Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Classe, zarte, saftige Birnen. Taf. 17.
62. Die runde Mouille bouche. Die Durst-
stillende Birn. Mouille bouche ronde. Coule
Soif.
Fig. 62.

Diese Birne hat mit der vorbeschriebenen ziemlich
ähnliche Gestalt, ist rundlich, dickbauchig, mit einer
kurzen Spitze, und mißt 2 Zoll 3 Linien in die Länge,
und 2 Zoll 2 Linien in die Dicke. Ihre gröste Wölbung
fällt in die Mitte, von da sie sich gegen die Blume hoch
zuwölbet; gegen den Stiel gehet diese Wölbung auch
Anfangs eben so fort, und macht denn eine Einbiegung
kurz ober dem Stiel, und bildet denn eine kurze, etwas
stumpfe Spitze. -- Die Blume ist groß und offen,
und befindet sich in einer kleinen und engen Vertiefung,
die bisweilen kleine Erhöhungen um sich hat. Der Stiel
ist stark, einen guten Zoll lang, und scheint hineingesteckt
zu seyn. -- Die Schale ist dünne, hellgelb, auf der
Sonnenseite roth angelaufen, und mit vielen kleinen
Puncten bestreuet, die im Gelben grün, und im Rothen
grüngelb sind. Manche haben auch um die Blume große
lederfarbene Flecken. -- Das Fleisch ist ganz weiß,
sehr zart und saftig, fast schmelzend, und von einem an-
genehmen, süßen und stärkenden Geschmack. -- Die
Frucht zeitigt Ende Augusts, und hält sich gegen
3 Wochen.

Der Baum ist mittelmäßig stark, und macht eine
mehr runde, als hohe Krone: starke, braungelbe und
grau punctirte Sommertriebe: ein eyförmiges, dun-
kelgrünes, und am Rande ausgebogtes Blatt: und
sp[i]tze, runde, abstehende, gelb und rothbraune Augen,
auf hohen Trägern.

II. Claſſe, zarte, ſaftige Birnen. Taf. 17.
62. Die runde Mouille bouche. Die Durſt-
ſtillende Birn. Mouille bouche ronde. Coule
Soif.
Fig. 62.

Dieſe Birne hat mit der vorbeſchriebenen ziemlich
ähnliche Geſtalt, iſt rundlich, dickbauchig, mit einer
kurzen Spitze, und mißt 2 Zoll 3 Linien in die Länge,
und 2 Zoll 2 Linien in die Dicke. Ihre gröſte Wölbung
fällt in die Mitte, von da ſie ſich gegen die Blume hoch
zuwölbet; gegen den Stiel gehet dieſe Wölbung auch
Anfangs eben ſo fort, und macht denn eine Einbiegung
kurz ober dem Stiel, und bildet denn eine kurze, etwas
ſtumpfe Spitze. — Die Blume iſt groß und offen,
und befindet ſich in einer kleinen und engen Vertiefung,
die bisweilen kleine Erhöhungen um ſich hat. Der Stiel
iſt ſtark, einen guten Zoll lang, und ſcheint hineingeſteckt
zu ſeyn. — Die Schale iſt dünne, hellgelb, auf der
Sonnenſeite roth angelaufen, und mit vielen kleinen
Puncten beſtreuet, die im Gelben grün, und im Rothen
grüngelb ſind. Manche haben auch um die Blume große
lederfarbene Flecken. — Das Fleiſch iſt ganz weiß,
ſehr zart und ſaftig, faſt ſchmelzend, und von einem an-
genehmen, ſüßen und ſtärkenden Geſchmack. — Die
Frucht zeitigt Ende Auguſts, und hält ſich gegen
3 Wochen.

