Augen ſind rund, ſtumpf und anlie- gend und mit Wolle bedeckt. Das Blatt iſt in der Mitte breit, vorne und gegen den Stiel ſpitz und gebogt gezähnt.
187. Der Feigen-Apfel ohne Blüte. Pomme figue sans fleurir*) Fig. 187.
Dieſer Apfel iſt merkwürdig, beſonders wegen ſei- ner Erzeugung. —
(Er wird unrecht genennet: ohne Blüte. Er blühet ſowohl als ein anderer Apfel; aber ſeine Blüte und der Bau der Samengefäße iſt verſchieden, und ſehr ſonderbar. Er hat keine Blumenkrone, keine Blumenblätter, ſondern die 5 grü- nen äußern Lappen oder Blättchen, die man auch Einſchnitte nennt, deren Spitzen roth ſind, umgibt eine weiße, dichte Wolle, und iſt der ganze Kelch mit dichter Wolle bedeckt. Anſtatt der Blumenblätter, die ſonſt die Stempel und Staub- fäden umgeben, ſtehen inwendig 5 kleine, ſpitze, eben ſo wie jene äußere, geſtaltete, grüne, wolligte Blättchen. Die Staubfäden ſind oben mit Nierchen behangen, die den Sa- menſtaub zur Befruchtung hergeben, und beſtehen in einem hervorragenden Büſchgen von 14 Staubfäden, welche oben
*) Der Johannis- oder wilde Paradiesapfel hat einen Bruder, der eben ſo, wie der Feigenapfel ohne Blu- menblätter blühet, und ſehen denſelben manche für den Fei- genapfel an, iſt aber ein bloßer Johannisſtamm.
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C. Winter-Peppinge. Taf. 10.
Der Baum wird mittelmäßig groß, wie der
Goldpepping, trägt frühzeitig und liefert Früchte auch
bey ungünſtiger Witterung zur Blütezeit. Seine Som-
mertriebe haben rothbraunes Holz mit vielen weißen
Puncten. Die Augen ſind rund, ſtumpf und anlie-
gend und mit Wolle bedeckt. Das Blatt iſt in der
Mitte breit, vorne und gegen den Stiel ſpitz und gebogt
gezähnt.
187. Der Feigen-Apfel ohne Blüte. Pomme
figue sans fleurir *) Fig. 187.
Dieſer Apfel iſt merkwürdig, beſonders wegen ſei-
ner Erzeugung. —
(Er wird unrecht genennet: ohne Blüte. Er blühet
ſowohl als ein anderer Apfel; aber ſeine Blüte und der Bau
der Samengefäße iſt verſchieden, und ſehr ſonderbar. Er hat
keine Blumenkrone, keine Blumenblätter, ſondern die 5 grü-
nen äußern Lappen oder Blättchen, die man auch Einſchnitte
nennt, deren Spitzen roth ſind, umgibt eine weiße, dichte
Wolle, und iſt der ganze Kelch mit dichter Wolle bedeckt.
Anſtatt der Blumenblätter, die ſonſt die Stempel und Staub-
fäden umgeben, ſtehen inwendig 5 kleine, ſpitze, eben ſo wie
jene äußere, geſtaltete, grüne, wolligte Blättchen. Die
Staubfäden ſind oben mit Nierchen behangen, die den Sa-
menſtaub zur Befruchtung hergeben, und beſtehen in einem
hervorragenden Büſchgen von 14 Staubfäden, welche oben
*) Der Johannis- oder wilde Paradiesapfel hat einen
Bruder, der eben ſo, wie der Feigenapfel ohne Blu-
menblätter blühet, und ſehen denſelben manche für den Fei-
genapfel an, iſt aber ein bloßer Johannisſtamm.
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/295>, abgerufen am 24.11.2024.
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