Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

A. Sommerbirnen. Taf. 17.
rade, bräunlichgrün, und haben kleine, röthliche, zer-
streute Puncte. Die Augen sind kurz, spitz, schwarz-
schuppig, und haben hohe Augenträger. Das Blatt
ist groß, lang, schön grün, fein und scharf gezähnt.

51. Die Metzer-Frühbirne. Fig. 51.

Eine ansehnliche, sehr gute Sommerbirne, von
3 Zoll Länge und gegen 2 Zoll Breite. Gegen die Blu-
me gleicht sie einer Eyerbirne, aber gegen den Stiel läuft
sie länglich zu, mit einer etwas stumpfen Spitze. Man
findet aber selten eine, die nicht krumm gewachsen wäre. --
Die Blume stehet etwas erhöhet und hat Fleischperlen
um sich, wie eine Eyerbirne. Der Stiel, der ziem-
lich lang und stark ist, und 11/4 Zoll mißt, und gewöhn-
lich sichelkrumm ist, stehet in einer kleinen Höhle, oder
hat einen Ueberwuchs von Fleisch. -- Die zarte Schale
ist blaßgelb, und auf der Sonnenseite braunroth gestreift,
andere sind durch lauter rothe Puncte geschminkt: ganz
beschattete Früchte aber sind durchaus grünlichgelb. --
Das Fleisch ist sehr zart, ohne allen Sand, voll Saft,
und könnte auch unter den Butterbirnen stehen: von einem
angenehm säuerlichsüßen, erfrischenden Geschmack, und
einem recht feinen Parfüm. -- Die Frucht zeitiget
im letzten Drittel des Julius, bisweilen Anfang Augusts,
und hält sich gegen 3 Wochen, und wenn man sie nicht
am Baum völlig zeitig werden lässet, noch länger.

Der Baum wird groß und sehr fruchtbar, und
gedeihet auch in rauen Gegenden: Seine Sommer-
schosse sind lang, stark, etwas wollig, braunroth und

29

A. Sommerbirnen. Taf. 17.
rade, bräunlichgrün, und haben kleine, röthliche, zer-
ſtreute Puncte. Die Augen ſind kurz, ſpitz, ſchwarz-
ſchuppig, und haben hohe Augenträger. Das Blatt
iſt groß, lang, ſchön grün, fein und ſcharf gezähnt.

51. Die Metzer-Frühbirne. Fig. 51.

Eine anſehnliche, ſehr gute Sommerbirne, von
3 Zoll Länge und gegen 2 Zoll Breite. Gegen die Blu-
me gleicht ſie einer Eyerbirne, aber gegen den Stiel läuft
ſie länglich zu, mit einer etwas ſtumpfen Spitze. Man
findet aber ſelten eine, die nicht krumm gewachſen wäre. —
Die Blume ſtehet etwas erhöhet und hat Fleiſchperlen
um ſich, wie eine Eyerbirne. Der Stiel, der ziem-
lich lang und ſtark iſt, und 1¼ Zoll mißt, und gewöhn-
lich ſichelkrumm iſt, ſtehet in einer kleinen Höhle, oder
hat einen Ueberwuchs von Fleiſch. — Die zarte Schale
iſt blaßgelb, und auf der Sonnenſeite braunroth geſtreift,
andere ſind durch lauter rothe Puncte geſchminkt: ganz
beſchattete Früchte aber ſind durchaus grünlichgelb. —
Das Fleiſch iſt ſehr zart, ohne allen Sand, voll Saft,
und könnte auch unter den Butterbirnen ſtehen: von einem
angenehm ſäuerlichſüßen, erfriſchenden Geſchmack, und
einem recht feinen Parfüm. — Die Frucht zeitiget
im letzten Drittel des Julius, bisweilen Anfang Auguſts,
und hält ſich gegen 3 Wochen, und wenn man ſie nicht
am Baum völlig zeitig werden läſſet, noch länger.

Der Baum wird groß und ſehr fruchtbar, und
gedeihet auch in rauen Gegenden: Seine Sommer-
ſchoſſe ſind lang, ſtark, etwas wollig, braunroth und

