Der Baum wird als Hochstamm mittelmäßig groß, treibt seine Aeste hochlaufend, und ist sehr frucht- bar. Seine Sommertriebe sind lang und stark, glänzend und hellroth, auf der Schattenseite olivengrün, mit vielen runden und länglichen weißen Puncten besetzt: die Augen lang, rund und sehr spitz, dunkelbraun ge- schuppt, sehr abstehend, und haben ungerippte Augen- träger. Das Blatt ist länglich eyförmig, hellgrün, seicht gezähnt.
Tafel 26.
10. Der Beerentragende Birnbaum. Pyrus baccata Lin. Fig. 10.
Dieser Baum ist in Taurien und Siberien zu Hause, wo er von den Russen Jablotschki genennet wird, und davon sie ein Getränk bereiten, das sie Quas heißen. -- Er hat keinen hohen Stamm und treibt glatte Aeste. Seine Blätter gleichen den Cornelblättern, sind eyförmig, am Rande scharf gezähnt, oben und un- ten glatt, und sind zum Theil lang gestielt, haben auch lanzetförmige Afterblättchen. Die Blüten sind groß, schön weiß, und kommen auf langen, dünnen Stielen zu 4, 5 bey einander aus den Winkeln der Blätter her- vor. -- Die Frucht ist eine rundliche, birnförmige Beere, von der Größe einer kleinen Waldkirsche, oder Vogelkirsche, und verlieret bald ihre vertrocknete Blu- menblättchen, wie der Kirschapfel. Auf der Sonnen- seite ist sie roth, und auf der andern grünlichgelb. Ihr
B. Aus der Birn-Familie. Taf. 25.
Der Baum wird als Hochſtamm mittelmäßig groß, treibt ſeine Aeſte hochlaufend, und iſt ſehr frucht- bar. Seine Sommertriebe ſind lang und ſtark, glänzend und hellroth, auf der Schattenſeite olivengrün, mit vielen runden und länglichen weißen Puncten beſetzt: die Augen lang, rund und ſehr ſpitz, dunkelbraun ge- ſchuppt, ſehr abſtehend, und haben ungerippte Augen- träger. Das Blatt iſt länglich eyförmig, hellgrün, ſeicht gezähnt.
Tafel 26.
10. Der Beerentragende Birnbaum. Pyrus baccata Lin. Fig. 10.
Dieſer Baum iſt in Taurien und Siberien zu Hauſe, wo er von den Ruſſen Jablotschki genennet wird, und davon ſie ein Getränk bereiten, das ſie Quas heißen. — Er hat keinen hohen Stamm und treibt glatte Aeſte. Seine Blätter gleichen den Cornelblättern, ſind eyförmig, am Rande ſcharf gezähnt, oben und un- ten glatt, und ſind zum Theil lang geſtielt, haben auch lanzetförmige Afterblättchen. Die Blüten ſind groß, ſchön weiß, und kommen auf langen, dünnen Stielen zu 4, 5 bey einander aus den Winkeln der Blätter her- vor. — Die Frucht iſt eine rundliche, birnförmige Beere, von der Größe einer kleinen Waldkirſche, oder Vogelkirſche, und verlieret bald ihre vertrocknete Blu- menblättchen, wie der Kirſchapfel. Auf der Sonnen- ſeite iſt ſie roth, und auf der andern grünlichgelb. Ihr
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0717"n="669"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">B</hi>. <hirendition="#g">Aus der Birn</hi>-<hirendition="#g">Familie</hi>. Taf. 25.</fw><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wird als Hochſtamm mittelmäßig<lb/>
groß, treibt ſeine Aeſte hochlaufend, und iſt ſehr frucht-<lb/>
bar. Seine <hirendition="#g">Sommertriebe</hi>ſind lang und ſtark,<lb/>
glänzend und hellroth, auf der Schattenſeite olivengrün,<lb/>
