ist weiß, voll Saft, schmelzend und von einem zucker- haften, erhabenen, stärkenden Geschmack. Das Kern- haus ist mit einigem Sand umgeben, der aber der Zunge nicht beschwerlich ist: hat schwarzbraune, dicke, gesunde Kerne, ob es gleich enge ist. -- Die Frucht zeitiget Ende Septembers, und hält sich 4 Wochen.
Der Baum macht einen ziemlich starken Stamm, lange und starke Aeste: mittelmäßig lange und starke, wolligte Sommerschosse, die hellbraun, und hin und wieder mit grauen Puncten besetzet sind. Das Blatt ist länglich, hellgrün, enge und fein gezähnt: das Auge rund, spitz, schwarzbraun, stark abstehend, auf vorstehenden Augenträgern.
18. Die graue Butterbirne. Beurre gris. Fig. 18.
Dieses ist eine unserer bekanntesten, ältesten und be- liebtesten Tafelbirnen, und die butterhafteste und vollsaf- tigste unter allen. Jedoch setzet der feine Gaume den gewöhnlichen hohen Werth wegen Mangel des Gewürzes nicht auf sie. Besonders ist sie auf Lage, Witterung und Boden sehr empfindlich. Im nassen, kalten Bo- den und bey regenhaften Sommern wird sie oft wirklich ungeschmack, grasig und widrig. Außerdem aber ist sie immer sehr schätzbar. -- Sie ist ansehnlich groß: jedoch sehr verschieden in ihrer Größe. An Zwergbäumen wird sie oft wie eine Pfundbirne. An Hochstämmen aber ist sie, wie gewöhnlich, beträchtlich kleiner, und in ihrer Vollkommenheit 3 Zoll lang und 21/2 Zoll dick. Ihre Form ist auch sehr verschieden. Ihre Hauptform ist
I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 15.
iſt weiß, voll Saft, ſchmelzend und von einem zucker- haften, erhabenen, ſtärkenden Geſchmack. Das Kern- haus iſt mit einigem Sand umgeben, der aber der Zunge nicht beſchwerlich iſt: hat ſchwarzbraune, dicke, geſunde Kerne, ob es gleich enge iſt. — Die Frucht zeitiget Ende Septembers, und hält ſich 4 Wochen.
Der Baum macht einen ziemlich ſtarken Stamm, lange und ſtarke Aeſte: mittelmäßig lange und ſtarke, wolligte Sommerſchoſſe, die hellbraun, und hin und wieder mit grauen Puncten beſetzet ſind. Das Blatt iſt länglich, hellgrün, enge und fein gezähnt: das Auge rund, ſpitz, ſchwarzbraun, ſtark abſtehend, auf vorſtehenden Augenträgern.
18. Die graue Butterbirne. Beurré gris. Fig. 18.
Dieſes iſt eine unſerer bekannteſten, älteſten und be- liebteſten Tafelbirnen, und die butterhafteſte und vollſaf- tigſte unter allen. Jedoch ſetzet der feine Gaume den gewöhnlichen hohen Werth wegen Mangel des Gewürzes nicht auf ſie. Beſonders iſt ſie auf Lage, Witterung und Boden ſehr empfindlich. Im naſſen, kalten Bo- den und bey regenhaften Sommern wird ſie oft wirklich ungeſchmack, graſig und widrig. Außerdem aber iſt ſie immer ſehr ſchätzbar. — Sie iſt anſehnlich groß: jedoch ſehr verſchieden in ihrer Größe. An Zwergbäumen wird ſie oft wie eine Pfundbirne. An Hochſtämmen aber iſt ſie, wie gewöhnlich, beträchtlich kleiner, und in ihrer Vollkommenheit 3 Zoll lang und 2½ Zoll dick. Ihre Form iſt auch ſehr verſchieden. Ihre Hauptform iſt
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I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 15.
iſt weiß, voll Saft, ſchmelzend und von einem zucker-
haften, erhabenen, ſtärkenden Geſchmack. Das Kern-
haus iſt mit einigem Sand umgeben, der aber der
Zunge nicht beſchwerlich iſt: hat ſchwarzbraune, dicke,
geſunde Kerne, ob es gleich enge iſt. — Die Frucht
zeitiget Ende Septembers, und hält ſich 4 Wochen.
Der Baum macht einen ziemlich ſtarken Stamm,
lange und ſtarke Aeſte: mittelmäßig lange und ſtarke,
wolligte Sommerſchoſſe, die hellbraun, und hin
und wieder mit grauen Puncten beſetzet ſind. Das
Blatt iſt länglich, hellgrün, enge und fein gezähnt:
das Auge rund, ſpitz, ſchwarzbraun, ſtark abſtehend,
auf vorſtehenden Augenträgern.
18. Die graue Butterbirne. Beurré gris.
Fig. 18.
Dieſes iſt eine unſerer bekannteſten, älteſten und be-
liebteſten Tafelbirnen, und die butterhafteſte und vollſaf-
tigſte unter allen. Jedoch ſetzet der feine Gaume den
gewöhnlichen hohen Werth wegen Mangel des Gewürzes
nicht auf ſie. Beſonders iſt ſie auf Lage, Witterung
und Boden ſehr empfindlich. Im naſſen, kalten Bo-
den und bey regenhaften Sommern wird ſie oft wirklich
ungeſchmack, graſig und widrig. Außerdem aber iſt ſie
immer ſehr ſchätzbar. — Sie iſt anſehnlich groß: jedoch
ſehr verſchieden in ihrer Größe. An Zwergbäumen wird
ſie oft wie eine Pfundbirne. An Hochſtämmen aber iſt
ſie, wie gewöhnlich, beträchtlich kleiner, und in ihrer
Vollkommenheit 3 Zoll lang und 2½ Zoll dick. Ihre
Form iſt auch ſehr verſchieden. Ihre Hauptform iſt
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/456>, abgerufen am 22.11.2024.
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