Der Baum treibt stark und macht einen schönen Wuchs. Die Sommertriebe sind stark, gerade, durchaus braun, fein wollig und mit röthlichen, läng- lichen Puncten bestreuet: Die Augen groß, breit, kurz und spitz, braun und anliegend: das Blatt lang, schmal, mit einer sehr langen Spitze, sehr dunkelgrün, ungezähnt.
76. Die Flaschen-Kürbisbirne. Calebasse. Fig. 76.
Eine sonderbar gestaltete gute Birne, die in der Länge auf 31/2 Zoll mißt, an ihrer dicksten Wölbung aber in die Breite 21/2 Zoll. Ihre Form ist eigentlich kegel- artig. Ihr Bauch ist 2/3 der Länge nach der Blume zu, wohin sie sich zirkelförmig zurundet. Unter dem Bauch macht sie schnell eine tiefe Einbiegung, und läuft dann mit einer dünnen, stumpfen Spitze aus, die den Stiel überwächst, und denselben ganz schief stehend macht. -- Die kleine Blume ist wenig eingesenkt, so wie auch der 11/4 Zoll lange Stiel. -- Die Schale wird bey der Zeitigung gelb, und zwar wie mattgearbeitetes Gold, oder etwas grau über die Goldfarbe gezogen, wie bey der vergoldeten Butterbirn. Dabey hat sie viele subtile bräunliche Puncte und kleine schwärzliche Eisenflecken. -- Das Fleisch ist zart und saftig, von sehr angenehmen Geschmack. -- Die Frucht zeitiget im October.
Der Baum macht ein schönes, starkes Gewächs, und trägt häufig, jedoch nicht frühzeitig. Seine Som- merschosse sind lang, stark, an jedem Auge gebogen,
B. Herbſt-Birnen. Taf. 18.
Der Baum treibt ſtark und macht einen ſchönen Wuchs. Die Sommertriebe ſind ſtark, gerade, durchaus braun, fein wollig und mit röthlichen, läng- lichen Puncten beſtreuet: Die Augen groß, breit, kurz und ſpitz, braun und anliegend: das Blatt lang, ſchmal, mit einer ſehr langen Spitze, ſehr dunkelgrün, ungezähnt.
76. Die Flaſchen-Kürbisbirne. Calebasse. Fig. 76.
Eine ſonderbar geſtaltete gute Birne, die in der Länge auf 3½ Zoll mißt, an ihrer dickſten Wölbung aber in die Breite 2½ Zoll. Ihre Form iſt eigentlich kegel- artig. Ihr Bauch iſt ⅔ der Länge nach der Blume zu, wohin ſie ſich zirkelförmig zurundet. Unter dem Bauch macht ſie ſchnell eine tiefe Einbiegung, und läuft dann mit einer dünnen, ſtumpfen Spitze aus, die den Stiel überwächſt, und denſelben ganz ſchief ſtehend macht. — Die kleine Blume iſt wenig eingeſenkt, ſo wie auch der 1¼ Zoll lange Stiel. — Die Schale wird bey der Zeitigung gelb, und zwar wie mattgearbeitetes Gold, oder etwas grau über die Goldfarbe gezogen, wie bey der vergoldeten Butterbirn. Dabey hat ſie viele ſubtile bräunliche Puncte und kleine ſchwärzliche Eiſenflecken. — Das Fleiſch iſt zart und ſaftig, von ſehr angenehmen Geſchmack. — Die Frucht zeitiget im October.