mit vielen runden und länglichen weißen Puncten beſetzt:<lb/>
die <hirendition="#g">Augen</hi> lang, rund und ſehr ſpitz, dunkelbraun ge-<lb/>ſchuppt, ſehr abſtehend, und haben ungerippte Augen-<lb/>
träger. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt länglich eyförmig, hellgrün,<lb/>ſeicht gezähnt.</p><lb/><p><hirendition="#g">Tafel</hi> 26.</p></div><lb/><divn="4"><head>10. <hirendition="#g">Der Beerentragende Birnbaum</hi>. <hirendition="#aq">Pyrus<lb/>
baccata Lin</hi>. Fig. 10.</head><lb/><p>Dieſer Baum iſt in <hirendition="#g">Taurien</hi> und <hirendition="#g">Siberien</hi><lb/>
zu Hauſe, wo er von den Ruſſen <hirendition="#aq">Jablotschki</hi> genennet<lb/>
wird, und davon ſie ein Getränk bereiten, das ſie <hirendition="#aq">Quas</hi><lb/>
heißen. — Er hat keinen hohen Stamm und treibt glatte<lb/>
Aeſte. Seine <hirendition="#g">Blätter</hi> gleichen den Cornelblättern,<lb/>ſind eyförmig, am Rande ſcharf gezähnt, oben und un-<lb/>
ten glatt, und ſind zum Theil lang geſtielt, haben auch<lb/>
lanzetförmige Afterblättchen. Die <hirendition="#g">Blüten</hi>ſind groß,<lb/>ſchön weiß, und kommen auf langen, dünnen Stielen<lb/>
zu 4, 5 bey einander aus den Winkeln der Blätter her-<lb/>
vor. — Die <hirendition="#g">Frucht</hi> iſt eine rundliche, birnförmige<lb/>
Beere, von der Größe einer kleinen Waldkirſche, oder<lb/>
Vogelkirſche, und verlieret bald ihre vertrocknete Blu-<lb/>
menblättchen, wie der Kirſchapfel. Auf der Sonnen-<lb/>ſeite iſt ſie roth, und auf der andern grünlichgelb. Ihr<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[669/0717]
B. Aus der Birn-Familie. Taf. 25.
Der Baum wird als Hochſtamm mittelmäßig
groß, treibt ſeine Aeſte hochlaufend, und iſt ſehr frucht-
bar. Seine Sommertriebe ſind lang und ſtark,
glänzend und hellroth, auf der Schattenſeite olivengrün,
mit vielen runden und länglichen weißen Puncten beſetzt:
die Augen lang, rund und ſehr ſpitz, dunkelbraun ge-
ſchuppt, ſehr abſtehend, und haben ungerippte Augen-
träger. Das Blatt iſt länglich eyförmig, hellgrün,
ſeicht gezähnt.
Tafel 26.
10. Der Beerentragende Birnbaum. Pyrus
baccata Lin. Fig. 10.
Dieſer Baum iſt in Taurien und Siberien
zu Hauſe, wo er von den Ruſſen Jablotschki genennet
wird, und davon ſie ein Getränk bereiten, das ſie Quas
heißen. — Er hat keinen hohen Stamm und treibt glatte
Aeſte. Seine Blätter gleichen den Cornelblättern,
ſind eyförmig, am Rande ſcharf gezähnt, oben und un-
ten glatt, und ſind zum Theil lang geſtielt, haben auch
lanzetförmige Afterblättchen. Die Blüten ſind groß,
ſchön weiß, und kommen auf langen, dünnen Stielen
zu 4, 5 bey einander aus den Winkeln der Blätter her-
vor. — Die Frucht iſt eine rundliche, birnförmige
Beere, von der Größe einer kleinen Waldkirſche, oder
Vogelkirſche, und verlieret bald ihre vertrocknete Blu-
menblättchen, wie der Kirſchapfel. Auf der Sonnen-
ſeite iſt ſie roth, und auf der andern grünlichgelb. Ihr
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 669. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/717>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.