Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.Vorwand, und forsche nach der Fremden, einen Martin bemühte sich, recht schlau zu nicken, "Ew. Gnaden haben die Zeit wohl nicht er¬ "Wie so?" fragte Heinrich rasch. "Mach' "Ich will Alles getreulich Ew. Gnaden be¬ Vorwand, und forſche nach der Fremden, einen Martin bemuͤhte ſich, recht ſchlau zu nicken, „Ew. Gnaden haben die Zeit wohl nicht er¬ „Wie ſo?“ fragte Heinrich raſch. „Mach' „Ich will Alles getreulich Ew. Gnaden be¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0110" n="104"/> Vorwand, und forſche nach der Fremden, einen<lb/> Ducaten, wenn Du es heraus bekoͤmmſt!“</p><lb/> <p>Martin bemuͤhte ſich, recht ſchlau zu nicken,<lb/> und begab ſich gegen alle Politik ſogleich auf<lb/> den Weg. Heinrich war voller Erwartung, er<lb/> konnte ſich vor Unruhe nicht laſſen, und lief<lb/> endlich den Weg nach dem Forſte mit anſtren¬<lb/> gender Schnelligkeit. Endlich ſah er ſeinen Merkur<lb/> aus dem Gehoͤlze kommen, und er athmete<lb/> wieder freier.</p><lb/> <p>„Ew. Gnaden haben die Zeit wohl nicht er¬<lb/> warten koͤnnen,“ hob Martin an, als er naͤher<lb/> gekommen war, und ſeine Phiſiognomie verrieth,<lb/> wie wenig er ausgerichtet haben mogte, „aber<lb/> Ew. Gnaden haͤtten es meinetwegen nicht<lb/> noͤthig gehabt!“</p><lb/> <p>„Wie ſo?“ fragte Heinrich raſch. „Mach'<lb/> mir keine Flauſen, Kerl, oder Du kennſt dieſen<lb/> Solotaͤnzer hier!“ Dabei hob er ſeinen Spanier<lb/> hoch empor, daß Martin von der Seite prallte<lb/> wie ein ſcheuer Gaul.</p><lb/> <p>„Ich will Alles getreulich Ew. Gnaden be¬<lb/> richten,“ begann der Erſchrockene mit einem Sei¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [104/0110]
Vorwand, und forſche nach der Fremden, einen
Ducaten, wenn Du es heraus bekoͤmmſt!“
Martin bemuͤhte ſich, recht ſchlau zu nicken,
und begab ſich gegen alle Politik ſogleich auf
den Weg. Heinrich war voller Erwartung, er
konnte ſich vor Unruhe nicht laſſen, und lief
endlich den Weg nach dem Forſte mit anſtren¬
gender Schnelligkeit. Endlich ſah er ſeinen Merkur
aus dem Gehoͤlze kommen, und er athmete
wieder freier.
„Ew. Gnaden haben die Zeit wohl nicht er¬
warten koͤnnen,“ hob Martin an, als er naͤher
gekommen war, und ſeine Phiſiognomie verrieth,
wie wenig er ausgerichtet haben mogte, „aber
Ew. Gnaden haͤtten es meinetwegen nicht
noͤthig gehabt!“
„Wie ſo?“ fragte Heinrich raſch. „Mach'
mir keine Flauſen, Kerl, oder Du kennſt dieſen
Solotaͤnzer hier!“ Dabei hob er ſeinen Spanier
hoch empor, daß Martin von der Seite prallte
wie ein ſcheuer Gaul.
„Ich will Alles getreulich Ew. Gnaden be¬
richten,“ begann der Erſchrockene mit einem Sei¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |