Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
C. Winter-Aepfel. Taf. 3.
I. Classe, II. Ordnung.
C. Winter-Halbcalvillen.

29. Der Carlsapfel. Fig. 29.

Ein großer, schöner Tafelapfel, und noch bessere
Wirthschaftsfrucht und sehr haltbar. Seine Gestalt ist
kegelförmig oder piramidenartig, unten sehr breit bis
3 Zoll und mehr, und läuft stumpfspitz zu, von 2 Zoll
8 Linien Höhe. Nach dem Stiel wölbt er sich ganz
plattrund zu. Die Blume sitzt sehr tief und enge,
mit 5 Rippen umgeben, die sich aber ganz flach über die
ganze Frucht verbreiten. Der Stiel ist gegen 1 Zoll
lang, und stehet in einer ausgeschweiften, sehr tiefen
Höhle, die mit zartem Rost bekleidet ist. -- Die Schale
ist goldgelb, auf der Sonnenseite schön und stark roth
bemahlt. Im Rothen sind kleine graue Puncte hinge-
streuet, die mit einem Mond von hellerem Roth umge-
ben sind, im Gelben aber stehen grüne Puncte, und
mitunter auch graue, die eine weiße Einfassung haben.
Das Fleisch ist weiß und schillert unter der Schale et-
was rosenroth: fest, saftig und von einem angenehmen,
weinsäuerlichen Geschmack, aber ohne Gewürz. Das
Kernhaus ist calvillartig und sehr weit, und die
Kelchröhre gehet bis auf dasselbe. -- Die Frucht reift
im December, und hält sich den ganzen Winter durch,
wird gerne stippich, wenn sie lange liegt.

