Deutliche Puncten sind übrigens nicht zu sehen, wohl aber bisweilen schwarze Rostflecken. -- Das Fleisch ist gelblich, körnig, halbbrüchig, aber sich ziemlich auf- lösend, voll Saft und von einem süßen, gewürzhaften Geschmack. Allein der Baum erfordert, wenn seine Früchte delikat werden sollen, einen heißen Spalierstand. Das Kernhaus, das muschelförmig ist, hat viele vollkommene, zimmetbraune Kerne. -- Die Frucht reift im Februar und hält sich bis in März, da sie alsdenn welkt.
Der Baum macht keinen gefälligen Wuchs, son- dern sperrigtes und hängendes Holz, wird aber bald frucht- bar. Die Sommertriebe sind Anfangs mit schö- nen gelben, grünen, rothen und zimmetbraunen Strei- fen gemahlt: gegen den Herbst werden sie schwarzbraun gefleckt und theils braun, und verlieren endlich die schö- nen und hellen Streifen. Inwendig ist das Holz gelb- lich, wie die gesammten gestreiften Fruchtarten, der Pa- pageyapfel, die Schweizerbergamott, und die Verte longue panache etc., auch ist das Holz härter im Schnitt, wie von andern Fruchtbäumen. Die Augen sind kegelförmig, spitz und abstehend, und haben breite Augenträger. Das Blatt ist nicht groß, oval, mit einer verloren zulaufenden Spitze. Seine Farbe ist gelb- lichgrün, und die Blätter an den Sommertrieben haben zum Theil in der Mitte einen nicht sehr in die Augen fallenden gelben, gezackten Fleck, wie der Pomme pa- nache etc. Die Zahnung ist sehr fein.
C. Winterbirnen. Taf. 20.
Deutliche Puncten ſind übrigens nicht zu ſehen, wohl aber bisweilen ſchwarze Roſtflecken. — Das Fleiſch iſt gelblich, körnig, halbbrüchig, aber ſich ziemlich auf- löſend, voll Saft und von einem ſüßen, gewürzhaften Geſchmack. Allein der Baum erfordert, wenn ſeine Früchte delikat werden ſollen, einen heißen Spalierſtand. Das Kernhaus, das muſchelförmig iſt, hat viele vollkommene, zimmetbraune Kerne. — Die Frucht reift im Februar und hält ſich bis in März, da ſie alsdenn welkt.
Der Baum macht keinen gefälligen Wuchs, ſon- dern ſperrigtes und hängendes Holz, wird aber bald frucht- bar. Die Sommertriebe ſind Anfangs mit ſchö- nen gelben, grünen, rothen und zimmetbraunen Strei- fen gemahlt: gegen den Herbſt werden ſie ſchwarzbraun gefleckt und theils braun, und verlieren endlich die ſchö- nen und hellen Streifen. Inwendig iſt das Holz gelb- lich, wie die geſammten geſtreiften Fruchtarten, der Pa- pageyapfel, die Schweizerbergamott, und die Verte longue panaché ꝛc., auch iſt das Holz härter im Schnitt, wie von andern Fruchtbäumen. Die Augen ſind kegelförmig, ſpitz und abſtehend, und haben breite Augenträger. Das Blatt iſt nicht groß, oval, mit einer verloren zulaufenden Spitze. Seine Farbe iſt gelb- lichgrün, und die Blätter an den Sommertrieben haben zum Theil in der Mitte einen nicht ſehr in die Augen fallenden gelben, gezackten Fleck, wie der Pomme pa- naché ꝛc. Die Zahnung iſt ſehr fein.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><p><pbfacs="#f0585"n="537"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winterbirnen</hi>. Taf. 20.</fw><lb/>
Deutliche Puncten ſind übrigens nicht zu ſehen, wohl<lb/>
aber bisweilen ſchwarze Roſtflecken. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi><lb/>
iſt gelblich, körnig, halbbrüchig, aber ſich ziemlich auf-<lb/>
