Clausius, Rudolf: Über die Anwendung der mechanischen Wärmetheorie auf die Dampfmaschine. In: Annalen der Physik und Chemie, Reihe 4, 97 (1856), S. 441-476, 513-558.aus den Grundsätzen der mechanischen Wärmetheorie un- Diese Ansicht über das Verhalten des Dampfes wurde In neuerer Zeit aber hat er selbst in Verbindung mit 1) Transactions of the R. Soc. of Ed. Vol. XX, Part II, p. 261. 2) Phil. Transact. of the R. Soc. of London Vol. CXLIII, Part III,
p. 357 und Vol. CXLIV, Part II, p. 321. aus den Grundsätzen der mechanischen Wärmetheorie un- Diese Ansicht über das Verhalten des Dampfes wurde In neuerer Zeit aber hat er selbst in Verbindung mit 1) Transactions of the R. Soc. of Ed. Vol. XX, Part II, p. 261. 2) Phil. Transact. of the R. Soc. of London Vol. CXLIII, Part III,
p. 357 und Vol. CXLIV, Part II, p. 321. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0021" n="443"/> aus den Grundsätzen der mechanischen Wärmetheorie un-<lb/> ter Zuziehung der Nebenannahme, <hi rendition="#i">daſs ein permanentes<lb/> Gas, wenn es sich bei constanter Temperatur ausdehnt, nur<lb/> so viel Wärme verschluckt, wie zu der dabei gethanen äuſseren<lb/> Arbeit verbraucht wird</hi>, die Volumina, welche eine Gewichts-<lb/> einheit Wasserdampf im Maximum der Dichte bei verschie-<lb/> denen Temperaturen einnimmt, berechnen kann, und daſs<lb/> man dabei Werthe findet, welche wenigstens bei höheren<lb/> Temperaturen von dem <hi rendition="#g">Mariotte</hi>’schen und <hi rendition="#g">Gay-Lus-<lb/> sac</hi>’schen Gesetze beträchtlich abweichen.</p><lb/> <p>Diese Ansicht über das Verhalten des Dampfes wurde<lb/> damals selbst von den Autoren, welche sich speciell mit<lb/> der mechanischen Wärmetheorie beschäftigten, nicht ge-<lb/> theilt. Besonders W. <hi rendition="#g">Thomson</hi> bestritt sie. Er sah noch<lb/> in einer ein Jahr später, im März 1851, der Edinburger<lb/><hi rendition="#i">R. Soc.</hi> vorgelegten Abhandlung <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#i">Transactions of the R. Soc. of Ed. Vol. XX, Part II, p.</hi> 261.</note> in diesem Resultate nur<lb/> einen Beweis für die Unwahrscheinlichkeit der von mir zu-<lb/> gezogenen Nebenannahme.</p><lb/> <p>In neuerer Zeit aber hat er selbst in Verbindung mit<lb/> J. P. <hi rendition="#g">Joule</hi> es unternommen, die Richtigkeit dieser An-<lb/> nahme experimentell zu prüfen <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#i">Phil. Transact. of the R. Soc. of London Vol. CXLIII, Part III,<lb/> p.</hi> 357 und <hi rendition="#i">Vol. CXLIV, Part II, p.</hi> 321.</note>. Durch eine Reihe zweck-<lb/> mäſsig ersonnener und im groſsartigen Maaſsstabe ausge-<lb/> führter Versuche haben sie in der That für die von ihnen<lb/> untersuchten <hi rendition="#i">permanenten</hi> Gase, nämlich atmosphärische<lb/> Luft und Wasserstoff, die Annahme so nahe richtig ge-<lb/> funden, daſs die Abweichungen in den meisten Rechnungen<lb/> vernachlässigt werden können. Für das nicht permanente<lb/> Gas dagegen, welches sie auch untersuchten, die Kohlen-<lb/> säure, fanden sie gröſsere Abweichungen. Dieses stimmt<lb/> ganz mit der Bemerkung überein, welche ich gleich bei<lb/> der ersten Erwähnung der Annahme hinzufügte, daſs sie<lb/> wahrscheinlich für jedes Gas in eben dem Grade genau<lb/> sey, in welchem das <hi rendition="#g">Mariotte</hi>’sche und <hi rendition="#g">Gay-Lussac’</hi>-<lb/> sche Gesetz auf dasselbe Anwendung findet. In Folge die-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [443/0021]
aus den Grundsätzen der mechanischen Wärmetheorie un-
ter Zuziehung der Nebenannahme, daſs ein permanentes
Gas, wenn es sich bei constanter Temperatur ausdehnt, nur
so viel Wärme verschluckt, wie zu der dabei gethanen äuſseren
Arbeit verbraucht wird, die Volumina, welche eine Gewichts-
einheit Wasserdampf im Maximum der Dichte bei verschie-
denen Temperaturen einnimmt, berechnen kann, und daſs
man dabei Werthe findet, welche wenigstens bei höheren
Temperaturen von dem Mariotte’schen und Gay-Lus-
sac’schen Gesetze beträchtlich abweichen.
Diese Ansicht über das Verhalten des Dampfes wurde
damals selbst von den Autoren, welche sich speciell mit
der mechanischen Wärmetheorie beschäftigten, nicht ge-
theilt. Besonders W. Thomson bestritt sie. Er sah noch
in einer ein Jahr später, im März 1851, der Edinburger
R. Soc. vorgelegten Abhandlung 1) in diesem Resultate nur
einen Beweis für die Unwahrscheinlichkeit der von mir zu-
gezogenen Nebenannahme.
In neuerer Zeit aber hat er selbst in Verbindung mit
J. P. Joule es unternommen, die Richtigkeit dieser An-
nahme experimentell zu prüfen 2). Durch eine Reihe zweck-
mäſsig ersonnener und im groſsartigen Maaſsstabe ausge-
führter Versuche haben sie in der That für die von ihnen
untersuchten permanenten Gase, nämlich atmosphärische
Luft und Wasserstoff, die Annahme so nahe richtig ge-
funden, daſs die Abweichungen in den meisten Rechnungen
vernachlässigt werden können. Für das nicht permanente
Gas dagegen, welches sie auch untersuchten, die Kohlen-
säure, fanden sie gröſsere Abweichungen. Dieses stimmt
ganz mit der Bemerkung überein, welche ich gleich bei
der ersten Erwähnung der Annahme hinzufügte, daſs sie
wahrscheinlich für jedes Gas in eben dem Grade genau
sey, in welchem das Mariotte’sche und Gay-Lussac’-
sche Gesetz auf dasselbe Anwendung findet. In Folge die-
1) Transactions of the R. Soc. of Ed. Vol. XX, Part II, p. 261.
2) Phil. Transact. of the R. Soc. of London Vol. CXLIII, Part III,
p. 357 und Vol. CXLIV, Part II, p. 321.
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