haus ist sehr groß, stößt bis an die herablaufende Kelchröhre und enthält wenige gute Kerne, da sie meist taub sind. Die Frucht zeitigt im December und hält sich bis zum Sommer.
Der Baum wird nur mittelmäßig groß und macht eine flach gewölbte Krone, paßt aber am besten zu Zwergbäumen. Seine Sommerschossen sind stark, dunkelbraun, nicht häufig und fein punctirt; die Augen groß mit breiten Augenträgern. Das Blatt ist stark, blaßgrün, stumpf gezähnt
Dieser gehört sowohl, als sein Bruder der weiße, zu den vornehmsten Tafeläpfeln. Er ist auch ansehnlich groß, 2 Zoll 9 Linien breit und eben so hoch; hochge- baut und meist walzenförmig. Die Blume hat lange, geschlossene, grünbleibende Blättchen und stehet gleich- sam oben auf der Spitze, mit vielen Fältchen umgeben und gleichsam eingezwängt. Die Rippen laufen sanft und nicht hochkantig über die Frucht. Der Stiel ist dünne und gegen 1 Zoll lang, und stehet in einer geräu- migen, trichterförmigen Höhle, die mit einem hellbräun- lichten Rost ausgefüttert ist. Die Schale ist auf dem Baum mit einem blaulichen Duft belegt, und bey der Lagerreife ganz mit einem schönen dunkeln Carmosinroth bemahlt; beschattete Früchte aber mit blaßrothen breiten Streifen besetzt, und um die Blume goldgelb. Selten sind die Früchten ohne kleine schwarze Flecken. -- Das
C. Winter-Calvillen. Taf. 3.
haus iſt ſehr groß, ſtößt bis an die herablaufende Kelchröhre und enthält wenige gute Kerne, da ſie meiſt taub ſind. Die Frucht zeitigt im December und hält ſich bis zum Sommer.
Der Baum wird nur mittelmäßig groß und macht eine flach gewölbte Krone, paßt aber am beſten zu Zwergbäumen. Seine Sommerſchoſſen ſind ſtark, dunkelbraun, nicht häufig und fein punctirt; die Augen groß mit breiten Augenträgern. Das Blatt iſt ſtark, blaßgrün, ſtumpf gezähnt
Dieſer gehört ſowohl, als ſein Bruder der weiße, zu den vornehmſten Tafeläpfeln. Er iſt auch anſehnlich groß, 2 Zoll 9 Linien breit und eben ſo hoch; hochge- baut und meiſt walzenförmig. Die Blume hat lange, geſchloſſene, grünbleibende Blättchen und ſtehet gleich- ſam oben auf der Spitze, mit vielen Fältchen umgeben und gleichſam eingezwängt. Die Rippen laufen ſanft und nicht hochkantig über die Frucht. Der Stiel iſt dünne und gegen 1 Zoll lang, und ſtehet in einer geräu- migen, trichterförmigen Höhle, die mit einem hellbräun- lichten Roſt ausgefüttert iſt. Die Schale iſt auf dem Baum mit einem blaulichen Duft belegt, und bey der Lagerreife ganz mit einem ſchönen dunkeln Carmoſinroth bemahlt; beſchattete Früchte aber mit blaßrothen breiten Streifen beſetzt, und um die Blume goldgelb. Selten ſind die Früchten ohne kleine ſchwarze Flecken. — Das
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C. Winter-Calvillen. Taf. 3.
haus iſt ſehr groß, ſtößt bis an die herablaufende
Kelchröhre und enthält wenige gute Kerne, da ſie meiſt
taub ſind. Die Frucht zeitigt im December und hält
ſich bis zum Sommer.
Der Baum wird nur mittelmäßig groß und
macht eine flach gewölbte Krone, paßt aber am beſten
zu Zwergbäumen. Seine Sommerſchoſſen ſind
ſtark, dunkelbraun, nicht häufig und fein punctirt; die
Augen groß mit breiten Augenträgern. Das Blatt
iſt ſtark, blaßgrün, ſtumpf gezähnt
16. a) Der rothe Winter-Calvill. Calville
rouge d'hyver.
Dieſer gehört ſowohl, als ſein Bruder der weiße,
zu den vornehmſten Tafeläpfeln. Er iſt auch anſehnlich
groß, 2 Zoll 9 Linien breit und eben ſo hoch; hochge-
baut und meiſt walzenförmig. Die Blume hat lange,
geſchloſſene, grünbleibende Blättchen und ſtehet gleich-
ſam oben auf der Spitze, mit vielen Fältchen umgeben
und gleichſam eingezwängt. Die Rippen laufen ſanft
und nicht hochkantig über die Frucht. Der Stiel iſt
dünne und gegen 1 Zoll lang, und ſtehet in einer geräu-
migen, trichterförmigen Höhle, die mit einem hellbräun-
lichten Roſt ausgefüttert iſt. Die Schale iſt auf dem
Baum mit einem blaulichen Duft belegt, und bey der
Lagerreife ganz mit einem ſchönen dunkeln Carmoſinroth
bemahlt; beſchattete Früchte aber mit blaßrothen breiten
Streifen beſetzt, und um die Blume goldgelb. Selten
ſind die Früchten ohne kleine ſchwarze Flecken. — Das
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/77>, abgerufen am 24.11.2024.
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