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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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VII. Classe, Russeletten. Taf. 23.
sind mittelmäßig stark, hellbraun und unpunctirt: die
Augen nicht groß, spitz, anliegend, gelbbraun, und
haben hohe Augenträger. Das Blatt ist ziemlich groß,
länglich rund, dunkelgrün, fein gezähnt.

181. Das Geishirtle. Fig. 181.

Der Name läßt vermuthen, woher diese allgemei-
nen Beifall findende, gute teutsche Nationalfrucht kom-
me. Sie wurde von einem Geishirten im Wirtembergi-
schen, in der Gegend von Stutgart zuerst entdeckt und
erzogen, von dem sie noch den Namen führt. Sie ist
eine wahre Russelet, und könnte füglich die teutsche
Russelet
heißen. -- Ihre Größe ist sehr mittelmäßig,
und hat in ihrer grösten Vollkommenheit auf dem Hoch-
stamm (-- auf Zwergstämmen wird bekanntlich alles
Obst größer --) nicht über 2 Zoll in der Breite und
2 Zoll 2 Linien in der Höhe. Ihre Gestalt ist meist perl-
förmig, selten kreiselförmig. Der Bauch sitzt in der
obern Hälfte der Frucht nach der Blume, da sie sich sanft
und zirkelförmig zurundet, unter dem Bauch aber eine
starke Einbiegung macht, und mit einer etwas verlän-
gerten stumpfen Spitze sich endiget. -- Die offene Blu-
me sitzt oben flach auf, und ist meist mit Falten oder
Fleischperlen umgeben. Der Stiel ist 1 Zoll, 4 bis-
weilen 6 Linien lang und hat manchesmal einen Fleisch-
anwuchs, der ihn auf die Seite drückt, allermeist aber
stehet er gerade aus und scheint eingesteckt. -- Die
Schale ist seladongrün in ihrem besten Reifepunct,
und wird erst gelblich, wenn sie passiret. Auf der Son-

VII. Claſſe, Ruſſeletten. Taf. 23.
ſind mittelmäßig ſtark, hellbraun und unpunctirt: die
Augen nicht groß, ſpitz, anliegend, gelbbraun, und
haben hohe Augenträger. Das Blatt iſt ziemlich groß,
länglich rund, dunkelgrün, fein gezähnt.

181. Das Geishirtle. Fig. 181.

Der Name läßt vermuthen, woher dieſe allgemei-
nen Beifall findende, gute teutſche Nationalfrucht kom-
me. Sie wurde von einem Geishirten im Wirtembergi-
ſchen, in der Gegend von Stutgart zuerſt entdeckt und
erzogen, von dem ſie noch den Namen führt. Sie iſt
eine wahre Ruſſelet, und könnte füglich die teutſche
Ruſſelet
heißen. — Ihre Größe iſt ſehr mittelmäßig,
und hat in ihrer gröſten Vollkommenheit auf dem Hoch-
ſtamm (— auf Zwergſtämmen wird bekanntlich alles
Obſt größer —) nicht über 2 Zoll in der Breite und
2 Zoll 2 Linien in der Höhe. Ihre Geſtalt iſt meiſt perl-
förmig, ſelten kreiſelförmig. Der Bauch ſitzt in der
obern Hälfte der Frucht nach der Blume, da ſie ſich ſanft
und zirkelförmig zurundet, unter dem Bauch aber eine
ſtarke Einbiegung macht, und mit einer etwas verlän-
gerten ſtumpfen Spitze ſich endiget. — Die offene Blu-
me ſitzt oben flach auf, und iſt meiſt mit Falten oder
Fleiſchperlen umgeben. Der Stiel iſt 1 Zoll, 4 bis-
weilen 6 Linien lang und hat manchesmal einen Fleiſch-
anwuchs, der ihn auf die Seite drückt, allermeiſt aber
ſtehet er gerade aus und ſcheint eingeſteckt. — Die
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und wird erſt gelblich, wenn ſie paſſiret. Auf der Son-

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[612/0660] VII. Claſſe, Ruſſeletten. Taf. 23. ſind mittelmäßig ſtark, hellbraun und unpunctirt: die Augen nicht groß, ſpitz, anliegend, gelbbraun, und haben hohe Augenträger. Das Blatt iſt ziemlich groß, länglich rund, dunkelgrün, fein gezähnt. 181. Das Geishirtle. Fig. 181. Der Name läßt vermuthen, woher dieſe allgemei- nen Beifall findende, gute teutſche Nationalfrucht kom- me. Sie wurde von einem Geishirten im Wirtembergi- ſchen, in der Gegend von Stutgart zuerſt entdeckt und erzogen, von dem ſie noch den Namen führt. Sie iſt eine wahre Ruſſelet, und könnte füglich die teutſche Ruſſelet heißen. — Ihre Größe iſt ſehr mittelmäßig, und hat in ihrer gröſten Vollkommenheit auf dem Hoch- ſtamm (— auf Zwergſtämmen wird bekanntlich alles Obſt größer —) nicht über 2 Zoll in der Breite und 2 Zoll 2 Linien in der Höhe. Ihre Geſtalt iſt meiſt perl- förmig, ſelten kreiſelförmig. Der Bauch ſitzt in der obern Hälfte der Frucht nach der Blume, da ſie ſich ſanft und zirkelförmig zurundet, unter dem Bauch aber eine ſtarke Einbiegung macht, und mit einer etwas verlän- gerten ſtumpfen Spitze ſich endiget. — Die offene Blu- me ſitzt oben flach auf, und iſt meiſt mit Falten oder Fleiſchperlen umgeben. Der Stiel iſt 1 Zoll, 4 bis- weilen 6 Linien lang und hat manchesmal einen Fleiſch- anwuchs, der ihn auf die Seite drückt, allermeiſt aber ſtehet er gerade aus und ſcheint eingeſteckt. — Die Schale iſt ſeladongrün in ihrem beſten Reifepunct, und wird erſt gelblich, wenn ſie paſſiret. Auf der Son-

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/660>, abgerufen am 22.11.2024.