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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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B. Herbst-Aepfel. Taf. 12.
B. Herbst-Aepfel.
219. Der gelbe Herbst-Stettiner.

Er ist etwas größer als der rothe Winter-Stet-
tiner, und 3 Zoll 3 Linien hoch und 3 Zoll 9 Linien
breit. Seine stärkste Wölbung ist in der Mitte und die
sanfte Abrundung gegen den Stiel ist der an der Blume
gleich, ob es schon auch deren Früchte viele gibt, die
etwas platter sind. Die Blume hat lange, spitze,
grüne Blättchen und sitzet in einer geräumigen Einsen-
kung, mit feinen Falten umgeben, die zwar bey einigen
flache Erhöhungen über die Frucht führen, aber ihrer
Rundung keinen Eintrag thun und unbeträchtlich sind.
Der Stiel ist 3/4 Zoll lang und stehet in einer geräumi-
gen, tiefen Höhle, die bey den besonnten Früchten grau
bekleidet ist. -- Die Schale wird bey der Zeitigung
zitronengelb und gegen die Sonnenseite zur Hälfte gelb-
lichroth, mit schön vertheilten Puncten sparsam besetzt,
die aber im Gelben grünlich sind. -- Das Fleisch ist
weiß, locker, vollsaftig und süßweinig, von einem an-
genehmen Geschmack. Das Kernhaus ist groß, of-
fen, hat aber wenige vollkommene Kerne. -- Die
Frucht reift bald, nachdem sie eingeheimset ist, und
hält sich ein paar Monate.

Der Baum wird groß, und sehr fruchtbar. Seine
Sommertriebe sind braunroth, wollig und fein punc-
tirt: die Augen etwas stark, platt, und haben vorste-
hende, gerippte Augenträger und glänzend grüne, große
Blätter.

B. Herbſt-Aepfel. Taf. 12.
B. Herbſt-Aepfel.
219. Der gelbe Herbſt-Stettiner.

Er iſt etwas größer als der rothe Winter-Stet-
tiner, und 3 Zoll 3 Linien hoch und 3 Zoll 9 Linien
breit. Seine ſtärkſte Wölbung iſt in der Mitte und die
ſanfte Abrundung gegen den Stiel iſt der an der Blume
gleich, ob es ſchon auch deren Früchte viele gibt, die
etwas platter ſind. Die Blume hat lange, ſpitze,
grüne Blättchen und ſitzet in einer geräumigen Einſen-
kung, mit feinen Falten umgeben, die zwar bey einigen
flache Erhöhungen über die Frucht führen, aber ihrer
Rundung keinen Eintrag thun und unbeträchtlich ſind.
Der Stiel iſt ¾ Zoll lang und ſtehet in einer geräumi-
gen, tiefen Höhle, die bey den beſonnten Früchten grau
bekleidet iſt. — Die Schale wird bey der Zeitigung
zitronengelb und gegen die Sonnenſeite zur Hälfte gelb-
lichroth, mit ſchön vertheilten Puncten ſparſam beſetzt,
die aber im Gelben grünlich ſind. — Das Fleiſch iſt
weiß, locker, vollſaftig und ſüßweinig, von einem an-
genehmen Geſchmack. Das Kernhaus iſt groß, of-
fen, hat aber wenige vollkommene Kerne. — Die
Frucht reift bald, nachdem ſie eingeheimſet iſt, und
hält ſich ein paar Monate.

Der Baum wird groß, und ſehr fruchtbar. Seine
Sommertriebe ſind braunroth, wollig und fein punc-
tirt: die Augen etwas ſtark, platt, und haben vorſte-
hende, gerippte Augenträger und glänzend grüne, große
Blätter.

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[293/0341] B. Herbſt-Aepfel. Taf. 12. B. Herbſt-Aepfel. 219. Der gelbe Herbſt-Stettiner. Er iſt etwas größer als der rothe Winter-Stet- tiner, und 3 Zoll 3 Linien hoch und 3 Zoll 9 Linien breit. Seine ſtärkſte Wölbung iſt in der Mitte und die ſanfte Abrundung gegen den Stiel iſt der an der Blume gleich, ob es ſchon auch deren Früchte viele gibt, die etwas platter ſind. Die Blume hat lange, ſpitze, grüne Blättchen und ſitzet in einer geräumigen Einſen- kung, mit feinen Falten umgeben, die zwar bey einigen flache Erhöhungen über die Frucht führen, aber ihrer Rundung keinen Eintrag thun und unbeträchtlich ſind. Der Stiel iſt ¾ Zoll lang und ſtehet in einer geräumi- gen, tiefen Höhle, die bey den beſonnten Früchten grau bekleidet iſt. — Die Schale wird bey der Zeitigung zitronengelb und gegen die Sonnenſeite zur Hälfte gelb- lichroth, mit ſchön vertheilten Puncten ſparſam beſetzt, die aber im Gelben grünlich ſind. — Das Fleiſch iſt weiß, locker, vollſaftig und ſüßweinig, von einem an- genehmen Geſchmack. Das Kernhaus iſt groß, of- fen, hat aber wenige vollkommene Kerne. — Die Frucht reift bald, nachdem ſie eingeheimſet iſt, und hält ſich ein paar Monate. Der Baum wird groß, und ſehr fruchtbar. Seine Sommertriebe ſind braunroth, wollig und fein punc- tirt: die Augen etwas ſtark, platt, und haben vorſte- hende, gerippte Augenträger und glänzend grüne, große Blätter.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/341>, abgerufen am 24.11.2024.