Der Baum iſt mittelmäßig ſtark, und macht eine
mehr runde, als hohe Krone: ſtarke, braungelbe und
grau punctirte Sommertriebe: ein eyförmiges, dun-
kelgrünes, und am Rande ausgebogtes Blatt: und
ſp[i]tze, runde, abſtehende, gelb und rothbraune Augen,
auf hohen Trägern.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0508" n="460"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">II</hi>. <hi rendition="#g">Cla&#x017F;&#x017F;e</hi>, <hi rendition="#g">zarte</hi>, <hi rendition="#g">&#x017F;aftige Birnen</hi>. Taf. 17.</fw><lb/>
              <div n="5">
                <head>62. <hi rendition="#g">Die runde Mouille bouche</hi>. <hi rendition="#g">Die Dur&#x017F;t</hi>-<lb/><hi rendition="#g">&#x017F;tillende Birn</hi>. <hi rendition="#aq">Mouille bouche ronde. Coule<lb/>
Soif.</hi> Fig. 62.</head><lb/>
                <p>Die&#x017F;e Birne hat mit der vorbe&#x017F;chriebenen ziemlich<lb/>
ähnliche Ge&#x017F;talt, i&#x017F;t rundlich, dickbauchig, mit einer<lb/>
kurzen Spitze, und mißt 2 Zoll 3 Linien in die Länge,<lb/>
und 2 Zoll 2 Linien in die Dicke. Ihre grö&#x017F;te Wölbung<lb/>
fällt in die Mitte, von da &#x017F;ie &#x017F;ich gegen die Blume hoch<lb/>
zuwölbet; gegen den Stiel gehet die&#x017F;e Wölbung auch<lb/>
Anfangs eben &#x017F;o fort, und macht denn eine Einbiegung<lb/>
kurz ober dem Stiel, und bildet denn eine kurze, etwas<lb/>
&#x017F;tumpfe Spitze. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Blume</hi> i&#x017F;t groß und offen,<lb/>
und befindet &#x017F;ich in einer kleinen und engen Vertiefung,<lb/>
die bisweilen kleine Erhöhungen um &#x017F;ich hat. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi><lb/>
i&#x017F;t &#x017F;tark, einen guten Zoll lang, und &#x017F;cheint hineinge&#x017F;teckt<lb/>
zu &#x017F;eyn. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t dünne, hellgelb, auf der<lb/>
Sonnen&#x017F;eite roth angelaufen, und mit vielen kleinen<lb/>
Puncten be&#x017F;treuet, die im Gelben grün, und im Rothen<lb/>
grüngelb &#x017F;ind. Manche haben auch um die Blume große<lb/>
lederfarbene Flecken. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t ganz weiß,<lb/>
&#x017F;ehr zart und &#x017F;aftig, fa&#x017F;t &#x017F;chmelzend, und von einem an-<lb/>
genehmen, &#x017F;üßen und &#x017F;tärkenden Ge&#x017F;chmack. &#x2014; Die<lb/>
Frucht <hi rendition="#g">zeitigt</hi> Ende Augu&#x017F;ts, und hält &#x017F;ich gegen<lb/>
3 Wochen.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> i&#x017F;t mittelmäßig &#x017F;tark, und macht eine<lb/>
mehr runde, als hohe Krone: &#x017F;tarke, braungelbe und<lb/>
grau punctirte <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi>: ein eyförmiges, dun-<lb/>
kelgrünes, und am Rande ausgebogtes <hi rendition="#g">Blatt</hi>: und<lb/>
&#x017F;p<supplied>i</supplied>tze, runde, ab&#x017F;tehende, gelb und rothbraune <hi rendition="#g">Augen</hi>,<lb/>
auf hohen Trägern.</p>
              </div><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[460/0508] II. Claſſe, zarte, ſaftige Birnen. Taf. 17. 62. Die runde Mouille bouche. Die Durſt- ſtillende Birn. Mouille bouche ronde. Coule Soif. Fig. 62. Dieſe Birne hat mit der vorbeſchriebenen ziemlich ähnliche Geſtalt, iſt rundlich, dickbauchig, mit einer kurzen Spitze, und mißt 2 Zoll 3 Linien in die Länge, und 2 Zoll 2 Linien in die Dicke. Ihre gröſte Wölbung fällt in die Mitte, von da ſie ſich gegen die Blume hoch zuwölbet; gegen den Stiel gehet dieſe Wölbung auch Anfangs eben ſo fort, und macht denn eine Einbiegung kurz ober dem Stiel, und bildet denn eine kurze, etwas ſtumpfe Spitze. — Die Blume iſt groß und offen, und befindet ſich in einer kleinen und engen Vertiefung, die bisweilen kleine Erhöhungen um ſich hat. Der Stiel iſt ſtark, einen guten Zoll lang, und ſcheint hineingeſteckt zu ſeyn. — Die Schale iſt dünne, hellgelb, auf der Sonnenſeite roth angelaufen, und mit vielen kleinen Puncten beſtreuet, die im Gelben grün, und im Rothen grüngelb ſind. Manche haben auch um die Blume große lederfarbene Flecken. — Das Fleiſch iſt ganz weiß, ſehr zart und ſaftig, faſt ſchmelzend, und von einem an- genehmen, ſüßen und ſtärkenden Geſchmack. — Die Frucht zeitigt Ende Auguſts, und hält ſich gegen 3 Wochen. Der Baum iſt mittelmäßig ſtark, und macht eine mehr runde, als hohe Krone: ſtarke, braungelbe und grau punctirte Sommertriebe: ein eyförmiges, dun- kelgrünes, und am Rande ausgebogtes Blatt: und ſpitze, runde, abſtehende, gelb und rothbraune Augen, auf hohen Trägern.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/508
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/508>, abgerufen am 28.11.2024.