C. Winter-Aepfel. Taf. 3.
I. Claſſe, II. Ordnung.
C. Winter-Halbcalvillen.

29. Der Carlsapfel. Fig. 29.

Ein großer, ſchöner Tafelapfel, und noch beſſere
Wirthſchaftsfrucht und ſehr haltbar. Seine Geſtalt iſt
kegelförmig oder piramidenartig, unten ſehr breit bis
3 Zoll und mehr, und läuft ſtumpfſpitz zu, von 2 Zoll
8 Linien Höhe. Nach dem Stiel wölbt er ſich ganz
plattrund zu. Die Blume ſitzt ſehr tief und enge,
mit 5 Rippen umgeben, die ſich aber ganz flach über die
ganze Frucht verbreiten. Der Stiel iſt gegen 1 Zoll
lang, und ſtehet in einer ausgeſchweiften, ſehr tiefen
Höhle, die mit zartem Roſt bekleidet iſt. — Die Schale
iſt goldgelb, auf der Sonnenſeite ſchön und ſtark roth
bemahlt. Im Rothen ſind kleine graue Puncte hinge-
ſtreuet, die mit einem Mond von hellerem Roth umge-
ben ſind, im Gelben aber ſtehen grüne Puncte, und
mitunter auch graue, die eine weiße Einfaſſung haben.
Das Fleiſch iſt weiß und ſchillert unter der Schale et-
was roſenroth: feſt, ſaftig und von einem angenehmen,
weinſäuerlichen Geſchmack, aber ohne Gewürz. Das
Kernhaus iſt calvillartig und ſehr weit, und die
Kelchröhre gehet bis auf daſſelbe. — Die Frucht reift
im December, und hält ſich den ganzen Winter durch,
wird gerne ſtippich, wenn ſie lange liegt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0093" n="45"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Winter</hi>-<hi rendition="#g">Aepfel</hi>. Taf. 3.</fw><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#aq">I</hi>. <hi rendition="#g">Cla&#x017F;&#x017F;e</hi>, <hi rendition="#aq">II</hi>. <hi rendition="#g">Ordnung</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Winter</hi>-<hi rendition="#g">Halbcalvillen</hi>.</head><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div n="5">
                <head>29. <hi rendition="#g">Der Carlsapfel</hi>. Fig. 29.</head><lb/>
                <p>Ein großer, &#x017F;chöner Tafelapfel, und noch be&#x017F;&#x017F;ere<lb/>
Wirth&#x017F;chaftsfrucht und &#x017F;ehr haltbar. Seine Ge&#x017F;talt i&#x017F;t<lb/>
kegelförmig oder piramidenartig, unten &#x017F;ehr breit bis<lb/>
3 Zoll und mehr, und läuft &#x017F;tumpf&#x017F;pitz zu, von 2 Zoll<lb/>
8 Linien Höhe. Nach dem Stiel wölbt er &#x017F;ich ganz<lb/>
plattrund zu. Die <hi rendition="#g">Blume</hi> &#x017F;itzt &#x017F;ehr tief und enge,<lb/>
mit 5 Rippen umgeben, die &#x017F;ich aber ganz flach über die<lb/>
ganze Frucht verbreiten. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t gegen 1 Zoll<lb/>
lang, und &#x017F;tehet in einer ausge&#x017F;chweiften, &#x017F;ehr tiefen<lb/>
Höhle, die mit zartem Ro&#x017F;t bekleidet i&#x017F;t. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi><lb/>
i&#x017F;t goldgelb, auf der Sonnen&#x017F;eite &#x017F;chön und &#x017F;tark roth<lb/>
bemahlt. Im Rothen &#x017F;ind kleine graue Puncte hinge-<lb/>
&#x017F;treuet, die mit einem Mond von hellerem Roth umge-<lb/>
ben &#x017F;ind, im Gelben aber &#x017F;tehen grüne Puncte, und<lb/>
mitunter auch graue, die eine weiße Einfa&#x017F;&#x017F;ung haben.<lb/>
Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t weiß und &#x017F;chillert unter der Schale et-<lb/>
was ro&#x017F;enroth: fe&#x017F;t, &#x017F;aftig und von einem angenehmen,<lb/>
wein&#x017F;äuerlichen Ge&#x017F;chmack, aber ohne Gewürz. Das<lb/><hi rendition="#g">Kernhaus</hi> i&#x017F;t calvillartig und &#x017F;ehr weit, und die<lb/>
Kelchröhre gehet bis auf da&#x017F;&#x017F;elbe. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi><lb/>
im December, und hält &#x017F;ich den ganzen Winter durch,<lb/>
wird gerne &#x017F;tippich, wenn &#x017F;ie lange liegt.</p><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[45/0093] C. Winter-Aepfel. Taf. 3. I. Claſſe, II. Ordnung. C. Winter-Halbcalvillen. 29. Der Carlsapfel. Fig. 29. Ein großer, ſchöner Tafelapfel, und noch beſſere Wirthſchaftsfrucht und ſehr haltbar. Seine Geſtalt iſt kegelförmig oder piramidenartig, unten ſehr breit bis 3 Zoll und mehr, und läuft ſtumpfſpitz zu, von 2 Zoll 8 Linien Höhe. Nach dem Stiel wölbt er ſich ganz plattrund zu. Die Blume ſitzt ſehr tief und enge, mit 5 Rippen umgeben, die ſich aber ganz flach über die ganze Frucht verbreiten. Der Stiel iſt gegen 1 Zoll lang, und ſtehet in einer ausgeſchweiften, ſehr tiefen Höhle, die mit zartem Roſt bekleidet iſt. — Die Schale iſt goldgelb, auf der Sonnenſeite ſchön und ſtark roth bemahlt. Im Rothen ſind kleine graue Puncte hinge- ſtreuet, die mit einem Mond von hellerem Roth umge- ben ſind, im Gelben aber ſtehen grüne Puncte, und mitunter auch graue, die eine weiße Einfaſſung haben. Das Fleiſch iſt weiß und ſchillert unter der Schale et- was roſenroth: feſt, ſaftig und von einem angenehmen, weinſäuerlichen Geſchmack, aber ohne Gewürz. Das Kernhaus iſt calvillartig und ſehr weit, und die Kelchröhre gehet bis auf daſſelbe. — Die Frucht reift im December, und hält ſich den ganzen Winter durch, wird gerne ſtippich, wenn ſie lange liegt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/93
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/93>, abgerufen am 23.11.2024.