Der Baum macht ein ſchönes, ſtarkes Gewächs, und trägt häufig, jedoch nicht frühzeitig. Seine Som- merſchoſſe ſind lang, ſtark, an jedem Auge gebogen,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><pbfacs="#f0523"n="475"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">B</hi>. <hirendition="#g">Herbſt</hi>-<hirendition="#g">Birnen</hi>. Taf. 18.</fw><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> treibt ſtark und macht einen ſchönen<lb/>
Wuchs. Die <hirendition="#g">Sommertriebe</hi>ſind ſtark, gerade,<lb/>
durchaus braun, fein wollig und mit röthlichen, läng-<lb/>
lichen Puncten beſtreuet: Die <hirendition="#g">Augen</hi> groß, breit, kurz<lb/>
und ſpitz, braun und anliegend: das <hirendition="#g">Blatt</hi> lang,<lb/>ſchmal, mit einer ſehr langen Spitze, ſehr dunkelgrün,<lb/>
ungezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>76. <hirendition="#g">Die Flaſchen</hi>-<hirendition="#g">Kürbisbirne</hi>. <hirendition="#aq">Calebasse.</hi><lb/>
Fig. 76.</head><lb/><p>Eine ſonderbar geſtaltete gute Birne, die in der<lb/>
Länge auf 3½ Zoll mißt, an ihrer dickſten Wölbung aber<lb/>
in die Breite 2½ Zoll. Ihre Form iſt eigentlich kegel-<lb/>
artig. Ihr Bauch iſt ⅔ der Länge nach der Blume zu,<lb/>
wohin ſie ſich zirkelförmig zurundet. Unter dem Bauch<lb/>
macht ſie ſchnell eine tiefe Einbiegung, und läuft dann<lb/>
mit einer dünnen, ſtumpfen Spitze aus, die den Stiel<lb/>
überwächſt, und denſelben ganz ſchief ſtehend macht. —<lb/>
Die kleine <hirendition="#g">Blume</hi> iſt wenig eingeſenkt, ſo wie auch<lb/>
der 1¼ Zoll lange <hirendition="#g">Stiel</hi>. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> wird bey<lb/>
der Zeitigung gelb, und zwar wie mattgearbeitetes Gold,<lb/>
oder etwas grau über die Goldfarbe gezogen, wie bey<lb/>
der vergoldeten Butterbirn. Dabey hat ſie viele ſubtile<lb/>
bräunliche Puncte und kleine ſchwärzliche Eiſenflecken. —<lb/>
Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt zart und ſaftig, von ſehr angenehmen<lb/>
Geſchmack. — Die Frucht <hirendition="#g">zeitiget</hi> im October.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> macht ein ſchönes, ſtarkes Gewächs,<lb/>
und trägt häufig, jedoch nicht frühzeitig. Seine <hirendition="#g">Som</hi>-<lb/><hirendition="#g">merſchoſſe</hi>ſind lang, ſtark, an jedem Auge gebogen,<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[475/0523]
B. Herbſt-Birnen. Taf. 18.
Der Baum treibt ſtark und macht einen ſchönen
Wuchs. Die Sommertriebe ſind ſtark, gerade,
durchaus braun, fein wollig und mit röthlichen, läng-
lichen Puncten beſtreuet: Die Augen groß, breit, kurz
und ſpitz, braun und anliegend: das Blatt lang,
ſchmal, mit einer ſehr langen Spitze, ſehr dunkelgrün,
ungezähnt.
76. Die Flaſchen-Kürbisbirne. Calebasse.
Fig. 76.
Eine ſonderbar geſtaltete gute Birne, die in der
Länge auf 3½ Zoll mißt, an ihrer dickſten Wölbung aber
in die Breite 2½ Zoll. Ihre Form iſt eigentlich kegel-
artig. Ihr Bauch iſt ⅔ der Länge nach der Blume zu,
wohin ſie ſich zirkelförmig zurundet. Unter dem Bauch
macht ſie ſchnell eine tiefe Einbiegung, und läuft dann
mit einer dünnen, ſtumpfen Spitze aus, die den Stiel
überwächſt, und denſelben ganz ſchief ſtehend macht. —
Die kleine Blume iſt wenig eingeſenkt, ſo wie auch
der 1¼ Zoll lange Stiel. — Die Schale wird bey
der Zeitigung gelb, und zwar wie mattgearbeitetes Gold,
oder etwas grau über die Goldfarbe gezogen, wie bey
der vergoldeten Butterbirn. Dabey hat ſie viele ſubtile
bräunliche Puncte und kleine ſchwärzliche Eiſenflecken. —
Das Fleiſch iſt zart und ſaftig, von ſehr angenehmen
Geſchmack. — Die Frucht zeitiget im October.
Der Baum macht ein ſchönes, ſtarkes Gewächs,
und trägt häufig, jedoch nicht frühzeitig. Seine Som-
merſchoſſe ſind lang, ſtark, an jedem Auge gebogen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/523>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.