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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winter-Aepfel. Taf. 13.
rosenrothen Adern durchzogen, aber ohne alles Gewürz.
Hingegen gibt er einen vortrefflichen Wein, der fast wie
der von der Champagner Weinbirn müßiret.

Der Baum wird ansehnlich groß, dauerhaft und
fruchtbar, als ein teutsches Gewächs, und trägt fast alle
Jahre. Seine Sommertriebe sind grünlichbraun,
wollig, stark punctirt: die Augen groß, aufliegend,
mit starken Augenträgern: die Blätter lang, breit
und spitz.

255. Der braunrothe Winterapfel. Fig. 255.

Vortrefflich wie zum frischen Genuß, so auch für
die Oekonomie. Seine Größe ist oft sehr ansehnlich,
bis 3 Zoll und drüber breit und 21/2 Zoll hoch. Seine
stärkste Wölbung ist in der Mitte der Frucht, von da sie
sich gegen den Stiel breit und platt zurundet, gegen die
Blume aber etwas abnimmt und diese obere Wölbung
schmäler und kleiner ist. -- Die Blume sitzt bey sol-
chen Exemplaren, die oben Höcker haben, enge und ein-
gezwängt, bey regulärern aber in einer geräumigen,
doch tiefen Einsenkung. Jene verbreiten sich oft in fla-
chen Erhöhungen über die Fläche der Frucht: gehen aber
nie über die Stielwölbung, und gehört also die Sorte
nicht in die VI. Classe. Der Stiel ist gewöhnlich kurz
und stehet in einer tiefen, mit Rost bekleideten Höhle. --
Die Schale ist dunkel und braunroth, zumal auf der
Sonnenseite, auf der andern aber ist die Farbe trüb-
blaßroth: bey beschatteten Früchten zeigt sich allda etwas
von der gelblichgrünen Grundfarbe. Die Puncte sind

C. Winter-Aepfel. Taf. 13.
roſenrothen Adern durchzogen, aber ohne alles Gewürz.
Hingegen gibt er einen vortrefflichen Wein, der faſt wie
der von der Champagner Weinbirn müßiret.

Der Baum wird anſehnlich groß, dauerhaft und
fruchtbar, als ein teutſches Gewächs, und trägt faſt alle
Jahre. Seine Sommertriebe ſind grünlichbraun,
wollig, ſtark punctirt: die Augen groß, aufliegend,
mit ſtarken Augenträgern: die Blätter lang, breit
und ſpitz.

255. Der braunrothe Winterapfel. Fig. 255.

Vortrefflich wie zum friſchen Genuß, ſo auch für
die Oekonomie. Seine Größe iſt oft ſehr anſehnlich,
bis 3 Zoll und drüber breit und 2½ Zoll hoch. Seine
ſtärkſte Wölbung iſt in der Mitte der Frucht, von da ſie
ſich gegen den Stiel breit und platt zurundet, gegen die
Blume aber etwas abnimmt und dieſe obere Wölbung
ſchmäler und kleiner iſt. — Die Blume ſitzt bey ſol-
chen Exemplaren, die oben Höcker haben, enge und ein-
gezwängt, bey regulärern aber in einer geräumigen,
doch tiefen Einſenkung. Jene verbreiten ſich oft in fla-
chen Erhöhungen über die Fläche der Frucht: gehen aber
nie über die Stielwölbung, und gehört alſo die Sorte
nicht in die VI. Claſſe. Der Stiel iſt gewöhnlich kurz
und ſtehet in einer tiefen, mit Roſt bekleideten Höhle. —
Die Schale iſt dunkel und braunroth, zumal auf der
Sonnenſeite, auf der andern aber iſt die Farbe trüb-
blaßroth: bey beſchatteten Früchten zeigt ſich allda etwas
von der gelblichgrünen Grundfarbe. Die Puncte ſind

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[331/0379] C. Winter-Aepfel. Taf. 13. roſenrothen Adern durchzogen, aber ohne alles Gewürz. Hingegen gibt er einen vortrefflichen Wein, der faſt wie der von der Champagner Weinbirn müßiret. Der Baum wird anſehnlich groß, dauerhaft und fruchtbar, als ein teutſches Gewächs, und trägt faſt alle Jahre. Seine Sommertriebe ſind grünlichbraun, wollig, ſtark punctirt: die Augen groß, aufliegend, mit ſtarken Augenträgern: die Blätter lang, breit und ſpitz. 255. Der braunrothe Winterapfel. Fig. 255. Vortrefflich wie zum friſchen Genuß, ſo auch für die Oekonomie. Seine Größe iſt oft ſehr anſehnlich, bis 3 Zoll und drüber breit und 2½ Zoll hoch. Seine ſtärkſte Wölbung iſt in der Mitte der Frucht, von da ſie ſich gegen den Stiel breit und platt zurundet, gegen die Blume aber etwas abnimmt und dieſe obere Wölbung ſchmäler und kleiner iſt. — Die Blume ſitzt bey ſol- chen Exemplaren, die oben Höcker haben, enge und ein- gezwängt, bey regulärern aber in einer geräumigen, doch tiefen Einſenkung. Jene verbreiten ſich oft in fla- chen Erhöhungen über die Fläche der Frucht: gehen aber nie über die Stielwölbung, und gehört alſo die Sorte nicht in die VI. Claſſe. Der Stiel iſt gewöhnlich kurz und ſtehet in einer tiefen, mit Roſt bekleideten Höhle. — Die Schale iſt dunkel und braunroth, zumal auf der Sonnenſeite, auf der andern aber iſt die Farbe trüb- blaßroth: bey beſchatteten Früchten zeigt ſich allda etwas von der gelblichgrünen Grundfarbe. Die Puncte ſind

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/379>, abgerufen am 22.11.2024.