löſend, voll Saft und von einem ſüßen, gewürzhaften<lb/>
Geſchmack. Allein der Baum erfordert, wenn ſeine<lb/>
Früchte delikat werden ſollen, einen heißen Spalierſtand.<lb/>
Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi>, das muſchelförmig iſt, hat viele<lb/>
vollkommene, zimmetbraune Kerne. — Die Frucht<lb/><hirendition="#g">reift</hi> im Februar und hält ſich bis in März, da ſie<lb/>
alsdenn welkt.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> macht keinen gefälligen Wuchs, ſon-<lb/>
dern ſperrigtes und hängendes Holz, wird aber bald frucht-<lb/>
bar. Die <hirendition="#g">Sommertriebe</hi>ſind Anfangs mit ſchö-<lb/>
nen gelben, grünen, rothen und zimmetbraunen Strei-<lb/>
fen gemahlt: gegen den Herbſt werden ſie ſchwarzbraun<lb/>
gefleckt und theils braun, und verlieren endlich die ſchö-<lb/>
nen und hellen Streifen. Inwendig iſt das Holz gelb-<lb/>
lich, wie die geſammten geſtreiften Fruchtarten, der Pa-<lb/>
pageyapfel, die Schweizerbergamott, und die <hirendition="#aq">Verte<lb/>
longue panaché ꝛc.,</hi> auch iſt das Holz härter im<lb/>
Schnitt, wie von andern Fruchtbäumen. Die <hirendition="#g">Augen</hi><lb/>ſind kegelförmig, ſpitz und abſtehend, und haben breite<lb/>
Augenträger. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt nicht groß, oval, mit<lb/>
einer verloren zulaufenden Spitze. Seine Farbe iſt gelb-<lb/>
lichgrün, und die Blätter an den Sommertrieben haben<lb/>
zum Theil in der Mitte einen nicht ſehr in die Augen<lb/>
fallenden gelben, gezackten Fleck, wie der <hirendition="#aq">Pomme pa-<lb/>
naché ꝛc.</hi> Die Zahnung iſt ſehr fein.</p></div><lb/></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[537/0585]
C. Winterbirnen. Taf. 20.
Deutliche Puncten ſind übrigens nicht zu ſehen, wohl
aber bisweilen ſchwarze Roſtflecken. — Das Fleiſch
iſt gelblich, körnig, halbbrüchig, aber ſich ziemlich auf-
löſend, voll Saft und von einem ſüßen, gewürzhaften
Geſchmack. Allein der Baum erfordert, wenn ſeine
Früchte delikat werden ſollen, einen heißen Spalierſtand.
Das Kernhaus, das muſchelförmig iſt, hat viele
vollkommene, zimmetbraune Kerne. — Die Frucht
reift im Februar und hält ſich bis in März, da ſie
alsdenn welkt.
Der Baum macht keinen gefälligen Wuchs, ſon-
dern ſperrigtes und hängendes Holz, wird aber bald frucht-
bar. Die Sommertriebe ſind Anfangs mit ſchö-
nen gelben, grünen, rothen und zimmetbraunen Strei-
fen gemahlt: gegen den Herbſt werden ſie ſchwarzbraun
gefleckt und theils braun, und verlieren endlich die ſchö-
nen und hellen Streifen. Inwendig iſt das Holz gelb-
lich, wie die geſammten geſtreiften Fruchtarten, der Pa-
pageyapfel, die Schweizerbergamott, und die Verte
longue panaché ꝛc., auch iſt das Holz härter im
Schnitt, wie von andern Fruchtbäumen. Die Augen
ſind kegelförmig, ſpitz und abſtehend, und haben breite
Augenträger. Das Blatt iſt nicht groß, oval, mit
einer verloren zulaufenden Spitze. Seine Farbe iſt gelb-
lichgrün, und die Blätter an den Sommertrieben haben
zum Theil in der Mitte einen nicht ſehr in die Augen
fallenden gelben, gezackten Fleck, wie der Pomme pa-
naché ꝛc. Die Zahnung iſt ſehr fein.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/585>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.