Seine vorzügliche Empfehlung ist indessen die Schönheit und der Wohlgeruch seiner hellrosenrothen Blüthe, die auch rosenartig riecht, und der Frucht selbsten, die bey der Reife diesen vortrefflichen Geruch so stark hat, daß die Hände lange den Wohlgeruch davon behalten, wenn man sie damit reibt. -- Die Sommertriebe sind lang und ziemlich stark, glänzend, roth, und auf der Schattenseite mit Grün vermischt, hin und wieder mit einem Silberhäutchen belegt, und stark braun ge- tüpfelt, mit meist länglichen Puncten. Die Augen sind lang, kegelförmig, spitz, hellroth, abstehend und haben flache Träger. Das Blatt ist groß, oval, mit einer kurzen Spitze, glänzend, unten nicht wollig, leb- haft grün, groß und unregelmäßig gezähnt. Besonders hat das Blatt auf jeder Seite einen größern Einschnitt der Zahnung von einem weit hinausstehenden Zahn, der dem Blatt ein irreguläres Ansehen gibt, und der- gleichen Blätter dem Ahornblatt gleichen, andere aber einem regulären Apfelblatt.
5. Der gefülltblühende Apfelbaum mit edler Frucht. Fig. 5.
Es ist bekannt, daß bey vielen Bäumen die ge- füllte Blüthe die Befruchtung hindert, und also solche Bäume keine Früchte tragen; andere tragen zwar Früch- te, aber sie sind gewöhnlich schlecht, oder sehr mittel- mäßig gut. Aber dieser Apfelbaum trägt eine sehr gute graue Renette, und die besondere Eigenheit dieses Baums ist, daß er ein Jahr mehr, das andere weniger
A. Aus der Aepfel-Familie. Taf. 25.
Seine vorzügliche Empfehlung iſt indeſſen die Schönheit und der Wohlgeruch ſeiner hellroſenrothen Blüthe, die auch roſenartig riecht, und der Frucht ſelbſten, die bey der Reife dieſen vortrefflichen Geruch ſo ſtark hat, daß die Hände lange den Wohlgeruch davon behalten, wenn man ſie damit reibt. — Die Sommertriebe ſind lang und ziemlich ſtark, glänzend, roth, und auf der Schattenſeite mit Grün vermiſcht, hin und wieder mit einem Silberhäutchen belegt, und ſtark braun ge- tüpfelt, mit meiſt länglichen Puncten. Die Augen ſind lang, kegelförmig, ſpitz, hellroth, abſtehend und haben flache Träger. Das Blatt iſt groß, oval, mit einer kurzen Spitze, glänzend, unten nicht wollig, leb- haft grün, groß und unregelmäßig gezähnt. Beſonders hat das Blatt auf jeder Seite einen größern Einſchnitt der Zahnung von einem weit hinausſtehenden Zahn, der dem Blatt ein irreguläres Anſehen gibt, und der- gleichen Blätter dem Ahornblatt gleichen, andere aber einem regulären Apfelblatt.
5. Der gefülltblühende Apfelbaum mit edler Frucht. Fig. 5.
Es iſt bekannt, daß bey vielen Bäumen die ge- füllte Blüthe die Befruchtung hindert, und alſo ſolche Bäume keine Früchte tragen; andere tragen zwar Früch- te, aber ſie ſind gewöhnlich ſchlecht, oder ſehr mittel- mäßig gut. Aber dieſer Apfelbaum trägt eine ſehr gute graue Renette, und die beſondere Eigenheit dieſes Baums iſt, daß er ein Jahr mehr, das andere weniger
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A. Aus der Aepfel-Familie. Taf. 25.
Seine vorzügliche Empfehlung iſt indeſſen die Schönheit
und der Wohlgeruch ſeiner hellroſenrothen Blüthe,
die auch roſenartig riecht, und der Frucht ſelbſten, die
bey der Reife dieſen vortrefflichen Geruch ſo ſtark hat,
daß die Hände lange den Wohlgeruch davon behalten,
wenn man ſie damit reibt. — Die Sommertriebe
ſind lang und ziemlich ſtark, glänzend, roth, und auf
der Schattenſeite mit Grün vermiſcht, hin und wieder
mit einem Silberhäutchen belegt, und ſtark braun ge-
tüpfelt, mit meiſt länglichen Puncten. Die Augen
ſind lang, kegelförmig, ſpitz, hellroth, abſtehend und
haben flache Träger. Das Blatt iſt groß, oval, mit
einer kurzen Spitze, glänzend, unten nicht wollig, leb-
haft grün, groß und unregelmäßig gezähnt. Beſonders
hat das Blatt auf jeder Seite einen größern Einſchnitt
der Zahnung von einem weit hinausſtehenden Zahn,
der dem Blatt ein irreguläres Anſehen gibt, und der-
gleichen Blätter dem Ahornblatt gleichen, andere aber
einem regulären Apfelblatt.
5. Der gefülltblühende Apfelbaum mit
edler Frucht. Fig. 5.
Es iſt bekannt, daß bey vielen Bäumen die ge-
füllte Blüthe die Befruchtung hindert, und alſo ſolche
Bäume keine Früchte tragen; andere tragen zwar Früch-
te, aber ſie ſind gewöhnlich ſchlecht, oder ſehr mittel-
mäßig gut. Aber dieſer Apfelbaum trägt eine ſehr gute
graue Renette, und die beſondere Eigenheit dieſes
Baums iſt, daß er ein Jahr mehr, das andere weniger
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/707>, abgerufen am 21.11.2024.
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