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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winter-Aepfel. Taf. 12.
235. Der braune Matapfel. Der schwarz-
braune Matapfel. Fig. 235.

Wegen seinem starken Gewürzgeschmack, wird er
auch mancher Orten der Gewürzapfel genannt.
Seine Größe ist oft ziemlich ansehnlich, gewöhnlich
3 Zoll breit und 21/2 Zoll hoch. Er ist eigentlich platt-
rund, doch gibt es auch Exemplaren, die hochaussehend
sind, zumal die Varietät, die nicht so schwarzbraun ist,
wie der ächte wahre. -- Die Blume ist stark und
sitzet in einer sehr tiefen Einsenkung, mit feinen Falten
umgeben, die öfters auf dem Rand Beulen bilden, aber
doch die Rundung der Fläche der Frucht nicht stören. --
D[verlorenes Material - Zeichen fehlt] Stiel ist sehr kurz, und stehet in einer geräumi-
gen, tiefen, oft mit braunem Rost bekleideten Höhle. --
Die Schale ist glänzend, zur Hälfte und mehr ganz
dunkel und schwärzlichbraun schillernd, und auf der an-
dern Seite zeiget sich die gelbgrüne Grundfarbe, die mit
hellrötheren kurzen Streifen bemahlt ist. In der dunk-
len Farbe zeigen sich feine graue Puncte. -- Die Frucht
riecht äußerlich schon sehr stark gewürzhaft, und wenige
Stücke parfümiren ein ganzes Zimmer. Das Fleisch
selbst aber ist weiß, locker, körnig, ziemlich saftig, und
von einem angenehmen, weinsäuerlichen, erfrischenden
Geschmack, mit vielem Gewürz. -- Die Frucht ist noch
im November eßbar und hält sich tief in den Sommer.

Der Baum wird sehr groß und breitet seine Krone
weit aus, und hängen oft die Aeste bis auf die Erde.
Seine Fruchtbarkeit ist stark, wenn die Witterung bey
der Blüthe günstig ist: aber dieses ist sein Fehler, daß
die Blüthe sehr empfindlich ist, und sogleich durch einen

C. Winter-Aepfel. Taf. 12.
235. Der braune Matapfel. Der ſchwarz-
braune Matapfel. Fig. 235.

Wegen ſeinem ſtarken Gewürzgeſchmack, wird er
auch mancher Orten der Gewürzapfel genannt.
Seine Größe iſt oft ziemlich anſehnlich, gewöhnlich
3 Zoll breit und 2½ Zoll hoch. Er iſt eigentlich platt-
rund, doch gibt es auch Exemplaren, die hochausſehend
ſind, zumal die Varietät, die nicht ſo ſchwarzbraun iſt,
wie der ächte wahre. — Die Blume iſt ſtark und
ſitzet in einer ſehr tiefen Einſenkung, mit feinen Falten
umgeben, die öfters auf dem Rand Beulen bilden, aber
doch die Rundung der Fläche der Frucht nicht ſtören. —
D[verlorenes Material – Zeichen fehlt] Stiel iſt ſehr kurz, und ſtehet in einer geräumi-
gen, tiefen, oft mit braunem Roſt bekleideten Höhle. —
Die Schale iſt glänzend, zur Hälfte und mehr ganz
dunkel und ſchwärzlichbraun ſchillernd, und auf der an-
dern Seite zeiget ſich die gelbgrüne Grundfarbe, die mit
hellrötheren kurzen Streifen bemahlt iſt. In der dunk-
len Farbe zeigen ſich feine graue Puncte. — Die Frucht
riecht äußerlich ſchon ſehr ſtark gewürzhaft, und wenige
Stücke parfümiren ein ganzes Zimmer. Das Fleiſch
ſelbſt aber iſt weiß, locker, körnig, ziemlich ſaftig, und
von einem angenehmen, weinſäuerlichen, erfriſchenden
Geſchmack, mit vielem Gewürz. — Die Frucht iſt noch
im November eßbar und hält ſich tief in den Sommer.

Der Baum wird ſehr groß und breitet ſeine Krone
weit aus, und hängen oft die Aeſte bis auf die Erde.
Seine Fruchtbarkeit iſt ſtark, wenn die Witterung bey
der Blüthe günſtig iſt: aber dieſes iſt ſein Fehler, daß
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[311/0359] C. Winter-Aepfel. Taf. 12. 235. Der braune Matapfel. Der ſchwarz- braune Matapfel. Fig. 235. Wegen ſeinem ſtarken Gewürzgeſchmack, wird er auch mancher Orten der Gewürzapfel genannt. Seine Größe iſt oft ziemlich anſehnlich, gewöhnlich 3 Zoll breit und 2½ Zoll hoch. Er iſt eigentlich platt- rund, doch gibt es auch Exemplaren, die hochausſehend ſind, zumal die Varietät, die nicht ſo ſchwarzbraun iſt, wie der ächte wahre. — Die Blume iſt ſtark und ſitzet in einer ſehr tiefen Einſenkung, mit feinen Falten umgeben, die öfters auf dem Rand Beulen bilden, aber doch die Rundung der Fläche der Frucht nicht ſtören. — D_ Stiel iſt ſehr kurz, und ſtehet in einer geräumi- gen, tiefen, oft mit braunem Roſt bekleideten Höhle. — Die Schale iſt glänzend, zur Hälfte und mehr ganz dunkel und ſchwärzlichbraun ſchillernd, und auf der an- dern Seite zeiget ſich die gelbgrüne Grundfarbe, die mit hellrötheren kurzen Streifen bemahlt iſt. In der dunk- len Farbe zeigen ſich feine graue Puncte. — Die Frucht riecht äußerlich ſchon ſehr ſtark gewürzhaft, und wenige Stücke parfümiren ein ganzes Zimmer. Das Fleiſch ſelbſt aber iſt weiß, locker, körnig, ziemlich ſaftig, und von einem angenehmen, weinſäuerlichen, erfriſchenden Geſchmack, mit vielem Gewürz. — Die Frucht iſt noch im November eßbar und hält ſich tief in den Sommer. Der Baum wird ſehr groß und breitet ſeine Krone weit aus, und hängen oft die Aeſte bis auf die Erde. Seine Fruchtbarkeit iſt ſtark, wenn die Witterung bey der Blüthe günſtig iſt: aber dieſes iſt ſein Fehler, daß die Blüthe ſehr empfindlich iſt, und ſogleich durch einen

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/359>, abgerufen am 22.11.2024.