29
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0497" n="449"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">A</hi>. <hi rendition="#g">Sommerbirnen</hi>. Taf. 17.</fw><lb/>
rade, bräunlichgrün, und haben kleine, röthliche, zer-<lb/>
&#x017F;treute Puncte. Die <hi rendition="#g">Augen</hi> &#x017F;ind kurz, &#x017F;pitz, &#x017F;chwarz-<lb/>
&#x017F;chuppig, und haben hohe Augenträger. Das <hi rendition="#g">Blatt</hi><lb/>
i&#x017F;t groß, lang, &#x017F;chön grün, fein und &#x017F;charf gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>51. <hi rendition="#g">Die Metzer</hi>-<hi rendition="#g">Frühbirne</hi>. Fig. 51.</head><lb/>
                <p>Eine an&#x017F;ehnliche, &#x017F;ehr gute Sommerbirne, von<lb/>
3 Zoll Länge und gegen 2 Zoll Breite. Gegen die Blu-<lb/>
me gleicht &#x017F;ie einer Eyerbirne, aber gegen den Stiel läuft<lb/>
&#x017F;ie länglich zu, mit einer etwas &#x017F;tumpfen Spitze. Man<lb/>
findet aber &#x017F;elten eine, die nicht krumm gewach&#x017F;en wäre. &#x2014;<lb/>
Die <hi rendition="#g">Blume</hi> &#x017F;tehet etwas erhöhet und hat Flei&#x017F;chperlen<lb/>
um &#x017F;ich, wie eine Eyerbirne. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi>, der ziem-<lb/>
lich lang und &#x017F;tark i&#x017F;t, und 1¼ Zoll mißt, und gewöhn-<lb/>
lich &#x017F;ichelkrumm i&#x017F;t, &#x017F;tehet in einer kleinen Höhle, oder<lb/>
hat einen Ueberwuchs von Flei&#x017F;ch. &#x2014; Die zarte <hi rendition="#g">Schale</hi><lb/>
i&#x017F;t blaßgelb, und auf der Sonnen&#x017F;eite braunroth ge&#x017F;treift,<lb/>
andere &#x017F;ind durch lauter rothe Puncte ge&#x017F;chminkt: ganz<lb/>
be&#x017F;chattete Früchte aber &#x017F;ind durchaus grünlichgelb. &#x2014;<lb/>
Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t &#x017F;ehr zart, ohne allen Sand, voll Saft,<lb/>
und könnte auch unter den Butterbirnen &#x017F;tehen: von einem<lb/>
angenehm &#x017F;äuerlich&#x017F;üßen, erfri&#x017F;chenden Ge&#x017F;chmack, und<lb/>
einem recht feinen Parfüm. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">zeitiget</hi><lb/>
im letzten Drittel des Julius, bisweilen Anfang Augu&#x017F;ts,<lb/>
und hält &#x017F;ich gegen 3 Wochen, und wenn man &#x017F;ie nicht<lb/>
am Baum völlig zeitig werden lä&#x017F;&#x017F;et, noch länger.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird groß und &#x017F;ehr fruchtbar, und<lb/>
gedeihet auch in rauen Gegenden: Seine <hi rendition="#g">Sommer</hi>-<lb/><hi rendition="#g">&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e</hi> &#x017F;ind lang, &#x017F;tark, etwas wollig, braunroth und<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">29</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[449/0497] A. Sommerbirnen. Taf. 17. rade, bräunlichgrün, und haben kleine, röthliche, zer- ſtreute Puncte. Die Augen ſind kurz, ſpitz, ſchwarz- ſchuppig, und haben hohe Augenträger. Das Blatt iſt groß, lang, ſchön grün, fein und ſcharf gezähnt. 51. Die Metzer-Frühbirne. Fig. 51. Eine anſehnliche, ſehr gute Sommerbirne, von 3 Zoll Länge und gegen 2 Zoll Breite. Gegen die Blu- me gleicht ſie einer Eyerbirne, aber gegen den Stiel läuft ſie länglich zu, mit einer etwas ſtumpfen Spitze. Man findet aber ſelten eine, die nicht krumm gewachſen wäre. — Die Blume ſtehet etwas erhöhet und hat Fleiſchperlen um ſich, wie eine Eyerbirne. Der Stiel, der ziem- lich lang und ſtark iſt, und 1¼ Zoll mißt, und gewöhn- lich ſichelkrumm iſt, ſtehet in einer kleinen Höhle, oder hat einen Ueberwuchs von Fleiſch. — Die zarte Schale iſt blaßgelb, und auf der Sonnenſeite braunroth geſtreift, andere ſind durch lauter rothe Puncte geſchminkt: ganz beſchattete Früchte aber ſind durchaus grünlichgelb. — Das Fleiſch iſt ſehr zart, ohne allen Sand, voll Saft, und könnte auch unter den Butterbirnen ſtehen: von einem angenehm ſäuerlichſüßen, erfriſchenden Geſchmack, und einem recht feinen Parfüm. — Die Frucht zeitiget im letzten Drittel des Julius, bisweilen Anfang Auguſts, und hält ſich gegen 3 Wochen, und wenn man ſie nicht am Baum völlig zeitig werden läſſet, noch länger. Der Baum wird groß und ſehr fruchtbar, und gedeihet auch in rauen Gegenden: Seine Sommer- ſchoſſe ſind lang, ſtark, etwas wollig, braunroth und 29

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/497
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/497>, abgerufen am 22.11.2024.