Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.eine wahre Fackel eigentlich!" rief Oncle Heinrich, "Also der gemüthliche, talentvolle Kluge war "Meine Absicht," fuhr Staunitz nach einem *) Bekanntlich ein alter Name Italiens. Vir¬
gils Aeneide. eine wahre Fackel eigentlich!“ rief Oncle Heinrich, „Alſo der gemuͤthliche, talentvolle Kluge war „Meine Abſicht,“ fuhr Staunitz nach einem *) Bekanntlich ein alter Name Italiens. Vir¬
gils Aeneide. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0200" n="194"/> eine wahre Fackel eigentlich!“ rief Oncle Heinrich,<lb/> und wollte weiter reden; aber Tina hielt mit<lb/> ihrem Flaumenpatſchchen dem Oncle den Mund<lb/> ſo feſt zu, daß er gezwungen war, eine Menge<lb/> Tabacksdampf den Weg durch die Naſe gehn zu<lb/> laſſen, ſo daß ihm reichliche Thraͤnen aus den<lb/> Augen quollen. Die Geſellſchaft ſchlug ein lautes<lb/> Gelaͤchter an, und Staunitz nahm hierauf den<lb/> Faden ſeiner Geſchichte wieder auf:</p><lb/> <p>„Alſo der gemuͤthliche, talentvolle Kluge war<lb/> mein Reiſegefaͤhrte. Wir durchzogen die Nieder¬<lb/> lande, den ſchoͤnſten Theil Frankreichs, uͤberſtiegen<lb/> das colloſſale Juragebirge, ſuchten die erhabene<lb/> Schweiz heim, und wanderten ſodann nach dem<lb/> herrlichen Auſonien. <note place="foot" n="*)">Bekanntlich ein alter Name Italiens. Vir¬<lb/> gils Aeneide.<lb/></note>“</p><lb/> <p>„Meine Abſicht,“ fuhr Staunitz nach einem<lb/> kleinen Ruhepuncte fort, „meine Abſicht iſt nicht,<lb/> eine Reiſebeſchreibung zu geben, daher uͤbergehe<lb/> ich meinen Aufenthalt in Italien, wie einſt, wo<lb/> ich als Soldat die ſchoͤnſten Provinzen mancher<lb/> Laͤnder mit unangenehmer Geſchwindigkeit durch¬<lb/> eilen mußte, und will nur noch bemerken, daß<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [194/0200]
eine wahre Fackel eigentlich!“ rief Oncle Heinrich,
und wollte weiter reden; aber Tina hielt mit
ihrem Flaumenpatſchchen dem Oncle den Mund
ſo feſt zu, daß er gezwungen war, eine Menge
Tabacksdampf den Weg durch die Naſe gehn zu
laſſen, ſo daß ihm reichliche Thraͤnen aus den
Augen quollen. Die Geſellſchaft ſchlug ein lautes
Gelaͤchter an, und Staunitz nahm hierauf den
Faden ſeiner Geſchichte wieder auf:
„Alſo der gemuͤthliche, talentvolle Kluge war
mein Reiſegefaͤhrte. Wir durchzogen die Nieder¬
lande, den ſchoͤnſten Theil Frankreichs, uͤberſtiegen
das colloſſale Juragebirge, ſuchten die erhabene
Schweiz heim, und wanderten ſodann nach dem
herrlichen Auſonien. *)“
„Meine Abſicht,“ fuhr Staunitz nach einem
kleinen Ruhepuncte fort, „meine Abſicht iſt nicht,
eine Reiſebeſchreibung zu geben, daher uͤbergehe
ich meinen Aufenthalt in Italien, wie einſt, wo
ich als Soldat die ſchoͤnſten Provinzen mancher
Laͤnder mit unangenehmer Geſchwindigkeit durch¬
eilen mußte, und will nur noch bemerken, daß
*) Bekanntlich ein alter Name Italiens. Vir¬
gils Aeneide.
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