ist dick und sändig, von Farbe bey der Reife grünlichgelb, und wenn sie lange liegt, schmutzig gelb. Auf der Son- nenseite hat sie bisweilen, jedoch selten, einen Anflug von Röthe, und ist übrigens mit sehr vielen ganz feinen grauen Pünctchen besäet. -- Das Fleisch ist stark gelblich, voll zuckerhaften Saftes, schmelzend, und hat einen eigenen erhabenen Geschmack und feinen Parfüm. Das Kernhaus ist enge und hat lange, spitze Kerne. -- Die Frucht wird lagerreif im Januar, und dauret bis März und April, da sie nach einander eßbar werden.
Der Baum wird groß und sehr fruchtbar, fängt aber jedoch spät zu tragen an. Er erfordert eine gedeckte Lage von Abend gegen die Herbststürme, die sich gerne vor und nach Michaelis einfinden, weil diese Birnen nicht nur schwer sind, sondern auch überhaupt gern fal- len. Bey schlechten und ungünstigen Jahrgängen wer- den sie knorzig und schlecht. Die Sommertriebe sind lang, gelbbraun, und an der Sonnenseite röthlich, und übrigens fein punctirt: die Augen rundlich, ab- stehend, braun, und haben breite, platte Augenträger. Das Blatt ist groß, oval, mit einer langen, unter sich gebogenen Spitze, glänzend und schön grün, stumpf und seicht gezähnt.
43. Die Amadott. Amadotte. Fig. 43.
Eine mittelmäßig große, oft wirklich große, sehr köstliche Birn, von 21/2 Zoll Länge und 21/4 Zoll Breite vom Hochstamm. Ihre Form ist rundlich und fast Ber- gamottähnlich, jedoch mit einer verlängerten stumpfen
I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 17.
iſt dick und ſändig, von Farbe bey der Reife grünlichgelb, und wenn ſie lange liegt, ſchmutzig gelb. Auf der Son- nenſeite hat ſie bisweilen, jedoch ſelten, einen Anflug von Röthe, und iſt übrigens mit ſehr vielen ganz feinen grauen Pünctchen beſäet. — Das Fleiſch iſt ſtark gelblich, voll zuckerhaften Saftes, ſchmelzend, und hat einen eigenen erhabenen Geſchmack und feinen Parfüm. Das Kernhaus iſt enge und hat lange, ſpitze Kerne. — Die Frucht wird lagerreif im Januar, und dauret bis März und April, da ſie nach einander eßbar werden.
Der Baum wird groß und ſehr fruchtbar, fängt aber jedoch ſpät zu tragen an. Er erfordert eine gedeckte Lage von Abend gegen die Herbſtſtürme, die ſich gerne vor und nach Michaelis einfinden, weil dieſe Birnen nicht nur ſchwer ſind, ſondern auch überhaupt gern fal- len. Bey ſchlechten und ungünſtigen Jahrgängen wer- den ſie knorzig und ſchlecht. Die Sommertriebe ſind lang, gelbbraun, und an der Sonnenſeite röthlich, und übrigens fein punctirt: die Augen rundlich, ab- ſtehend, braun, und haben breite, platte Augenträger. Das Blatt iſt groß, oval, mit einer langen, unter ſich gebogenen Spitze, glänzend und ſchön grün, ſtumpf und ſeicht gezähnt.
43. Die Amadott. Amadotte. Fig. 43.
Eine mittelmäßig große, oft wirklich große, ſehr köſtliche Birn, von 2½ Zoll Länge und 2¼ Zoll Breite vom Hochſtamm. Ihre Form iſt rundlich und faſt Ber- gamottähnlich, jedoch mit einer verlängerten ſtumpfen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0486"n="438"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">I</hi>. <hirendition="#g">Claſſe</hi>, <hirendition="#g">Butterbirnen</hi>. Taf. 17.</fw><lb/>
iſt dick und ſändig, von Farbe bey der Reife grünlichgelb,<lb/>
und wenn ſie lange liegt, ſchmutzig gelb. Auf der Son-<lb/>
nenſeite hat ſie bisweilen, jedoch ſelten, einen Anflug<lb/>
von Röthe, und iſt übrigens mit ſehr vielen ganz feinen<lb/>
grauen Pünctchen beſäet. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt ſtark<lb/>
gelblich, voll zuckerhaften Saftes, ſchmelzend, und hat<lb/>
einen eigenen erhabenen Geſchmack und feinen Parfüm.<lb/>
Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt enge und hat lange, ſpitze Kerne. —<lb/>
Die Frucht wird <hirendition="#g">lagerreif</hi> im Januar, und dauret<lb/>
bis März und April, da ſie nach einander eßbar werden.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wird groß und ſehr fruchtbar, fängt<lb/>
aber jedoch ſpät zu tragen an. Er erfordert eine gedeckte<lb/>
Lage von Abend gegen die Herbſtſtürme, die ſich gerne<lb/>
vor und nach Michaelis einfinden, weil dieſe Birnen<lb/>
nicht nur ſchwer ſind, ſondern auch überhaupt gern fal-<lb/>
len. Bey ſchlechten und ungünſtigen Jahrgängen wer-<lb/>
den ſie knorzig und ſchlecht. Die <hirendition="#g">Sommertriebe</hi><lb/>ſind lang, gelbbraun, und an der Sonnenſeite röthlich,<lb/>
und übrigens fein punctirt: die <hirendition="#g">Augen</hi> rundlich, ab-<lb/>ſtehend, braun, und haben breite, platte Augenträger.<lb/>
Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt groß, oval, mit einer langen, unter<lb/>ſich gebogenen Spitze, glänzend und ſchön grün, ſtumpf<lb/>
und ſeicht gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>43. <hirendition="#g">Die Amadott</hi>. <hirendition="#aq">Amadotte</hi>. Fig. 43.</head><lb/><p>Eine mittelmäßig große, oft wirklich große, ſehr<lb/>
köſtliche Birn, von 2½ Zoll Länge und 2¼ Zoll Breite<lb/>
vom Hochſtamm. Ihre Form iſt rundlich und faſt Ber-<lb/>
gamottähnlich, jedoch mit einer verlängerten ſtumpfen<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[438/0486]
I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 17.
iſt dick und ſändig, von Farbe bey der Reife grünlichgelb,
und wenn ſie lange liegt, ſchmutzig gelb. Auf der Son-
nenſeite hat ſie bisweilen, jedoch ſelten, einen Anflug
von Röthe, und iſt übrigens mit ſehr vielen ganz feinen
grauen Pünctchen beſäet. — Das Fleiſch iſt ſtark
gelblich, voll zuckerhaften Saftes, ſchmelzend, und hat
einen eigenen erhabenen Geſchmack und feinen Parfüm.
Das Kernhaus iſt enge und hat lange, ſpitze Kerne. —
Die Frucht wird lagerreif im Januar, und dauret
bis März und April, da ſie nach einander eßbar werden.
Der Baum wird groß und ſehr fruchtbar, fängt
aber jedoch ſpät zu tragen an. Er erfordert eine gedeckte
Lage von Abend gegen die Herbſtſtürme, die ſich gerne
vor und nach Michaelis einfinden, weil dieſe Birnen
nicht nur ſchwer ſind, ſondern auch überhaupt gern fal-
len. Bey ſchlechten und ungünſtigen Jahrgängen wer-
den ſie knorzig und ſchlecht. Die Sommertriebe
ſind lang, gelbbraun, und an der Sonnenſeite röthlich,
und übrigens fein punctirt: die Augen rundlich, ab-
ſtehend, braun, und haben breite, platte Augenträger.
Das Blatt iſt groß, oval, mit einer langen, unter
ſich gebogenen Spitze, glänzend und ſchön grün, ſtumpf
und ſeicht gezähnt.
43. Die Amadott. Amadotte. Fig. 43.
Eine mittelmäßig große, oft wirklich große, ſehr
köſtliche Birn, von 2½ Zoll Länge und 2¼ Zoll Breite
vom Hochſtamm. Ihre Form iſt rundlich und faſt Ber-
gamottähnlich, jedoch mit einer verlängerten ſtumpfen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/486>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.